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Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Titel: Sonne, Meer und Bea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Christopher
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wieder ein Unwohlsein aus.
    »Kann ich Dich gerade mal alleine lassen?«, frage ich Maja.
    »Ja. Wieso? Ach!«, gibt sie zu verstehen.
    Ich mache mich auf den Weg zur „Pay & Use-Toilette“ in dem seltsamen Betonklotz mitten auf dem Busbahnhof. Ich befürchte das Schlimmste, sowohl von der öffentlichen Toilette als auch von meinem besorgniserregenden Zustand. Ich gebe dem Mann zwei Rupien und treffe entgegen allen Vorstellungen auf ein recht sauberes Klo. Ich hocke mich über das eingefasste Loch im Boden und versuche mit der linken Hand meine Hose zu halten, so dass sie nicht den Boden berührt. Man weiß ja nie! So verharre ich einige Zeit, aber nichts passiert. Ratlos warte ich noch ein wenig, aber ich möchte Maja auch nicht so lange alleine auf dem Bahnhofsteig sitzen lassen. Ich beschließe, das Unternehmen abzublasen und den Tabletten zu vertrauen.
    »Wann fährt der Bus?«, umschifft Maja das heikle Thema, als ich zurückkehre.
    »Zwei Stunden haben wir noch. Du kannst aber wirklich gerne was essen«, wiederhole ich mein Angebot.
    »Nein, ich möchte nicht. Wenn Du es nicht schaffst, können wir Khajuraho ausfallen lassen und uns hier eine neue Unterkunft suchen«, schlägt sie mir vor.
    Wenn ich es nicht schaffe? Was soll das denn jetzt heißen? Ich habe bislang alles geschafft. Ich bin Paul. Ich habe damals in der Jugend, beim Landespokal, mit einem fast gebrochenen Arm noch Basketball gespielt. Mit Schmerzen versteht sich. Aber ich musste für das Team da sein. Ich mache nicht schlapp!
    Sie hält mir ihre Hand auf die Stirn: »Ein bisschen warm bist du schon!«
    »Nein, ich will hier weg!«, sage ich kurz angebunden und setze die Flasche Wasser zum Trinken an. Im Bauch gluckert es bedrohlich. Ich versuche, mir nichts anmerken zu lassen. »Außerdem haben wir den Bus gebucht. Der war ja nicht gerade billig!«
    »Gut!«, sagt sie kurz und damit ist die Diskussion beendet. Die Wartezeit ist zäh. Der Busbahnhof füllt sich und es wird warm. Ich habe Hunger, aber überhaupt keinen Appetit. Für die Fahrt gehe ich noch mal eine Flasche Wasser kaufen. Dabei komme ich an einem Essensstand vorbei. Allein die Gerüche drehen mir den Magen um. Ich habe das Gefühl, nie wieder etwas Indisches essen zu können.
     

Maja
    In Khajuraho angekommen, treffen wir am Busbahnhof einen Portugiesen, mit Vollbart und Klampfe, der sich uns ungefragt anschließt. Wir laufen zu dritt ins Dorf. Luis heißt er und fragt uns aus. Da Paul heute nicht zu gebrauchen ist, bleibt die Kommunikation größtenteils an mir hängen. Ich erläutere, woher wir kommen und wohin wir noch wollen. Luis ist zwar sehr freundlich und locker, aber ich bin froh zu hören, dass er weiter in den Norden möchte. Er schwärmt uns von Dharamshala vor, wo er am Anfang seiner Reise bereits eine Woche verbracht hat, während mein Kopf rattert. Ich vermute, er will zusammen mit uns ein Hotel ansteuern und versuche mir eine Ausrede zurechtzulegen. Ich möchte nicht schon wieder Anschluss. Mal ein netter Abend oder einen Ausflug mit anderen Travellern, gerne. Aber Silvie war mir zu viel. Ich habe keine Lust auf noch eine Klette, auch wenn es diesmal eine männliche wäre. Nein, ich möchte unseren Urlaub zu zweit genießen.
    Luis Frage, ob wir denn zusammen ein Hotel nähmen, reißt mich vorzeitig aus meinen Überlegungen. So antworte ich ihm ehrlich, dass wir uns bereits ein Hotel vorgebucht haben. Seine Mundwinkel verziehen sich nach unten und seine Enttäuschung ist nicht zu übersehen. Er möchte in die angesagte Tempel-Lodge. Glück gehabt! Schnell verabschiedet er sich und entschwindet in die Richtung von drei blonden Frauen, die ihre Rucksäcke abgestellt haben und sich mit Blick ins Buch beraten. Da muss ich kein schlechtes Gewissen haben, das wird sicher eine nette Zeit für Luis in Khajuraho.
    Unser Hotel liegt genau gegenüber von einem Wasserbecken, in dem es nur so von Mückenlarven wimmelt. Ein pulsierender Tümpel des Grauens. Uns beschleicht das ungute Gefühl, vielleicht doch nicht die richtige Wahl getroffen zu haben. Aber das Hotel selbst sieht hübsch aus, unser Zimmer ist türkis gestrichen und es gibt eine wunderschöne Dachterrasse. Lediglich die Armada von Moskitos, die in unserem Zimmer herumschwirrt, stört das Gesamtbild. Wir sind skeptisch, aber Paul nicht in der Verfassung eine weitere Unterkunft anzuschauen und ich fühle mich nach dem Drecksloch in Satna endlich wieder wohl. So stehen wir unschlüssig mitten im Raum.
    Der

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