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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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herum löste sich nach
oben hin auf und die Turbine lief wieder, als hätte sie nie etwas anderes
getan. Der Jet kehrte schnell in eine stabile Fluglage zurück und während sich
unter ihnen Rotterdam ausbreitete, meldete sich der Kapitän bereits ein
weiteres Mal über die Lautsprecher.
    „Wir hatten soeben einen Strömungsabriss und einen
kurzzeitigen Turbinenausfall, nichts Wildes. Wir landen, wie geplant, in
wenigen Minuten. Bleiben Sie bitte weiterhin angeschnallt.“
    Drei Minuten nach halb elf öffnete sich die
Flugzeugtür und Michael Greenly trat einen Schritt an die frische Luft, ehe er
sich daran machte, die Stufen der bereitstehenden Gangway hinab zu schreiten.
Ein kalter Wind pfiff dem Kongressabgeordneten um die Ohren. Es war fürchterlich
kalt in Rotterdam zu dieser Jahreszeit, stellte er fest und zog sich den
schützenden, schwarzen Loro Piana -Mantel noch enger um den Körper. Als
er die letzte Stufe der Gangway hinab- gestiegen war, ließ er den Blick
erwartungsvoll schweifen und war sichtlich enttäuscht. Rotterdam besaß zwar den
größten Hafen Europas, aber der Flughafen war ein Witz.
    Trotz der überschaubaren Größe des Areals
konnte Greenly nirgends die versprochene Limousine entdecken. Fragend drehte er
sich zu seinem Sekretär. Dieser stand hinter ihm und hielt Greenlys
Regenschirm. Nebenbei führte er ein hektisches Telefongespräch. Der dürr
gewachsene, unscheinbare junge Mann mit den kurzen, mausbraunen Haaren zuckte
nur unwissend mit den Schultern, was das fahle Gesicht mit dem angedeuteten
Kinnbart noch schmaler erscheinen ließ. Als Greenly ihn weiter fragend ansah,
deutete er jedoch gestenreich an, dass er sich bereits um die Lösung des
Problems kümmerte. So blieb Michael Greenly noch eine Weile dem unerbittlich
böigen Wind ausgesetzt, ehe Bewegung in die Sache kam.
    Dennis Abnegator steckte das schmucke
Smartphone mit gespieltem Ernst in die Innentasche des rattengrauen Sakkos und
räusperte sich. Es war entsetzlich laut dort, wo sie gerade standen.
    „Ihr Wagen ist auf dem Hofplein hängen
geblieben“, eröffnete er dem Kongressabgeordneten. Doch es ging beinahe
kläglich in dem ganzen Lärm unter.
    „Was ist mit dem Wagen?“, brüllte Michael
Greenly mit kräftiger sonorer Stimme.
     „IHR WAGEN HÄNGT IN EINEM PÖBELNDEN
AUFSTAND AM HOFPLEIN FEST, MISTER GREENLY!“
    „Aha.“
    „Ich habe mit der Botschaft telefoniert. Die
schicken gleich einen Ersatzwagen raus.“
    „Was?“
    „DIE BOTSCHAFT SCHICKT EIN ERSATZAUTO!“
    „Ah, gut. Wann?“
    „Sie schätzen, dass es etwa eine Stunde dauern
könnte.“
    „Wie? Was?“
    Dennis Abnegator sah seinen Vorgesetzten
frustriert an, dann deutete er auf die Wartehalle des Flughafens und der
Politiker verstand. Sogleich machten sie sich auf den Weg ins trockene,
geheizte Flughafenterminal.
    ***
     
    10:58 Hafen Rotterdam,
Pier271
    „Ich fasse also noch einmal zusammen. Ihr Name
ist Linda Farber, deutsche Herkunft, 39 Jahre alt. Sie sind studierte
Forscherin im Bereich der Mikrobiologie und wohnen derzeit in Sint Martenzee,
richtig?“
    „Das ist soweit richtig, ja.“
    „Sie arbeiten seit über 6 Jahren beim ECN in
Petten, Nordholland. Welche Aufgabe haben Sie dort noch gleich?“, fragte
Inspektor Bloemberg.
    „Ich bin korrespondierende Mitarbeiterin beim
ECN, zuständig für die Kooperation eines großen deutschen Institutes mit dieser
Forschungsanstalt. Man arbeitet in verschiedenen Forschungsbereichen zusammen“,
antwortete Linda Farber protokollarisch.
    „Sie sprechen erstaunlich gut Holländisch,
Frau Farber.“
    „Ich hatte ja auch genug Zeit, zu lernen; und
so sehr unterscheidet sich das Niederländische nicht vom Deutschen.“
    „Nun ja, egal. Möchten Sie sonst noch etwas
ergänzen?“
    Die Frau zögerte und dachte nach, wobei sie
auffällig mit dem linken Fuß wippte, schüttelte aber schließlich mit dem Kopf.
    „Nein.“
    Kees Bloemberg hatte schnell bemerkt, dass
Linda Farber ihm nicht alles erzählte, beschloss aber, vorerst nicht
nachzuhaken. Vielmehr interessierte ihn ohnehin die Verbindung zwischen dem
Toten und dieser Frau. Und wieso sie überhaupt hier war.
    „Na gut. Mich würde noch interessieren, in
welchem Verhältnis Sie zu dem Toten standen.“
    Erneut dauerte es eine Weile bis Linda Farber
antwortete.
    „Wir haben im letzten Jahr eng an einem
Projekt zusammengearbeitet“, antwortete sie schlicht.
    „Aha, sonst noch etwas?“
    „Nein.“
    „Nein?“
    „Nein!“
    Für Kees‘

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