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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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mittleren Jahren stand vor einigen im Halbkreis aufgestellten Gästezimmerstühlen. »Das ist Lilia.«
    Die Frau verneigte sich. »Lady Lilia, ich denke, das ist der korrekte Titel.«
    Lilia errötete. »Nicht direkt. Ich bin keine Magierin mehr. Zumindest keine Gildemagierin.«
    Anyi deutete auf die Frau. »Das ist Donia, die Besitzerin diese Bolhauses und eine Kindheitsfreundin von Schwarzmagierin Sonea.«
    Lilia sah Anyi überrascht an. »Ist das wahr?«
    »Nicht direkt.« Donia schüttelte den Kopf und lächelte traurig. »Ich habe einen ihrer alten Freunde geheiratet, und er ist vor einigen Jahren gestorben. Bitte, nehmt doch Platz. Ich habe etwas zu essen heraufbringen lassen. Möchtet ihr ein Glas Wein?«
    Lilia zögerte. Das letzte Mal hatte sie in der Nacht, bevor Nakis Vater gestorben war, Wein getrunken. Ihre Erinnerungen an diese Nacht wurden unterbrochen, als Anyi sie zu den Stühlen hinüberscheuchte.
    »Ich werde ein wenig Bol trinken«, sagte Anyi zu Donia. »Falls du welchen anbietest.«
    Donia lächelte. »Natürlich. Würdest du Bol vorziehen, Lilia? Ich fürchte, das Wasser hier ist nicht so gut trinkbar wie in den besseren Teilen der Stadt.«
    »Wein wäre schön«, erwiderte Lilia bei der Erinnerung an das widerlich süße Getränk, das die Schläger ihr gegeben hatten, und es gelang ihr, nicht zu schaudern.
    Donia trat vor einen schmalen Tisch und tippte gegen einen kleinen Gong. Draußen vor der Tür wurden Schritte laut, dann spähte eine jüngere Frau herein, eine Augenbraue fragend hochgezogen.
    »Einen Becher Bol, zwei Gläser und eine Flasche von dem guten Wein«, sagte Donia. Die Frau nickte und schloss die Tür. Mit einem Seufzen nahm Donia Platz. »Sie wird nicht lange brauchen. Also … Lilia. Kannst du uns erzählen, wie du in die Stadt gekommen bist, auf dem Weg zu einem Treffen mit Skellin?«
    Die Frage wurde sehr sanft gestellt, und Lilia vermutete, dass die Frau, wenn sie sagte, sie könne nicht antworten, dies akzeptieren würde. Aber sie verspürte den Drang zu sprechen, irgendjemandem zu erzählen, was ihr widerfahren war, und herauszufinden, ob ihre Entscheidungen richtig gewesen waren oder nicht. War es klug, mit dieser Fremden zu sprechen?
    Es schien, dass es immer neue Schwierigkeiten brachte, wenn irgendjemand wollte, dass sie etwas tat. Zuerst war es Naki gewesen, die sie gedrängt hatte zu versuchen, schwarze Magie zu erlernen. Danach war Lorandra gekommen und hatte sie zu einer Flucht aus dem Ausguck überredet.
    Ich kenne Donia nicht. Ich kenne auch Anyi nicht, doch aus irgendeinem Grund vertraue ich ihr. Sie hätte mich direkt zur Gilde bringen können, aber das hat sie nicht getan. Tatsächlich hatte es ihr bisher geholfen, aus Schwierigkeiten herauszukommen, indem sie tat, was Anyi wollte. Ich habe ohnehin keine andere Wahl, als ihr zu vertrauen. Entweder das, oder ich muss versuchen, Naki allein zu finden.
    »Du kannst Donia vertrauen«, sagte Anyi. »Sie hat sich jahrelang um mich gekümmert. Je mehr wir wissen, umso größer wird die Chance sein, dass wir deine Freundin finden.«
    Lilia nickte. Sie begann mit der Nacht, in der sie und Naki in die Bibliothek gegangen waren und die Anweisungen für die Benutzung von schwarzer Magie ausprobiert hatten. Sie begann dort, weil sie ihnen von der Ermordung Lord Leidens erzählen musste, die vielleicht mit Nakis Verschwinden zusammenhing. Anschließend erzählte sie ihnen alles bis zu dem Punkt, an dem Anyi sie vor der bevorstehenden Begegnung mit Skellin gerettet hatte. Sie hielt nur dann inne, als die Dienerin mit den Getränken kam und später zwei männliche Diener das Essen hereinbrachten. Der Wein löste ihre Zunge noch mehr, und sie gestand einige dunklere Gedanken, die sie bisher für sich behalten hatte, wie zum Beispiel ihre Angst, dass sie Nakis Vater doch getötet und es dann wegen des Feuels und des Weins vergessen hatte.
    »Feuel«, sagte Anyi mit unverhohlenem Abscheu. »Es würde mich nicht überraschen, wenn es dich dazu gebracht hätte, ihn zu töten.«
    Lilia zuckte zusammen. »Dann denkst du also, ich habe es getan?«, fragte sie kleinlaut.
    Anyis Augen weiteten sich. »Nein! Ich denke nicht, dass du das tun könntest. Es ist nur … es veranlasst die Menschen, Dinge zu tun, die sie normalerweise nicht tun würden. Ich denke jedoch nicht, dass es sie diese Taten vergessen lässt.« Dann wurde ihre Miene nachdenklich. »Hast du seit jener Nacht noch einmal Feuel benutzt?«
    Lilia schüttelte den

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