Sonne, Meer und Bea (German Edition)
lassen. Wir verabreden uns ein weiteres Mal zum Abendessen.
Silvie stürzt dabei eine Cola nach der anderen hinunter.
»Das desinfiziert, heißt es immer. Stimmt doch, Paul?«
»Weiß nicht«, antworte ich wortkarg.
»Aber es ist doch nicht schlimm? Mein Bauch sticht etwas.«
»Vielleicht solltest Du einen Arzt aufsuchen«, rate ich ihr.
»So schlimm wird es nun auch wieder nicht sein.«
Tapfer setzt sie sich senkrecht und isst einen Happen.
Ich höre etwas rumpeln. Mein Bauch ist es nicht. Maja schaut mich an und deutet mir, ihrer war es auch nicht. Gemeinsam blicken wir zu Silvie.
»Es ist alles in Ordnung. Ich brauche keinen Arzt.«
»Wir gehen lieber wieder zurück auf die Zimmer.« Maja verschlingt noch schnell ihr letztes Chapati und springt auf.
»Silvie, vielleicht solltest Du dich etwas hinlegen und viel trinken. Hier nimm noch meine Wasserflasche mit«, biete ich ihr an.
Silvie streichelt mir dankbar die Hand. Mir ist aufgefallen, dass Silvie mich mit anderen Augen ansieht als ich sie. Wäre Maja nicht mit dabei, wäre es bestimmt noch offensichtlicher gewesen. Wenn ich vor ihr stehe, glänzen ihre Augen. Sie sucht meine Nähe. Nun gut, ich bin ein sportlicher Typ und sehe auch nicht übel aus.
Vor ihrer Zimmertür bleiben wir kurz stehen. Silvie schaut mich an: »Ich glaube, mir ist schlecht.«
Sie würgt kurz und verschwindet schnell in ihrem Zimmer. Danach ward sie nicht mehr gesehen.
Wir machen uns noch einen schönen Abend. Gehen noch mal hinaus, lassen uns durch die Atmosphäre treiben und beenden den Tag auf der Dachterrasse unseres Hotels mit Cola und Papaya-Shake.
»Werden wir morgen noch mal bei ihr vorbeischauen?«, fragt mich Maja.
»Natürlich, was denkst du denn? Wenn es ihr schlechter geht, müssen wir einen Arzt rufen.«
»Aber ich habe keine Lust, sie den Morgen weiter am Backen zu haben. Nachher müssen wir noch mit ihr gemeinsam ein Krankenhaus suchen.«
»So schlimm wird es doch nicht sein.«
»Ich habe gesehen, was im Fluss schwamm. Und das schwimmt jetzt in Silvies Magen.« Maja zieht genüsslich an ihrem Strohhalm.
»Meinem Magen geht es gut!«, sage ich stolz.
»Da ist ja auch kein Gangeswasser drin!«
»Stimmt.«
»Sage ich doch.«
»Was machen wir noch Schönes?«, möchte ich wissen.
»Lass bloß deine Hände bei Dir. Ich traue der ganzen Sache noch nicht.«
»Hey, ich habe vor dem Essen schließlich die Hälfte meines Duschgels verbraucht um alles abzuwaschen«, protestiere ich.
»Trotzdem!«
»Schade.«
Wir hatten dennoch eine ganz angenehme Nacht. Ich und Maja haben noch lange geredet und den Stress der letzten Tage ganz weit hinter uns gelassen. Morgen geht es für uns weiter und Silvie wird, so denn sie gesund ist, bei ihren Happy Sunshine Girls das glücklichste Sonnenmädchen sein.
Am nächsten Morgen klopfen wir behutsam an Silvies Tür. Sie ist nicht abgeschlossen und wir treten ein. Silvie liegt nicht im Bett. Dafür hören wir es auf der Toilette rauschen.
»Alles in Ordnung?«, fragt Maja.
Wir hören nur ein Geräusch, das wie »Mmpf« klingt.
»Mmpf – was?«, frage ich.
»Mmkmme mmklchmm.«
»Was hast Du gesagt?«
»Mkmme klch.«
»Silvie sind wohl die Vokale ausgegangen«, scherze ich zu Maja.
»Wahrscheinlich sind sie die Klospülung runter!«, spinnt sie meinen Gedanken weiter.
»Ist gut, wir warten!«, rufe ich Silvie laut zu.
Sie kommt stark gebeugt, ihre rechte Hand den Magen haltend, aus der Toilette. Sie sieht vollkommen fertig aus. Silvie schleicht an uns vorbei und lässt sich auf das Bett fallen.
»Willst Du einen Keks zur Stärkung?« Maja hält ihr eine Packung Butterkekse unter die Nase.
Silvie muss drei Mal würgen und verschwindet erneut auf der Toilette.
»Wo hast Du die schon wieder her? Ich dachte deine Vorräte haben die Affen.«
»Ein paar Kekse habe ich noch. Das ist meine eiserne Reserve.«
»Gibst Du mir einen? Ich glaube unser Frühstück findet heute verspätet statt.«
Ich krümmle in Silvies Bett, fege es aber mit meiner Hand schnell wieder sauber.
Silvie kehrt erleichtert zurück. Sie berichtet, dass sie die ganze Nacht nicht von der Toilette heruntergekommen ist und kein Auge zugemacht hat. Sie wirkt erschöpft.
»Wann musst Du heute anfangen?«, möchte ich von ihr wissen.
Eine Träne läuft ihre Wange hinunter.
»Was soll ich machen? Mir geht es nicht gut.«
»Rufe einen Arzt. Dann bekommst Du etwas Antibiotisches und vielleicht ist dann alles wieder gut«, rate ich ihr.
»Und
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