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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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dich an sie ranzumachen?«
    »Die ist mir zu zickig.«
    »Tu doch nicht so, als ob du große Auswahl hättest.«
    »Na und? Lieber keine als diese Kratzbürste.«
    »Stell dich nicht so an. Ich hab mir gedacht, sie wäre eine gute Bezugs-quelle. Sie wohnt mit Alena zusammen. Du verstehst?«
    »Muss das sein?«
    »Es muss!«
    »Und wie soll ich das anstellen?«
    »Hm …« Vlado zerdrückte die Zigarette im Aschenbecher und meinte dann: »Ich bin dir ja noch was schuldig. Isst du gern beim Italie¬ner?«
     
    ***
     
    Alena saß vor dem Teegedeck am Küchentisch und beob¬achtete die Fliege, die über der Schale mit den Äpfeln und Orangen schwirrte. Magdalena tippte zum Takt der Radio¬musik an die Bodenleiste der Küchenzeile und wartete darauf, dass das Wasser sprudelte. Sie fischte zwei Teebeutel aus einer hellgrünen Plastik¬dose und nahm die Kasserolle vom Herd. Mit einer hastigen Handbe¬wegung verscheuchte sie die Fliege vom Obst. »Nun erzähl schon. Was ist passiert?«, fragte sie und schenkte ihnen ein.
    Alena rührte mehrmals um, während sie von dem Überfall erzählte, von Vlados Heldentat und dem Sex. Das dampfende Wasser färbte sich kamillengelb, Magdalenas Wangen verloren dagegen alle Farbe.
    »Du sagst das so nebenher, als wäre es alltäglich.«
    Alena nahm einen Schluck Tee, stellte die Tasse ab und sah zu ihrer Freundin, die sich ihr gegenüber an den Tisch gesetzt hatte. »Ich lasse keine Gefühle aufkommen. Und wenn, dann ersticke ich sie. Du weißt das doch.«
    »Ich versteh es nicht. Wie machst du das?«
    »Ich klinke mich aus meinem Körper aus. Versuche, an etwas Schönes zu denken und lebe in diesen Gedanken weiter. Die Wirklichkeit wird einfach ausgeblendet.«
    »Mh«, machte Magdalena, während sie sich den Nacken rieb. »Steigst mit diesem Widerling ins Bett.«
    »Ich liebe ihn nicht. Werde ich nie tun, Magdalena. Er bedeutet mir nichts. Zumindest nicht so viel wie du.«
    »Und wie geht’s mit euch weiter?«
    »Ich weiß nicht.« Alena rührte in ihrem Tee, als suchte sie dort ihre Gedanken. »Ich werde es auf mich zukommen lassen. Bei ihm fühle ich mich zumindest sicher. Er ist besser als Pfefferspray.«
    Sie nahm einen Schluck, spuckte dann aus und ließ die Tasse beinahe fallen. Der Unterteller klirrte. Alena rutschte mit dem Stuhl panisch vom Tisch weg, als hätte sie Gift geschluckt. »Pfui Teufel!«
    »Was ist?«
    Alena nickte auf die im Tee treibende Fliege.
    »Wenn die Welt einstürzt, klinkst du dich aus, aber solche Kleinig¬keiten bringen dich aus der Fassung. Du bist mir ein Rätsel«, sagte Magdalena und leerte den Tee mitsamt dem Insekt in den Abfluss.
     
    ***
     
    Vlado lud Alena, Petr und sie zum Abendessen ein. Magdalena musste sich von Alena überreden lassen.
    Der Kellner stellte ein Tablett mit den Getränken auf den Tisch. Schnuckeliger Typ, dieser Südländer, dachte Magdalena und bemerkte den vielsagenden Blick, den er Alena schenkte, während er den Cappuccino servierte.
    Vlado kramte neben ihr in seiner Jackentasche, die über dem Stuhl-rücken hing, und das war gut so. Magdalena wusste, wie empfindlich er reagieren konnte, wenn jemand seiner Alena schöne Augen machte. Er bekam ein Kännchen Kaffee. »Wo hab ich nur meinen Geldbeutel? Ah, da ist er ja.« Vlado setzte sich bequem, während Petr den Orangensaft vom Tablett nahm und Magdalena bediente.
    »Oh! Danke.« Sie war erfreut. Der Abend schien gar nicht so unan-genehm zu werden, wie sie befürchtet hatte.
    Der Kellner servierte Petr Limonade und verteilte die Speisekarten.
    Vlado entzündete die Kerze am Tisch und studierte die Angebote. »Was magst du essen, Schatz?«, wollte er von Alena wissen. Sie zuckte mit den Schultern und blätterte um.
    »Ich esse ein Schnitzel«, sagte Petr und klappte die Karte zu. »Und du?«, fragte er Magdalena.
    »Du bestellst dir ein Schnitzel beim Italiener?«, warf Vlado ein und schüttelte ungläubig den Kopf.
    Der Kellner nahm die Bestellung auf. Für Alena Spaghetti ‚Napoli’, Magdalena probierte es mit der Salatplatte nach Art des Hauses.
    »Ich bekomme die Tortellini in Schinken-Sahne-Soße«, antwortete Vlado, als der Kellner ihn mit fragendem Blick ansah. Etwas leiser als die anderen bestellte Petr sich eine Pizza Calzone.
    Nachdem der Kellner die Karten eingesammelt hatte, erzählte Vlado von einem Vorfall in seinem Studio, bei dem einer seiner Schüler sich den Fuß gebrochen hatte.
    Magdalena sah aus den Augenwinkeln zu Petr, der Vlado aufmerksam

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