Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Haupt­ar­gu­ment, ge­gen sei­nen Wil­len und un­ter Be­fehls­not­stand ge­han­delt zu ha­ben; ei­ne Aus­sa­ge, zu der ein Mann wie Pro­fes­sor Pe­ro­ni nicht Zu­flucht ge­nom­men hat­te.
    Er hat­te sei­ne Trieb­ver­bre­chen zu­ge­ge­ben. Er hat­te von den Trans­plan­ta­tio­nen ge­spro­chen wie ein Wis­sen­schaft­ler, der le­dig­lich zum Nut­zen der Mensch­heit ar­bei­tet. Die Tat­sa­che, daß er mensch­li­che Ge­hir­ne in Go­ril­la­schä­del ver­pflanzt hat­te, konn­te er eben­falls be­grün­den. Der Chir­urg war trotz­dem von ei­nem eu­ro­päi­schen Ge­richt zum To­de ver­ur­teilt wor­den.
    Re­ling gab sich be­tont ge­las­sen. Er nahm van Haet­lin die Kon­ser­ven­do­se aus der Hand.
    »Sehr rich­tig, Dok­tor. Die Auf­schrift ist kaum zu über­se­hen. Be­mer­ken Sie auch das Sym­bol der Her­stel­lungs­fir­ma? Ich mei­ne den sti­li­sier­ten ro­ten Ad­ler. Sie fin­den ihn auf je­der Kon­ser­ve der All Food World-Cor­po­ra­ti­on, in Kurz­form AFC ge­nannt. Die­ser markt­be­herr­schen­de Kon­zern brach­te und bringt täg­lich nicht nur ei­ni­ge Mil­lio­nen Kon­ser­ven auf den Markt, son­dern er be­lie­fert auch an­de­re Un­ter­neh­men mit Ver­pa­ckungs­ma­te­ria­li­en al­ler Art. Das be­ginnt mit der Kunst­stoff-Tra­ge­tü­te und en­det mit rie­si­gen Kunst­stoff­hül­len für Ma­schi­nen. Warum wohl?«
    »Ich kann Ih­nen nicht ganz fol­gen, Sir«, stam­mel­te van Haet­lin.
    Pe­ro­ni stieß ein knur­ri­ges La­chen aus. Re­ling beug­te sich vor.
    »Na­nu, Pro­fes­sor, kom­men Sie da nicht auf einen be­stimm­ten Ge­dan­ken? Sie, der ge­nia­le Me­di­zi­ner, soll­ten in an­de­ren Bah­nen den­ken als ein Ex­per­te für Me­tall­ur­gie.«
    »Der Teu­fel soll Sie ho­len, Re­ling. Las­sen Sie mich an die Wand stel­len, und der Fall Pe­ro­ni ist er­le­digt. Oder glau­ben Sie et­wa, ich wür­de wie van Haet­lin um mein Le­ben win­seln? Ich war nie ein Schwäch­ling.«
    »Das wis­sen wir. Vor al­lem nicht, wenn Sie dia­bo­lisch grin­send die Ope­ra­ti­ons­sä­le be­tra­ten und durch Ihr Ver­hal­ten Ih­re Op­fer scho­ckier­ten.«
    Pe­ro­ni lach­te er­neut. Dies­mal et­was lau­ter.
    »Ein Psy­cho­trick. Üb­ri­gens, Re­ling, Sie sind ein Narr. Män­ner mit ei­nem In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten von 52,6 Neu-Orb­ton bringt man nicht um. Man be­nutzt sie! Ich fra­ge mich, wie lan­ge es noch dau­ert, bis sich die­se Er­kennt­nis in Ih­rem Schä­del durch­setzt.«
    »Sie hat sich durch­ge­setzt!« be­ton­te Re­ling.
    Bei die­sen Wor­ten fuhr Pe­ro­ni zu­sam­men. Er nahm ei­ne lau­ern­de Hal­tung an. Sei­ne Hän­de um­klam­mer­ten die Ses­sel­leh­nen.
    »Ach, was Sie nicht sa­gen! Das war wohl der Grund, warum Sie mich und van Haet­lin zwan­gen, den Exe­ku­tio­nen bei­zu­woh­nen?«
    »Un­ter an­de­rem«, wich der GWA-Chef aus. »Ich möch­te auf die­se Kon­ser­ven­do­se zu­rück­kom­men. Pe­ro­ni, als wir Sie dem Hen­ker ent­ris­sen, ver­folg­ten wir da­mit ei­ne be­stimm­te Ab­sicht.«
    »Die ich seit Wo­chen zu er­fah­ren ver­su­che.«
    »Sie wer­den gleich mehr wis­sen«, er­wi­der­te Re­ling. »Dr. Ku­lot, den Film ab­lau­fen las­sen.«
    Ei­ner der großen Bild­schir­me leuch­te­te auf. Zwei Män­ner, die haar­ge­nau dem Me­tall­ur­gen Dr. Ja­nus van Haet­lin und dem Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gen Pro­fes­sor Dr. Ar­tu­ro Pe­ro­ni gli­chen, wur­den er­kenn­bar. Sie stan­den in ei­ner ge­räu­mi­gen Schalt­zen­tra le und er­teil­ten An­wei­sun­gen, die von den an­we­sen­den Män­nern des Hen­der­won-Si­cher­heits­diens­tes so­fort be­folgt wur­den.
    Dr. van Haet­lin stieß einen dump­fen Laut der Über­ra­schung aus. Pe­ro­ni be­griff eben­falls so­fort.
    »Wie ha­ben Sie das ge­macht?« brüll­te er. »Wie …?«
    »Ihr Dou­ble ist iden­tisch mit GWA-Schat­ten Ma­jor MA-23, Ih­rem Ver­hör­of­fi­zier«, er­klär­te Re­ling spöt­tisch. »Oder hat­ten Sie et­wa an­ge­nom­men, wir hät­ten Sie ta­ge­lang nur des­halb un­ter die Lu­pe ge­nom­men, um Ih­re Un­schulds­be­teue­run­gen zu hö­ren? Sie wur­den stu­diert, mein Bes­ter. Mei­ne bei­den Ein­satz­schat­ten muß­ten mit je­der Ih­rer Ge­wohn­hei­ten

Weitere Kostenlose Bücher