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Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Titel: Sonne, Meer und Bea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Christopher
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lösen. So durchstöbern wir die Speisekarte vom Hotel. Paul wählt die Nummer vom Restaurant, um uns Bonda, Biryani und Lassi aufs Zimmer liefern zu lassen. Er muss alles fünfmal wiederholen, ehe er richtig verstanden wird. Die Bonda sind allerdings »not available«. Wir weichen auf Vada aus. In der Wartezeit starren wir beide apathisch auf den Bildschirm, unfähig zu einer Regung oder einem Wortwechsel. Als es klopft, sage ich zu Paul: »Dein Job«, und beobachte im Liegen das Auftischen unserer Köstlichkeiten. Am liebsten würde ich direkt hier auf dem Bett die Speisen vertilgen, aber der junge Mann richtet uns das Essen gewissenhaft auf dem kleinen runden Beistelltisch an. Nachdem Paul bezahlt hat, schwinge ich die Beine auf den Boden und lasse mich auf einem der beiden Sessel nieder.
     »Oh Paul, das sieht verlockend aus, was?«
    Wir stürzen uns als Erstes auf die Vadas, frisch frittiert, knackig und knusprig. Sie sind ein Gedicht, das in einem herrlich scharfen Kokosnuss-Chutney eine wundervolle Ergänzung findet. Danach teilen wir uns das Biryani-Gericht, ein riesiger Berg Reis mit verschiedenem Gemüse, Cashewkernen und Ananasstücken.
    Als das Cricketspiel zu Ende ist und unsere Teller leer geputzt sind, stapele ich alles und stelle das Metallgeschirr vor unsere Tür. Zurück im Zimmer will ich mich wieder aufs Bett fallen lassen, doch Paul hat etwas dagegen. Komisch, erst jetzt fällt mir auf, dass er nackt ist und etwas von ihm absteht, das auf mich zeigt. Er streift mir Bluse, Hose und Unterwäsche vom Körper und zieht mich hinter sich ins Bad. Das Wasser der Dusche wird zum Glück warm. Das Universum meint es gut mit uns. Bislang hatten wir kein Hotel, in dem die Dusche mehr als lauwarm wurde. Aber heute ist unser Abend heiß. Das Wasser prasselt von oben und unten prickelt es gehörig.
     
    Am nächsten Morgen klingelt der Wecker viel zu früh. Er reißt mich aus den schönsten Träumen. In denen stehe ich noch immer mit Paul unter der Dusche. Ich mag einfach gar nicht aufstehen. Ein lang gezogenes »Neeeeee, lass das«, entfährt mir, als mein Liebster an meinem Schlafsack zieht, um mich anzutreiben. Während ich noch im Bett liege, hat er sich inzwischen angezogen und seinen Rucksack gepackt. Super, er ist wieder fit und voller Tatendrang zum Weiterreisen. Ja, wir müssen um 8:30 Uhr aus dem Hotel raus. Aber ich hätte mir gewünscht, dass wir den Tag trotzdem gemütlich beginnen, noch ein paar Minuten im Bett kuscheln, bevor der Reisestress erneut unbarmherzig zuschlägt.
    Heute fährt unser Nachtbus um 22:30 Uhr nach Pondicherry. Das heißt, den ganzen Tag in Bangalore abhängen, ohne Hotel. Also auch vor der langen Busfahrt nicht mehr frisch machen. Diese Aussicht verschafft mir jetzt kein Hochgefühl. Ich bin verstimmt, dass Paul offensichtlich keine Lust dazu hat, die restlichen Minuten Zweisamkeit zu genießen, sondern es kaum erwarten kann das Hotel zu verlassen.
    »Jetzt komm endlich, Trantüte!« Er hetzt mich. Ich stelle auf stur und bleibe einfach liegen. Nicht allein aus Trotz. Meine Beine fühlen sich auch unendlich schwer an. Ich weiß gar nicht, wie ich heute auch nur einen Schritt laufen soll. Wie gerne hätte ich jetzt meine luftige Hose …
    Hups, da bin ich wohl kurz noch mal eingepennt. Paul sitzt neben mir auf dem Bett und rüttelt an meiner Schulter.
    »Maja, jetzt steh auf! Wir haben nur noch eine halbe Stunde bis zum Check-out. Ich glaube kaum, dass du dich in dieser kurzen Zeit abmarschbereit machen kannst.« Er klingt sauer.
    »Boa, das war gemein«, grummel ich verschlafen zurück. »Du weißt genau, dass ich keine Frau bin, die drei Stunden vorm Spiegel steht. Ich brauche doch nur zehn Minuten!«
    Ich schäle mich unter dem strengen Blick von Paul aus meinem Schlafsack. »Du hättest mich ja auch liebevoll wecken können«, schleudere ich ihm noch entgegen, ehe ich mich ins Bad schleppe. 20 Minuten später stehe ich mit geputzten Zähnen und in frischen Klamotten an der Tür, zumindest körperlich bereit zum Aufbruch. Meine Lust räkelt sich noch faul im Bett.
    »Na dann …«, sagt Paul nur und schreitet voran zur Rezeption. Unsere Rucksäcke dürfen wir glücklicherweise kostenlos im Gepäck-Raum des Hotels deponieren.
    »Wenigstens etwas«, meine ich zu Paul. »Mit dem schweren Ding hätte ich heute auch keinen Schritt gemacht.«
    Paul scheint jedoch nicht zu verstehen, dass ich von der ganzen Anstrengung schlapp bin, sondern reagiert lediglich mit einem genervten

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