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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu­schla­gen­den Tü­ren ab­ge­rie­gelt wor­den.
    Ei­ni­ge Se­kun­den lang hör­te ich mir das wil­de Tu­ten und Heu­len an. Dann trat ich vor das große Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­rät.
    Ich rief al­le mir be­kann­ten Sta­tio­nen an, dar­un­ter vor­dring­lich die Wach­zen­tra­le. Tat­säch­lich, ich hat­te schon nicht mehr da­mit ge­rech­net, er­schi­en Nonyos dunkles Ge­sicht.
    »Was ist denn los?« schrie ich in das her­vorglei­ten­de Ener­gie­mi­kro­phon. »Ist das ein An­griff?«
    »Sind Sie in Ih­rer Woh­nung, Doc?« rief Nonyo er­regt zu­rück.
    »Ja, si­cher. Ich woll­te ge­ra­de los­fah­ren, als plötz­lich die Pan­zer­to­re zu­schlu­gen und das Heu­len be­gann.«
    »Blei­ben Sie, wo Sie sind«, sag­te er has­tig. »Doc, es geht um al­les. Hier läuft ir­gend­wo ein mar­sia­ni­scher Hy­per­sen­der. Das muß in Ih­rer Nä­he sein. Die Pei­lung weist auf Ih­ren Wohn­trakt.«
    »Un­mög­lich!« be­teu­er­te ich, un­will­kür­lich lei­ser spre­chend. »Nonyo!« die­se Wor­te flüs­ter­te ich nur noch. Da­bei sah ich mich ver­stört um.
    Er be­griff so­fort, daß ich wahr­schein­lich nicht al­lein war. Jetzt er­schi­en auch Alec-Hood Bridge­man auf dem Bild. Er woll­te mich an­schrei­en, aber Nonyo hielt ihm blitz­schnell den Mund zu. Er flüs­ter­te ihm et­was zu.
    Alec nick­te nur und leg­te den Zei­ge­fin­ger auf die Lip­pen.
    »Sie müs­sen sich ir­ren, Nonyo, hier gibt es so et­was nicht«, sag­te ich und zwin­ker­te be­tont mit ei­nem Au­ge. »Ich ha­be auch kei­nen Be­such er­hal­ten. Wis­sen Sie was – ich er­war­te Sie am bes­ten an der vor­de­ren Pan­zer­schleu­se. Was soll ich hier in der Woh­nung?«
    »Ein­ver­stan­den. Gu­te Idee«, sag­te Nonyo. Er glaub­te, in mir einen glän­zen­den Part­ner zu ha­ben.
    Na­tür­lich wuß­te oder ahn­te er längst, daß Han­ni­bal bei mir war. Mei­ne Ver­hal­tens­wei­se war ein­deu­tig, und ich – ich ge­wann sehr viel Zeit! Mehr woll­te ich nicht, denn mein Sen­der funk­te un­er­müd­lich wei­ter.
    Das muß­te Alec bis zum Wahn­sinn rei­zen. Ich be­merk­te, daß er sich kaum noch be­herr­schen konn­te. Er wink­te mir hek­tisch zu, end­lich mei­ne Woh­nung zu ver­las­sen.
    »Okay, ich er­war­te Sie«, sag­te ich laut und schal­te­te ab.
    Han­ni­bal lach­te und rief mir zu:
    »Großer, in die­sen Räu­men wird es bald sehr heiß! Nimm dei­ne Aus­rüs­tung lie­ber mit und ver­ste­cke sie in mei­nem Zim­mer. Sonst kommst du nicht mehr dran.«
    Die­sen Rat be­folg­te ich.
    Ich zerr­te die bei­den Ge­rä­te aus der Va­se, riß die Tür auf und rann­te die drei­ßig Me­ter bis zu dem Sei­ten­gang, in dem Han­ni­bals Raum lag.
    Zwei dienst­freie Wis­sen­schaft­ler stan­den in den Tü­ren ih­rer Woh­nun­gen. Sie sa­hen mich zwar ren­nen, be­grif­fen aber nicht die Sach­la­ge.
    »Al­le Mann zu­rück in die Zim­mer«, rief ich ih­nen zu. »Ich ha be ge­ra­de mit Nonyo und dem Boß ge­spro­chen. In mei­ner Bu­de stimmt et­was nicht. Es muß mit Pe­ro­ni zu­sam­men­hän­gen. Er ist bei mir. Ich brin­ge mich hier in Si­cher­heit. Ver­schwin­den Sie.«
    Man stell­te kei­ne Fra­gen, weil auf ei­nem Him­mels­kör­per wie CER­TUR­RY grund­sätz­lich nicht ge­fragt wur­de. Man ge­horch­te nur!
    Der klei­ne Ne­ben­gang war leer. In der Wand be­merk­te ich ei ne Ni­sche. Hier war ein­mal ein Be­die­nungs­ro­bo­ter sta­tio­niert ge­we­sen.
    Ich leg­te mei­ne kost­ba­re Aus­rüs­tung hin­ein und sprang die we­ni­gen Me­ter zu­rück.
    Herr­lich! Es wa­ren schon über zehn Mi­nu­ten ver­gan­gen – und die Herr­schaf­ten wa­ren noch im­mer nicht da! Das muß­te dem Mars­ro­bo­ter zehn­mal zur Orts­be­stim­mung rei­chen.
    Plötz­lich ver­nahm ich ein Ge­räusch. Das vor­de­re Schott schwang auf. Nonyo er­schi­en an der Spit­ze von fünf Mann; die Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner hiel­ten sie schuß­be­reit. Zwei Wis­sen­schaft­ler mit trag­ba­ren Or­tungs­ge­rä­ten folg­ten in ei­nem zwei­ten Wa­gen. Ich wink­te dem Mas­sai hef­tig zu und rann­te los.
    »Vor­sicht, Pe­ro­ni ist bei mir«, er­klär­te ich keu­chend. »Mit ihm stimmt et­was nicht. Er kam vor ei­ner hal­b­en Stun­de zu mir und woll­te et­was es­sen.

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