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Titel: Sonderauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Heidenreich; T. Trczinka
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sich zum Abendbrot ein, obwohl er keinen Hunger verspürte. Das Gespräch mit der Staatsanwältin war ihm auf den Magen geschlagen.
    Zu Hause begrüßte ihn sein Kater, um Futter bettelnd. Maunzend strich er um seine Beine. Kröger streichelte und fütterte das Tier.
    Nach einem Blick aus dem Küchenfenster zur Einfahrt zog er sich seine Arbeitssachen an. Der Rasen stand viel zu hoch. Wenn übermorgen seine Frau wieder da war, dann wollte er sich ganz ihr widmen und nicht die Zeit mit Gartenarbeit verbringen.
    Er warf den Rasenmäher an, doch nach einigen Runden versagte das Gerät. Die plötzlich einsetzende Stille riss Kröger aus seinem gleichmäßigen Schritt. Verdutzt schaute er zum Mäher. Er prüfte die Kabelverbindung und die Sicherung, doch er konnte keinen Fehler feststellen. Wahrscheinlich, dachte er, ist der Motor hin. Notgedrungen holte er das Auto aus der Garage, packte den Mäher ein und fuhr zum Fachhändler.
    Der schaute sich das Gerät nur kurz an und bestätigte Krögers Diagnose.
    »Tja«, erklärte er mit nachdenklichem Gesicht, als wäre er Arzt und hätte den Angehörigen mitzuteilen, dass der Patient an einer unheilbaren Krankheit litt, »den bringen wir nicht mehr zum Laufen. Der Motor ist hin!«
    Auf Krögers Frage, ob man den Mäher nicht reparieren könne, winkte er ab.
    »Reparieren kann man fast alles, aber das lohnt doch nicht. Die Arbeitszeit und der Aufwand kosten Sie mehr als ein neuer Rasenmäher.«
    20 Minuten später war Kröger der Besitzer eines neuen Mähers, nicht, weil er einsah, dass man Geräte nicht mehr reparierte, sondern weil er noch am selben Abend den Rasen zu Ende mähen wollte.
    Eine Stunde später hatte sein Grün vor der Tür eine gepflegte Länge und er seinen Kopf frei. Nach der Dusche und dem Abendbrot telefonierte er mit seiner Tochter. Die vertraute Stimme tat ihm gut. Über eine Stunde sprachen sie miteinander, als er auflegte und auf die Uhr sah, war er über sich selbst erstaunt. Er konnte sich nicht erinnern, je so lange telefoniert zu haben. Im Alter ändert sich der Mensch, war sein Trost, als er schließlich einschlief, die Hand auf dem Kopfkissen seiner Frau.

12
    Als Kröger am Freitagmorgen sein Dienstzimmer betrat, waren Vollert und Dr. Bednarek schon anwesend. Beide lachten herzhaft.
    Fragend schaute er von einem zum anderen. »So vergnügt?«
    »Stell dir vor, Horst, Ewa ist total verwundert, dass ich die vier Panzersoldaten kenne!«
    »Wen kennst du?« Kröger schaute Vollert verständnislos an.
    »Na, die Panzersoldaten mit dem Hund!«
    »Ich verstehe kein Wort, Carsten. Erklär mir bitte, welche Soldaten und welchen Hund du meinst. Haben die was mit unserem Fall zu tun?« Bei diesen Worten setzte er den Wasserkocher auf, dann füllte er Kaffee in drei Tassen.
    »Mensch, die Fernsehserie meine ich doch. Die früher immer kam, als ich noch Kind war.«
    »Ach so! Die meinst du! Warum sagst du das nicht gleich. Ja, die kenne ich auch.« Er hatte sich an Ewa gewandt. »Sie trinken doch einen Kaffee mit?«
    Sie nickte: »Übrigens durfte ich 1966 die Uraufführung miterleben. Das war ein tolles Erlebnis für ein 15-jähriges Mädchen wie mich.« Ein verträumter Zug legte sich über ihr Gesicht und ihr Blick verschleierte sich leicht.
    »Moment mal!« Kröger setzte die Kaffeetasse, die er in der Hand hielt, ganz langsam ab. »1966 waren Sie 15 Jahre alt, somit wären Sie heute … Entschuldigung, wenn ich mich für Ihr Alter interessiere, aber ich schätzte Sie auf knapp über 30.«
    Ewa Bednarek lachte fröhlich auf. In ihre Augen trat ein Funkeln.
    »Danke, meine Herren, und Ihnen ganz besonders, Herr Kröger, aber ich bin Mitte 40, und die schlimme 50 kommt schnell näher.«
    »Schlimme 50? Glauben Sie nicht alles!« Kröger goss den Kaffee auf und jeder nahm sich eine Tasse.
    »Ihr Mann muss sehr glücklich sein mit so einer tollen Frau an seiner Seite.«
    Vollert schaute Ewa lächelnd an.
    »Leider bin ich nicht verheiratet und einen Mann an meiner Seite gibt es zurzeit auch nicht.« Sie rührte in ihrer Tasse. Lachend sprach sie schließlich weiter. »Nun sagen Sie nicht, es tue Ihnen leid. Ich fühle mich gut so. So habe ich wenigstens Zeit für meine Arbeit und, wer weiß, vielleicht wäre ich sonst nicht hier.«
    »Das wäre allerdings sehr schade, denn wir brauchen Sie.« Vollert zwinkerte ihr zu und nahm vorsichtig einen Schluck.
    »Genau!« Kröger schlug die Akte ›Schloss Reedich‹ auf. Er drehte sie zu Ewa hin.
    »Haben Sie

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