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Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Titel: Sonne, Meer und Bea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Christopher
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Freundin sei. An dieser Stelle meldet sich wieder mein schlechtes Gewissen. Er ist ein guter Freund. Er ist treu und ich bin unmöglich!
    Und Bea hat auch ihre netten Seiten. Es sieht wirklich so aus, als ob sie mich möge. So ablehnend, wie ich ihr gegenüber war und trotzdem ist sie mir immer freundlich begegnet und besorgt um mich. Aber warum macht sie sich dann so an Paul ran? Ich weiß einfach nicht, was ich von ihr halten soll.
    Ich schlage Paul vor, draußen frühstücken zu gehen. Im Badezimmer lasse ich kaltes Wasser über meinen Kopf laufen und nehme heimlich zwei Kopfschmerztabletten ein. Davon braucht Paul nichts zu wissen. Dann kommen nur die Fragen auf, was denn geschehen sei. Und ich müsste lügen. Nein, lieber für Ablenkung sorgen und so tun als wäre jetzt, nach Pauls Entschuldigung, alles wieder im Lot.
    Im Hotelflur durchlebe ich Höllenqualen. Jedes Geräusch macht mich nervös. Unruhig blicke ich mich um, stets bereit sofort hinter der nächsten Ecke zu verschwinden, sobald Peter auftauchen sollte. Aber er ist nicht zu sehen und wir erreichen ohne Zwischenfall die Straße. Schnell weg vom Hotel. Ich hoffe, Paul hat von meinen Problemen nichts mitbekommen. Das Frühstück ist ganz nett, aber ich bin viel zu angespannt und habe keinen Appetit. Die kleine Wanderung durch den Hügelzug am Ortsrand wäre ebenfalls schön, wenn ich unbeschwert sein könnte. Paul ist heute sehr um mich bemüht. Aber ich kann die Zweisamkeit nicht genießen. Fast wünschte ich, dass Bea dabei sei, dann wäre Paul abgelenkt. So reagiere ich jedes Mal leicht panisch, wenn er mich anschaut. Kennt er mich nicht inzwischen so gut, dass er bei einem Blick in meine Augen weiß, was Sache ist? Ich versuche ihm nicht zu nahe zu kommen.
    Abends bei der Rückkehr ins Hotel das gleiche Spiel wie mittags. Gehetzt durchquere ich die Korridore und bin heilfroh, als wir unser Zimmer erreichen.
    Paul würde gerne noch aufs Dach gehen und ich rechne ihm hoch an, dass er dennoch bei mir bleibt. Sogar als Bea noch reinschaut. Ich genieße den Triumph, dass er nicht die Gelegenheit ergreift und sich mit Bea noch einen schönen Abend macht. Dabei hätte ich die Bitte nicht abschlagen können, wenn er gefragt hätte.
    Bea ist seltsam besorgt um mich, aber ihre Nähe ist mir unangenehm. Ich wehre ihre Umarmung verwirrt ab. Ist sie wirklich an meiner Freundschaft interessiert, oder will sie einfach über mich näher an Paul herankommen?
    Ich gebe vor, schnell schlafen zu wollen. Tatsächlich hat mich der Tag sehr erschöpft, aber müde bin ich nicht. Meine Gedanken überschlagen sich und lassen mich nicht zur Ruhe kommen.

Paul
    Maja liegt am nächsten Morgen dort, wo sie gestern Nacht eingeschlafen ist. Ihre Augen sehen aus, als hätte sie in der Nacht geweint. Ich fühle mich schlecht, denn ich habe wieder von Bea geträumt. Sie kam zu mir ins Zimmer. Maja war nicht da. Sie drückte sich ganz fest an mich. Ich spürte ihren entblößten Busen auf meiner nackten Haut und unser beider Herz pochte. Dann gab sie mir einen Kuss auf die Stirn und sagte »Adieu. Ich muss jetzt gehen. Maja wartet auf mich. Wir fahren auf die Andamanen.«
    Ich kratze mich am Kopf und bin sauer auf Maja. Aber eigentlich kann sie ja nichts dafür. Sie mag Bea noch nicht einmal.
    »Mir ist heute nicht so gut«, sagt Maja mit gequälter Stimme, als sie bemerkt, dass ich wach bin. »Du kannst heute alleine mit Bea frühstücken gehen. Ich bekomme nichts hinunter.«
    Habe ich das richtig verstanden? Mit Bea?
    Es klopft an der Tür und Bea tritt ein.
    »Guten Morgen. Wie steht es? Wollen wir was essen gehen. Die haben ein tolles Frühstück hier.«
    »Maja geht es nicht so gut. Ich bleibe bei ihr, bis es ihr besser geht und wir losfahren können«, antworte ich ihr. Da lasse ich gerade die Chance an mir vorbeiziehen: Alleine mit Bea den Morgen zu verbringen. Aber ehrlich gesagt, ich möchte nicht in Versuchung geraten. Ich bleibe standhaft und treu.
    Bea geht zu Maja, setzt sich auf die Bettkante und streichelt über Majas Haare.
    »Ach meine Maja. Ich bleibe auch. Wenn es Dir besser geht, fahren wir nach Chennai.«
    So sitzen ich und Bea an Majas Seite und betüddeln sie solange, bis wir los können.

Maja
    Lange habe ich noch wach gelegen, mich aber nicht zu bewegen getraut. Starr verharrte ich im Bett und habe stumm einige Tränen vergossen. Nach einer Ewigkeit fiel ich doch noch in einen tiefen, schweren Schlaf. Die Erschöpfung hat gesiegt. Die Kopfschmerzen sind beim

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