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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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Auftraggeber aufgelegt hatte, pfefferte Joe das
Mobiltelefon in rasender Wut quer durchs Zimmer und es verfehlte Fonsos Kopf
nur um Haaresbreite, ehe es mit voller Wucht gegen ein gerahmtes Bildposter von
Van Goghs Zonnebloemen schmetterte. Das Bild fiel samt Rahmen zu Boden,
Glas splitterte. Gepackt von Raserei ging Joe auf den Kleiderschrank los und
kippte das Möbelstück, in dem sich, abgesehen von Linda Farbers Mobiltelefon,
nur gähnende Leere befunden hatte, der Länge nach um.
    „Verdammte Scheiße!“, brüllte er, aber das
half ihm in der derzeitigen Situation auch nicht.
    ***
     
    12:48
    „Glauben Sie, die haben den Köder mit dem
Telefon im Schrank geschluckt?“, fragte Linda Farber völlig atemlos auf dem
Rücksitz von Rudjards Wagen sitzend, während Inspektor Bloemberg den jungen
Ronald Rudjard dazu anspornte - so schnell wie nur irgendwie möglich - die
Schrottkiste in Bewegung zu setzen.
    „Andernfalls wären wir jetzt tot!“, zischte
die Antwort durchs Auto.
    „Was ist… was ist passiert, Inspecteur?“,
fragte Rudjard in heller Aufregung, legte mit einiger Mühe den ersten Gang ein
und fuhr ruckelnd los.
    „Dazu ist jetzt keine Zeit Rudjard, bring uns
einfach hier weg!“
    „Inspecteur Bloemberg hat mir eben das Leben
gerettet. Ohne seine Idee mit dem eingeschalteten Handyalarm im Kleiderschrank
hätten sie uns erwischt“, beantwortete Linda die Frage bereitwillig an
Bloembergs Stelle und konnte sich dabei ein irres Grinsen, das wohl von der
ganzen Aufregung herrührte, nicht verkneifen.
    „Kleiderschrank? Handyalarm? Ich verstehe
nicht. Und wer sind sie?“
    „Drei unfreundliche Gestalten, die es auf uns
abgesehen haben! Da vorn links, Rudjard! Fahr in Richtung A15/ Ring Rotterdam!“
    Linda Farber war auskunftsfreudiger als der
Inspektor und sparte dabei nicht mit Lob, aber froh stimmte Kees Bloemberg das
alles nicht. Schließlich war es ihre Schuld, dass sie noch einmal
hierhergekommen waren.
    „Das ist ja Wahnsinn. Inspecteur, Sie sind ein
Held“, stellte Surveillant Rudjard voller Bewunderung fest, nachdem Linda ihre
Ausführungen beendet hatte.
    „Du hältst jetzt den Rand, Surveillant und
konzentrierst dich aufs Fahren! Wir sind noch lange nicht übern Berg“, mahnte
er.
    „Und Sie!“
    Er drehte sich ruckartig mit einem von der
erneuten Flucht rotem Gesicht zu Linda herum und richtete seinen -
stressbedingt zitternden - Zeigefinger auf die Wissenschaftlerin.
    „Sie fangen jetzt sofort an, auszupacken! Wer
sind diese Leute? Was wollen die? In welche Scheiße haben Sie uns da
reingezogen?! Ich will jetzt alles wissen, sofort!“
    Sein letzter Satz glich einem hysterischen
Brüllen und Linda zuckte merklich zusammen.
     
    Der Inspektor verhielt sich schon wieder wie
ein Arschloch, sie war sichtlich verletzt, andererseits konnte sie ihn
verstehen. Es war allein ihr zuzuschreiben, dass die beiden Polizisten jetzt
mit in ihrem Boot saßen. Am Hafen war alles so schnell gegangen und ehe sie
auch nur annähernd die schrecklichen Bilder verdaut hatte, die sich vor ihren
Augen abgespielt hatten, war sie schon zu Boden geworfen worden, hatte Schüsse
gehört, war vom Boden hochgerissen worden und in diesem Kleinwagen gelandet. Es
war nicht ihre Schuld, dass sie nun gemeinsam in der Klemme steckten,
allerdings fürchtete sie, der Grund dafür zu sein. Nach all den Strapazen der
letzten beiden Stunden hatten Bloemberg und Rudjard das Recht, die Hintergründe
zu erfahren. Wer hinter ihnen her war, blieb auch für sie schleierhaft. Sie
wusste nicht recht, wo sie beginnen sollte. Ein paar Mal räusperte sie sich
unsicher, brachte jedoch keinen vernünftigen Satz zustande. Schließlich
entschloss sie sich, die Geschichte ganz von vorn zu erzählen. Wenn sie
überleben wollten, mussten sie einander vertrauen. Es hatte keinen Sinn mehr,
irgendetwas zu verheimlichen.
    Nachdem der Inspektor den Surveillant erfolgreich
auf die A15 Richtung Westen gelotst hatte, hatte Linda endlich einen passenden
Ansatzpunkt gefunden.
    „Es tut mir leid, dass ich nicht sofort offen
zu Ihnen war“, begann sie kleinlaut, „aber ich wusste nicht, ob ich Ihnen
vertrauen kann. Ich weiß auch nicht genau, wer hinter uns her ist, aber ich
denke, ich weiß warum. Leider hatten wir kaum Zeit und ehrlich gesagt…“
    „Kaum Zeit? Wir haben knapp eine Stunde über
Sie und Van Kessner gesprochen, in dieser Stunde ist nie angeklungen, dass
irgendwer vorhat, sie zu töten! Das sind normalerweise Sachen die

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