Sonnenfeuer - Der Frieden war nah
ihre Größe, Gewicht, Alter, und das Rendering ihres Gesichtes los, ich bin sicher, wir bekommen eine Antwort.” Jetzt war Lea gespannt, vielleicht würde diese Spur sie weiterbringen. Es war schon unglaublich, wozu sich ihr damaliger Einsatz entwickelte.
„Erledigt.”
„Dauert das lange?”, fragte Lea ungeduldig.
„Nein. Das Netz ist schnell und die Iraner haben nicht an ihren Servern gespart. Ich habe drei Treffer, allerdings keinen Volltreffer, die Hits liegen alle um die 80%. Das Alter stimmt nicht, warte ich öffnete den Datensatz. Heilige Scheiße, das glaubst du mir nicht!” Hagen war völlig von der Rolle.
„Hagen! Bitte!”
„Unsere Tote ist bereits seit fünfzehn Jahren tot und starb an einer Lungenentzündung. Jetzt halt dich fest, die Frau war angeblich die Mutter von Simin Navid!”
„Und jetzt überleg mal scharf, wen sie ankreiden wollte? Wer stritt sich noch vor kurzem, ob der Weg des Mahdi der richtige wäre?” Irgendwie hatte Lea es geahnt, sie wusste nicht warum, aber etwas in ihr hatte ihr den richtigen Weg gewiesen.
„Simin Navid und ihr Vater. Nur, wenn ihr Vater dieser kruden Ideologie folgte und wir nun befürchten müssen, Simin könnte ebenfalls eine Terroristin sein, warum versuchte er dann, seine Tochter umzubringen? Warum versuchten auch andere Schiiten, sie zu töten?”
„Er versuchte sie aufzuhalten. Erinnere dich an seine Worte, er sprach über Hitler. Warum jemand die Takavaran auf sie ansetzte, kann ich allerdings nicht erklären.”
„Warum sollte er sie aufhalten wollen? Das macht keinen Sinn. Wir unterstellen ihm gerade, dass seine Frau ihn für seine radikalen Ansichten verraten wollte, und dass er nur ein Jahr später plötzlich seine Haltung geändert und seine Tochter für vermeintlich dieselben Ansichten zu töten versucht hatte?”
„Ich habe Simins Vater in die Augen gesehen, ich würde ihm zutrauen, sein früheres Handeln in Frage gestellt zu haben. Er wollte seine Tochter vor etwas bewahren und als sie sich ihm verwehrte, sah er keinen anderen Ausweg mehr. Vielleicht hat der Verlust seiner Frau ihn aufwachen lassen?” Für Lea war es zu deutlich, dass Simin eine Gefahr war, Hagen musste die Beweise sichern. Ansonsten würde ihnen niemand diese Anschuldigungen abnehmen.
„Wenn ich nach Abdollah Navid suche, bekomme ich vom Vesak hunderte Bilder und Berichte. Er war in Teheran besonders stark religiös engagiert. Zumindest bis vor einem Jahr, danach gibt es keine Bilder mehr zu Auftritten bei religiösen Veranstaltungen. Warte mal... was ist das denn für eine Scheiße?” Hagen ärgerte sich, Lea hörte wie er in die Tasten hämmerte.
„Was ist los?”
„Fuck! Die Datensätze sind weg! Jemand hat meine Recherchen gelöscht. Und jetzt ist auch der Server weg.” Ab diesem Zeitpunkt war Hagen richtig wütend.
„Hast du Daten sichern können?”
„Nein, die Anfrage lief über einen Terminal Server, ich habe zwar den Datensatz gesehen, nur er wurde nicht auf mein System übertragen.”
„Hagen. Glaubst du, dass Simin eine Terroristin ist?” Lea wusste in diesem Moment nicht, woran sie glauben sollte. In i hrer Brust tobte ein Kampf: Ihr Ratio klagte an, während ein kümmerlicher Rest ihrer Seele sich noch an das Liebenswerte von Simin klammerte.
„Kleine. Ich weiß es nicht. Simin Navid verfügt über unglaubliche Fähigkeiten. Die Idee mit dem Sonnenfeuer, all unsere Sorgen gemeinsam mit radioaktiven Abfällen zu entsorgen, klingt fantastisch. Nur hat diese Zukunft mit einer potenziellen Waffenentwicklung, die Wasserstoffbomben wie Knallfrösche wirken lässt, auch etwas Beängstigendes. Ich spüre, dass du sie magst, nur, du solltest wachsam bleiben. Wenn wir dem Falschen von unserer Entdeckung erzählen, sind wir beide am Arsch!”
Die Spuren wogen schwer, aber das Verhalten von Simin passte nicht. Lea hatte Hoffnung bei ihr gesehen, sie zeigte sich auch nicht kalt oder verbittert. „Hagen, kann es sein, dass wir Simin unrecht tun?”
„Hey. Ich bin nur ein Datenanalyst. Du bist seit Tagen mit ihr zusammen unterwegs. Ich weiß keine Antwort. Ja, ich kann es nicht ausschließen, dass wir beide gerade Scheiße reden. Die Kleine von Simin ist ein Engel, zwar anstrengend, aber ich möchte ihr nicht aufgrund einiger zweifelhafter Indizien die Mutter wegnehmen. Die Daten könnten auch manipuliert worden sein. Dem Vesak würde ich solche Schweinereien zutrauen. Ich versuche mehr herauszufinden.”
„Bis später.” Lea legt
Weitere Kostenlose Bücher