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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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dass es für ihn von größerem Nutzen ist, Lilia bei sich zu behalten, als sie der Gilde zu übergeben.«
    Lilia sah Donia entsetzt an. Diese Person namens Cery schien noch skrupelloser und selbstsüchtiger zu sein, als Anyi bisher hatte durchblicken lassen.
    Anyi kniff die Augen zusammen. »Das kann ich tun.« Sie sah Lilia an, und ein Ausdruck der Sorge glitt über ihre Züge. »Keine Bange. Dazu wird keine schwarze Magie vonnöten sein. Oder irgendetwas, das du nicht tun darfst oder tun willst.«
    Donia blickte Lilia an und nickte. »Sie hat recht. Im Gegensatz zu den meisten Männern in seiner Position hat er Grenzen, die er nicht überschreitet.«
    »Sie sind lediglich ein wenig flexibler als die der meisten Menschen.« Anyi grinste und wandte sich an Donia. »Kann Lilia in der Zwischenzeit hierbleiben?«
    »Natürlich.« Donia lächelte Lilia an. »Wenn du es wünschst, bist du hier willkommen. Du wirst allerdings wieder unter der Treppe schlafen müssen. Wir haben keine weiteren freien Betten.«
    Lilia blickte zwischen Anyi und Donia hin und her, dann nickte sie. »Vielen Dank. Ich werde bleiben, und wenn es irgendetwas gibt, das ich tun kann, um für mein Quartier und mein Essen zu bezahlen …«
    Donia machte eine wegwerfende Handbewegung. »Eine Freundin von Anyi ist eine Freundin von mir, und ich würde niemals auf die Idee kommen, eine Freundin bezahlen zu lassen.«
    Anyi schnaubte. »Ich sollte Cery erzählen, dass du das gesagt hast.«
    Die Frau sah Anyi mit schmalen Augen an. »Nicht wenn du nicht vorhast, für dein Bol zu bezahlen.«
    Wieder im Hauptraum des Gästeflügels hörte Dannyl sich Achatis Beschreibung der Eskapaden an, in die er und der Besitzer des Gutes als junge Männer verwickelt gewesen waren. Eine Bewegung an der Tür erregte Dannyls Aufmerksamkeit, und er winkte, als er einen Sklaven zaudernd dort stehen sah.
    Der Mann warf sich zu Boden. »Das Abendessen ist fertig, Meister, falls Ihr jetzt zu speisen wünscht.«
    »Ja!«, sagte Achati. Er sah Dannyl an. »Ich habe mir einen gesunden Appetit geholt.«
    Dannyl lächelte still in sich hinein bei dem Gedanken an Achatis stummes Versprechen. Zwar hatte Tayend den Ashaki den ganzen Tag über mit Beschlag belegt, aber irgendwann würde auch der Elyner schlafen müssen.
    Vielleicht würde die Affäre mit Achati kurz sein, vielleicht würde sie in der Zukunft peinliche Konsequenzen haben, aber für den Augenblick fühlte sich alles richtig an. Außerdem, überlegte Dannyl, waren Tayend und ich jahrelang zusammen, und die Beziehung hat trotzdem ein Ende gefunden. Und nicht ohne Schmerz und Bedauern.
    Als hätten seine Gedanken ihn herbeigerufen, kam Tayend aus seinem Zimmer. Er blinzelte sie an, und sein Blick wanderte von Achati zu Dannyl. »Tragt Ihr immer noch diese Badehausumhänge?«
    Dannyl blickte an seinem Bademantel herab. Achati hatte keine Anstalten gemacht, seine übliche feine Kleidung wieder anzulegen, und so hatte auch Dannyl darauf verzichtet – und es tat ihm gut, einmal etwas anderes zu tragen als die immer gleichen Magierroben.
    Achati lachte. »Es schien keinen Sinn zu machen, sich anzukleiden. In ein paar Stunden werden wir ohnehin zu Bett gehen.«
    Tayend rümpfte die Nase. »Ich denke, ich werde aufbleiben. Ich habe in letzter Zeit so viel geschlafen.«
    Dannyl spürte, wie seine gute Laune die ersten Risse bekam, als ihn ein bestimmter Verdacht beschlich. Er widerstand der Versuchung, zu Achati hinüberzuschauen, um festzustellen, ob diesem der gleiche Gedanke gekommen war. Wenn Tayend lange aufblieb …
    »Zeit fürs Abendessen.« Achati winkte, als ein weiterer Sklave in der Tür des Hauptraums erschien. »Habt Ihr auch Hunger, Tayend?«
    Ein köstlicher Geruch wehte in den Raum. Interesse spiegelte sich auf Tayends Gesicht, als er das Tablett in den Händen des Sklaven beäugte.
    »Ja.«
    »Dann setzt Euch und esst mit«, lud Achati ihn ein.
    Tayend ließ sich auf einem Hocker nieder, und sie begannen zu essen und zu reden.
    »Wie fühlt Ihr Euch?«, fragte Achati Tayend nach einer Weile. »Gab es keine Probleme mit dem Mittel gegen Seekrankheit?«
    »Nein.« Der Elyner zuckte die Achseln. »Ich habe mich unmittelbar nach dem Wachwerden etwas benommen gefühlt, aber das ist nach dem Bad besser geworden. Wann brechen wir wieder auf?«
    »Morgen früh.«
    Tayend nickte. »Hoffen wir, dass es keine Stürme geben wird.«
    »Da kann ich Euch nur zustimmen.«
    »Ich werde heute Nacht wahrscheinlich lesen. Ich hatte

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