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Song of the Slums

Song of the Slums

Titel: Song of the Slums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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rief Shannet die drei möglicherweise künftigen Bandmitglieder zusammen, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Markt von Slumtown. Astor ging hinter der kleinen Gruppe her, denn sie hatte ein bisschen Angst vor Verrol, nachdem sie sich über seinen Gesang so lustig gemacht hatte, und überließ lieber Shannet die Konversation. Das Mädchen mit dem langen Gesicht war zwar viel zu ernsthaft um zu flirten, doch schien es die ernste Unterhaltung mit Verrol sehr zu genießen.
    Er ist aber ein bisschen alt für dich, dachte Astor. Und dein langes Gesicht ist auch nicht gerade vorteilhaft.
    Bei Tageslicht wirkte Slumtown fast genauso chaotisch und marode wie in der Nacht. Viele der Hütten aus Leinwand und Pappe machten den Eindruck, als könne ein stürmischer Wind sie davonpusten. Shannet führte sie erst durch ein Viertel, in dem Frauen zusammen saßen und strickten, dann durch eines, in dem Pilze in Erdkästen gezüchtet wurden, im nächsten Viertel blubberten teerartige Flüssigkeiten in offenen Kesseln vor sich hin, und schließlich kamen sie durch eine Gegend, wo Leute eine graue breiartige Masse in Bottiche abfüllten. Es war nur allzu deutlich, wie mühsam sich die Menschen von Slumtown durchs Leben schlagen mussten.
    Endlich erreichten sie den Markt. Es war allerdings kein Markt nach Astors Maßstäben, denn er bestand nur aus ein paar Buden und einigen Tischen auf Böcken. Ollifer Prash saß auf einem Fass in der letzten der Buden, wo eine missmutig dreinblickende Frau ihm mit einer großen Schere die Haare schnitt. Und er machte der Beschreibung von Granny und Purdy alle Ehre.
    »Hallo, hallo«, begrüßte er sie. »Willkommen zu meiner Toilette.«
    Er war ein großer Mann mit glatter glänzender Haut, der seinen Bauch einzog, als er bemerkte, dass er Besucher hatte. Sein cremefarbenes Jackett war mit schimmernden Metallbolzen besetzt, und er trug einen sehr langen Schal, der aussah, als sei er aus mehreren Schals zusammengenäht.
    »Du bist der Sänger«, begann Shannet.
    »Bin ich. Hast du mich singen hören?«
    »
Ich
habe dich singen hören«, sagte Purdy.
    »Aha. Dann bist du also gekommen, um mir … tja, um mir etwas zu sagen?«
    »Sag ihm, was für ein wunderbarer Sänger er ist«, schlug die missmutige Frau vor, während sie weiter seine Haare schnitt. »Das ist es, was er hören will!«
    »Nein, nein, nein.« Ollifer spreizte seine Hände von sich, die Geste sollte bescheiden wirken. »Nur, wenn es wirklich so gemeint ist.«
    »Du singst gut«, sagte Purdy, als sei das eine bekannte Tatsache. »Wir sind gekommen, um dir einen Job in Granny Rouses neuer Band anzubieten.«
    »Es wird die beste Band sein, die es je gab«, fügte Shannet hinzu.
    Ollifer lehnte sich auf seinem Fass nach hinten und richtete seinen Blick gen Himmel. »Und was bekomme ich bezahlt?«
    »Dasselbe wie der Rest von uns«, antwortete Purdy.
    »Nein, so geht das nicht. Der Sänger ist der Frontmann. Ich bekomme immer mehr bezahlt als die anderen.«
    »In Ordnung.« Purdy grinste. »Fünfmal so viel wie wir. Zehnmal so viel.«
    »Was immer noch nichts ist«, erklärte Shannet, »denn keiner wird bezahlt.«
    »Wie ich«, die missmutige Frau rümpfte die Nase, »denn ihr glaubt doch wohl nicht, dass der mich bezahlen wird? Da kann ich lange hoffen!«
    »Die Hoffnung stirbt zuletzt, Monia«, murmelte der Sänger.
    »Ja, und bis zuletzt werde ich warten müssen.
Augenbrauen

    Ollifer brachte seinen Kopf in einen bestimmten Winkel, und Monia machte sich mit der Schere an seinen Augenbrauen zu schaffen.
    »Ist euch schon mal so ein Mann untergekommen?«, grummelte sie. »Der auch seine
Augenbrauen
gekürzt haben möchte?«
    »Mit der Zeit wird die Band Geld verdienen«, fuhr Shannet fort. »Aber was Granny wirklich für dich im Sinn hat, ist Ruhm.«
    Astor bemerkte, wie Ollifers Augen beim Wort Ruhm flackerten.
    »Granny sagt«, sprach Shannet weiter, »dass die ganze Welt verrückt nach Gangmusik sein wird, und dass wir in ganz Britannien berühmt sein werden.«
    »Im
ganzen
Land?«
    »Halt still!«, warnte Monia.
    »Und in anderen Ländern auch«, fügte Shannet an.
    »Vielleicht sollte ich …«
    »
Stillhalten

    »Wenn du natürlich nicht dabei sein willst …«, übernahm Verrol.
    »So!« Monia ließ ihre Schere mit einem Schnappen zuklappen und trat zufrieden einen Schritt zurück.
    Ollifer fuhr sich mit einem Finger über die Augenbrauen und schien ebenfalls zufrieden zu sein. Dann drehte er sich mit der Grandezza

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