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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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kein
Personenschützer, dazu wurde ich nie ausgebildet.“ … „Nicolas, ich bitte Sie!
Wir sind in Gefahr! Wer auch immer hinter uns her ist, er ist gefährlich und
hat großkalibrige Waffen. Jemand hätte uns beinahe umgebracht. Lassen Sie uns
aufs Revier kommen und wir sehen weiter!“ … „Was heißt: Nein unmöglich?“ …
„Rotterdam verlassen?“ … „Ja, wohin denn?“…  „Zu Van Helig? Ja und dann?“
… “Hallo? Hallo?“ … „Hoofdcommissaris?! Hoofdcommissaris Van Houden?! 
Sind Sie noch dran? “… „God verdomme!“
    Verärgert warf Kees Bloemberg das alte
Mobiltelefon gegen das Armaturenbrett, von wo aus es unbeschädigt in den
Fußraum fiel. Ronald Rudjard warf dem Inspektor einen bangen Blick zu,
konzentrierte sich jedoch darauf, den Verkehr der Doklaan , auf der sie
in Richtung Maastunnel/Rotterdam Centrum fuhren, im Auge zu behalten. Wegen der
kurzfristig eingerichteten Absperrungen in Richtung Innenstadt herrschte auf
den noch freien Straßen ein reger Betrieb. 
    „Gibt es ein Problem, Inspecteur?“, fragte er
unsicher.
    „Van Houden sagt: Wir schweben in Gefahr“,
berichtete Kees Bloemberg resignierend.
    „Aber das wissen wir doch!“
    „Ja, aber er will nicht, dass wir auf die
Station zurückkehren.“
    Rudjard drehte nun doch den Kopf und achtete
für einen Moment nicht mehr auf den zäh fließenden Verkehr. Bloemberg sah
deutlich, dass er Angst hatte.
    „Aber warum? Er ist doch mein Onkel?“
    Kees schüttelte zurückweisend den Kopf.
    „Tut mir leid, mein Junge, aber dein Onkel
kann uns nicht helfen. Scheinbar haben wir seit wenigen Minuten sogar Feinde
innerhalb der Polizei. Ich verstehe das nicht. Van Houden hörte sich ziemlich
verzweifelt an. Es sieht so aus, als wären wir in ein ganz schönes Schlamassel
rein geraten“
    „Aber was machen wir denn jetzt?“ Verzweiflung
breitete sich in Ronalds jugendlichem Gesicht aus, während Kees kurz zögerte
und nach einer Antwort suchte.
    „Ich weiß es nicht. Van Houden sagt: Wir
sollen Rotterdam für eine Weile verlassen. Nach der Umweltkonferenz würde sich
alles schon klären.“
    „Nach der Umweltkonferenz?! Das… das…äh.. das
sind sechs Tage! Das… das kann doch nicht sein Ernst sein.“
    Der Inspektor dachte eilig nach, aber seine
Gedanken waren von der ganzen Aufregung noch immer blockiert.
    „Wir müssen erst mal hier weg, dann sehen wir
weiter“, entschied er schließlich. „Bring uns so schnell wie möglich auf die
Autobahn, dann werden wir weiter sehen. Solange wir in Bewegung bleiben,
müssten wir relativ sicher sein.“
    „Auf die Autobahn? Sind Sie… äh... Sie sicher,
Inspecteur? Mein Auto ist... Sie wissen.“
    „Ich bin mir sicher! Vertrau mir, Surveillant!
Wir müssen raus aus Rotterdam. Zu Fuß werden wir das sicher nicht schaffen.“
    Ronald nickte langsam und setzte den Blinker.
     
    „Halt! Wir können noch nicht weg!“, rief Linda
Farber plötzlich so unerwartet aus dem rückwärtigen Teil des Wagens, dass
Rudjard, dessen Nervenkostüm sichtlich angegriffen war, vor Schreck heftig in
die Bremse trat. Die Reifen quietschten, kein ABS.
    „Verdomme!“, brüllte Inspektor Bloemberg, den
der Ausruf der Biologin ebenso tief erschreckt hatte.
    „Und was schlagen Sie dann vor, Frau
Wissenschaftlerin?“, fragte er skeptisch, nachdem er sich beruhigt hatte und
musterte die Frau dabei verärgert.
    „Ich muss noch mal in mein Hotelzimmer. Hotel
New York, am Wilhelmina Pier. “
    “Und was wollen Sie da, wenn man fragen darf?”
    Linda zögerte, dann sagte sie nur schlicht:
„Wichtige Sachen holen.“
    Kees glaubte, sich verhört zu haben. Die
Frau hatte wohl einen Knall?! Sie waren in Gefahr!
    „So, so, wichtige Sachen also“, antwortete er
spöttisch, obwohl der Ernst der Situation das eigentlich nicht hergab. „Hörst
du das, Rudjard? Wir schweben in Lebensgefahr, aber unsere liebe Frau
Wissenschaftlerin muss noch mal zurück ins Hotel, Sachen holen und sich
vielleicht noch ein wenig die Nase pudern, die ist derzeit so blass.“
    Rudjard lachte unsicher, ihm schien das alles
nicht geheuer, er musste eine Heidenangst haben. Bloemberg achtete nicht
darauf, er fixierte mit seinem Blick weiter die Wissenschaftlerin, die immer
noch, weiß im Gesicht, auf der Rückbank saß wie ein Häufchen Elend.
    „Nun, Frau Farber, ich will Sie ja nicht
beunruhigen“, sagte er, „aber wir werden möglicherweise verfolgt. Man hat auf
uns geschossen. Offensichtlich möchte uns jemand tot sehen.

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