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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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und erneuerbare Energien mit der
Unterstützung einer großzügigen Stiftung aus den Vereinigten Staaten unter dem
Vorsitz von Mister Jonathan Smith, einiges darangesetzt, neue innovative Ideen
zu entwickeln, die unseren Planeten retten können, ohne dabei dem Hunger
unserer Industrien nach Energie schaden zu müssen. Wir haben in den letzten
Monaten und Jahren speziell an zwei Schwerpunkten gearbeitet. Das eine Projekt
ist ein Konzept zur Nutzbarmachung der zahlreichen Energiereserven, die sich unterhalb
der Polkappen nachgewiesenermaßen befinden und die uns im Falle einer
Rohstoffknappheit noch sehr nützlich sein könnten. Das andere beschäftigt sich
mit einer innovativen Entwicklung unserer derzeit bestehenden Systeme, für die
Nutzbarmachung erneuerbarer Energien. Und ich kann Ihnen bereits an dieser
Stelle verraten, dass wir möglicherweise an der Schwelle zu einem neuen
Zeitalter stehen. Einem Zeitalter, dass dank unserer Forschung irgendwann
einmal gänzlich ohne fossile Energien auskommen könnte. Ich will Ihnen jetzt
keine Fantasiegeschichten erzählen, aber wir haben in den letzten Monaten
einige sehr vielversprechende Versuche durchgeführt, um Effektivität und
Kosten-Nutzen-Verhältnis zu optimieren und es ist uns in allen Belangen
geglückt.“
    Michael Greenly traute seinen Ohren nicht. Das
waren seine Worte, sein Text! Dr. Peters wurde von einzeln einsetzendem von
Jonathan Smith initiiertem Applaus unterbrochen und lächelte dankbar.
    Als es wieder ruhig im Saal war, redete Peters
beiläufig weiter. Für heute war das erst einmal genug. Er wusste, dass man hier
wie bei der Jagd nach wilden Tieren vorgehen musste.
    Erst einmal anfüttern und
dann im geeigneten Augenblick zuschlagen.
    „Mehr dazu werde ich Ihnen in den kommenden
Tagen gerne noch erläutern, für den Moment danke ich Ihnen für Ihre
Aufmerksamkeit und darf die heutige Sitzung damit beenden. Das Programm für die
weiteren Tage ist Ihnen bereits zugekommen. Ich wünsche Ihnen einen schönen
Abend und hoffe, Sie morgen in aller Frische wieder an dieser Stelle begrüßen
zu dürfen.“
    Quer durch den Raum sah er in sichtlich
enttäuschte Gesichter, nach einer peinlichen Pause war dann doch noch einmal
verhaltener Applaus zu vernehmen, noch bevor ein allgemeines Raunen und Brummen
vereinzelter Gespräche auf die langsame Auflösung der heutigen Sitzung
hindeutete. Doktor Peters machte gleichwohl einen durchaus zufriedenen Eindruck
als sein Blick durch den Raum glitt und schließlich auf einem wie versteinert
dort sitzenden Michael Greenly fiel. Einige Sekunden betrachtete er den
Umweltpolitiker amüsiert, dann ließ er von ihm ab und begann damit seine Sachen
zusammenzupacken. Peters war auf einem guten Weg in die Geschichtsbücher dieser
Erde einzugehen und für Greenly blieben nicht einmal ein paar Krümel übrig. Das
wusste dieser allerdings noch nicht. Jetzt galt es, keinen Fehler zu begehen
und Senator Smith so lange wie möglich in dem Glauben zu lassen, dass Peters
und sein Institut tatsächlich eine Technik zur Förderung der reichen Öl- und
Gasreserven unter den Polkappen entwickelt hatte, denn darauf beruhte ihr
gemeinsamer Deal. Sollte er mit dieser Lüge auffliegen, wäre sein ganzer Plan
in Gefahr und dann würde auch Smith wohl von den Zugeständnissen abrücken, die
er gemacht hatte.
     
    Senator Smith kämpfte mit gemischten Gefühlen.
Einerseits hatte Heinrich Werner Peters mit seiner Ankündigung dem tapfer
auftretenden Greenly den Rang abgelaufen, andererseits hatte er in aller
Öffentlichkeit von dieser neuen Technik zur Ölbohrung im ewigen Eis der Arktis
gesprochen, in die Smith einiges Privatvermögen investiert hatte. Dem alten
Senator wäre es wesentlich lieber gewesen, wenn dieses Detail unausgesprochen
geblieben wäre, denn es war so, die Arktisregion war ein unbeschriebenes Blatt,
neben der USA stellte vor allem Russland einen Anspruch auf dieses Gebiet.
Glaubte Smith den ersten Ausführungen Peters‘ zur neuen Technik, konnten sie
bereits in wenigen Jahren ohne öffentliches Aufsehen damit beginnen, Erdöl in
großem Maß zu fördern, ohne dass die Russen auch nur irgendetwas mitbekommen
hätten. Jetzt allerdings hatte Peters ein oder zwei Sätze darüber verloren, das
gefiel ihm nicht. Er würde ihn noch heute Abend ein weiteres Mal sprechen
müssen, vorher musste er sich jedoch noch um eine andere Sache kümmern, die
keinen Aufschub duldete.
     
    Noch immer hing Inspektor Bloemberg
hilfesuchend an der

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