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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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Irgendwie musste er wieder an Deck, so schnell wie möglich.
Rudjard konnte unmöglich wissen, wie er das Schiff zu steuern hatte. Vermutlich
riss er immer noch das Ruder starr nach links. Das wäre, sobald der Wind
frontal von vorn auf das Segel drückte, eine Katastrophe. Überhaupt war
fraglich, wie lange der Mast und das Segel dem viel zu starken Wind standhalten
würden. Mit aller Kraft zog Kees sich an der Reling hinauf. Mit den Füßen
versuchte er immer wieder Halt an der Bordwand zu erlangen. Es gelang ihm
nicht. Immer wieder rutschten seine Füße ab. Seine Arme wurden langsam müde und
ein brennender Schmerz breitete sich in ihnen aus. Wenn ihm nicht schleunigst
etwas einfiel, würde er nicht mehr die Kraft haben, zurück an Deck zu gelangen.
Und noch etwas schmälerte seine Hoffnungen, aus dem Augenwinkel sah er ein
Schnellboot heran jagen. Ihm blieb kaum noch Zeit.
    ***
     
    20:30 Rotterdam,
Konferenzzentrum De Doelen
    „Nach einigen Schwierigkeiten zu Beginn dieser
Veranstaltung bin ich froh, dass wir wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangt
sind und nun zum ersten Programmpunkt kommen können“, eröffnete Doktor Heinrich
Werner Peters spöttisch lächelnd seinen Beitrag zur Klimakonferenz. Michael
Greenly hatte nach überstandener Begrüßung dankbar das Wort an den Deutschen
abgegeben und neben Youssef Ohnanga einen Sitzplatz gefunden.
    „Du siehst geschafft aus, Michael“, stellte
Ohnanga beiläufig fest, während er Dr. Peters‘ Ausführungen über das Engagement
seines Landes zum Klimaschutz lauschte.
    „Halb so wild“, versuchte Greenly zu
beruhigen, aber der maledivische Umweltpolitiker ließ nicht locker.
    „Man hört, dir wurden einige Dinge aus deiner
Suite geklaut.“
    „Woher weißt du das?“
    Youssef wandte den Blick von Dr. Peters ab und
sah Michael Greenly genau in die Augen. „Du weißt doch, so was verbreitet sich
hier schneller als auf ein Lauffeuer.“
    „Hm“, machte der Amerikaner und runzelte die
Stirn.
    „Man muss dir eines lassen, deine
Willkommensansprache war nicht schlecht.“
    „Danke für die Blumen, allerdings habe ich es
allein deinem beherzten Einsatz zu verdanken, dass sich Song und Smith nicht
gegenseitig zerfetzt haben.“
    Ohnanga grinste. „Ehrensache Michael, wobei
ich zugeben muss: Ich bin sehr egoistisch. Ich hab mir vor ein paar Jahren erst
mein Haus auf Thinhaadoo gebaut, eine kleine Insel abseits des Tourismus meines
Landes. Aber auch Thinhaadoo liegt, genau wie der Rest der Malediven, nicht
besonders hoch über dem Meeresspiegel. Es wäre also schade, wenn ich in einigen
Jahren meine geliebte Insel verlassen müsste, nur weil ihr euch nicht einigen
könnt.“ Er lächelte und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder Dr. Peters zu,
der gerade zu einem bedeutenden Teil seiner Ansprache ansetzte.
    „Sehr verehrte Damen und Herren, die
Wirtschaft steckt in einer großen Krise, vielleicht der größten unseres
Jahrhunderts. Darüber hinaus ächzt die Welt mehr und mehr unter dem Mangel an
Energie. Wir wissen alle, dass das Ende der fossilen Energieträger näher rückt.
Nun ist es so, dass es schlicht und einfach nicht stimmt, dass die Industrienationen
angesichts der Krise nichts gegen den Klimawandel tun. Ganz im Gegenteil.“ Dr.
Peters legte eine gewichtige Pause ein und räusperte sich.
    „Der ist auch nur ein Schwätzer“, flüsterte
Ohnanga, Greenly von der Seite ins Ohr.
    „Na ja immerhin tut sein Land was, wenn ich
mir Amerika angucke, dann habe ich manchmal das Gefühl, ich lebe in einem Land,
das in dieser Hinsicht so weit zurückgeblieben ist, dass die sture Behauptung
der katholischen Kirche im Mittelalter, die Erde sei eine Scheibe und die Sonne
drehe sich genau wie alles andere darum, ein Witz dagegen ist. Ich habe erst
neulich auf einer meiner Veranstaltungen die Frage zu hören bekommen, ob es
nicht ganz gut wäre, die Erde einige Grad wärmer werden zu lassen, im Hinblick
auf die breiter werdende Auswahl an sommerlich milden Urlaubszielen.“
    Youssef Ohnanga unterdrückte ein lautes
Lachen.
    „Tja… für eine solche Frage würdest du bei uns
wahrscheinlich gesteinigt werden. Der Klimawandel ist bedrohlich. Es wird Zeit,
dass deine Landsleute das begreifen sonst…   “,weiter kam er nicht, denn Dr. Peters hatte sich dazu entschlossen
endlich weiter zu reden.
    „Trotz der Wirtschaftskrise haben wir, damit
meine ich die Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland sowie das Institut
für biotechnisch- mechanische Prozesse

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