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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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schnappen und abhauen. Sofort. Das Hotel war nicht mehr sicher.
    „ Stellen Sie sich vor, ein junger Deutscher hätte Adolf Hitler getötet.”
    Abdollah Navid setzt e kurz ab.
    „Stellen Sie sich vor , der zweite Weltkrieg hätte nie stattgefunden und auch viele andere Gräueltaten wären niemals passiert.” Er blickte in viele Augen. „Eine schöne Vorstellung, oder?”
    Keiner sagte ein Wort, worauf wollte er hinaus? Hagen versuchte sie anrufen. Lea drückte ihn weg. Leon schickte eine weitere SMS. Lea hatte keine Zeit, sie musste auf Simins Vater aufpassen. Und auf Simin.
    „Nur , wie wäre dem jungen Mann damals dafür gedankt worden?”
    Stille.
    „Ich sage es Ihnen: er wäre hingerichtet worden. Und das vermutlich völlig zu Recht. Denn er wäre ein Mörder gewesen. Lassen Sie mich diesen Gedanken fortführen: Wäre er in den Geschichtsbüchern freigesprochen worden? Sicherlich nicht, die späteren Verbrechen hätten ja niemals stattgefunden.”
    „Aber hä tten nicht andere Deutsche das Gedankengut von Adolf Hitler aufnehmen können?”, fragte Paul, der selbst unsicher wirkte. „Wäre es aufgrund der vielen politischen Konflikte nicht dennoch zum Krieg gekommen?”
    „Gewiss. Die Geschichte lehrt uns, dass das auch genug andere Deutsche getan haben. Mehr oder weniger. Aber… ” Er atmete ruhig ein und aus. „Aber nur ein Mann war damals willens und fähig, die ganze Welt ins Verderben zu führen. Nur ein Mann verkörperte eine barbarische Ideologie. Nur ein Mann ließ Millionen Juden töten, nur weil sie Juden waren. Nur ein Mann trug die Verantwortung für 50 Millionen Kriegstote.”
    „Herr Prof. Dr. Navid. Ich kenne die deutsche Geschichte. Worauf möchte Sie hinaus?” Paul blieb dran.
    „This is KL-Control. Violence has broken out. Demonstrators are throwing stones and bottles. FRU units are going against them.”
    Das war der denkbar schlechteste Augenblick. Lea wusste in diesem Moment nicht, ob sie mehr Angst vor dem Aufstand unten vor den Türen des Hotels, den Nachrichten von Leon oder den Worten von Simins Vater haben sollte? Hagen versuchte abermals sie anzurufen.
    „Weil ich heute dieser junge Mann bin.” Die Zeit stand still. Prof. Dr. Abdollah Navid griff in seine Tasche und steckte sich eine Tablette in den Mund. Leas Gedanken explodierten, er wollte jemanden umbringen. Wem galt der Hitler Metapher? Dem iranischen Botschafter? Das Smartphone vibrierte in ihrer Brusttasche.
    „This is KL-Control. Gun shots. Several FRU officers down. The hotel is willfully attacked. We recommend evacuation!”
    Der Blick des iranisc hen Botschafters war starr vor Schreck, sein Personenschützer versuchte Simins Vater vom Podium zu zerren.
    „Niemand hat Hitler 1936 wirklich gekannt. Aber das ist heute anders! Ich kenne sie . Ich habe sie geschaffen!”, schrie Abdollah Navid und schlug den Mann nieder. Er griff nach der Waffe des Bodyguards und schoss dem Iraner ohne zu zögern zweimal in den Kopf. Er drehte sich zu Simin. Verdammt, das galt ihr, er wollte seine eigene Tochter töten. Simin fiel auf den Boden und weinte. Lea kniete mit entsicherter Waffe vor ihr, das Telefon in ihrem Kostüm vibrierte immer noch. Nur eine kleine Bewegung ihres Fingers und Simins Vater hätte ein Loch im Kopf. Lea schoss ihm in die Schulter, die Wucht des Treffers warf ihn auf den Boden.
    „Vater, nein!” Das war pure Verzweiflung, Kim deckte Simin mit ihrem Körper. Diesen Verlauf der Streitigkeiten zwischen Vater und Tochter hatte Lea nicht erwartet. Und vor allem diese Tat eines renommierten Professors nicht. Schaum trat aus seinem Mund, er zuckte und blieb leblos liegen. Lea war perplex, auch niemand der anderen Anwesenden war in der Lage, etwas Sinnvolles zu sagen. Hatte er vor aller Augen versucht, seine Tochter zu töten? Und dann sich selbst? War das die Realität? Lea glaubte sich in einem Albtraum zu befinden.
    „This is KL-Control. We are under fire. This is a heavily armed assault. Marine One, we lost the landing zone. Three tanks are burning. Please return to KLIA!”
    Was für ein Timing. Die Sicherheitskräfte waren bei ihren Schutzpersonen, es herrschte totales Chaos.
    „ This is John Rayer. Marine One, return immediately to the airport! NOW!”, rief John über das Netzwerk, die Präsidenten-Maschine würde sofort die Landung abbrechen und nach KLIA zurückkehren. Maschinengewehrgarben waren zu hören, dreißig Stockwerke unter ihnen brach der Krieg aus. Leas Telefon vibrierte immer noch,

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