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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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kleiner. „Ich sorge noch bis morgen um 24 Uhr dafür, dass Sie niemand tötet.” Dann würde Lea zu ihrer Katze fahren.
    „Oh. Sie glauben, dass ich an diesem Blutbad in Kuala Lumpur schuld bin?”
    „Ich bin nicht Ihre Richterin. Es ist mir auch völlig egal. Nur, ich rede mir nicht meine Fehler schön. Allein aus dem Team von Noam sind vier Agenten im Hotel ums Leben gekommen. Und die anderen Toten möchte ich gar nicht erst aufzählen.” Lea wollte nicht mehr schweigen.
    „Und jetzt glauben Sie, dass durch mein Handeln noch mehr Menschen sterben werden?”
    „Sagen Sie es mir. Was werden wir zum Jahreswechsel in Hamburg erleben? Simin, ich kann da nicht einfach zusehen. Ich will es auch nicht. Ich habe genau deswegen die Bundeswehr verlassen. Und auch genau deshalb war ich bereit, Sie zu beschützen. Ich habe etwas gesehen, was es wert war, beschützt zu werden.” Lea blickte auf Simins Hände, die um Halt suchend auf den Beinen auf und ab rutschten. „Und jetzt bin ich nur noch eine Söldnerin, deren Angehörige mit dem Blutgeld nicht mehr als einen schönen Grabstein kaufen werden.” Lea war wütend. Wütend über sich selbst. Sie hatte angenommen, dass Simin besser sei als Paul. Aber damit hatte sie sich wohl geirrt.
    „Lea, bitte, ich habe Sie nie derart behandelt. Was ist nur passiert?” Ob Simin verstand, dass Lea ihr nicht mehr vertraute? „Mir ist klar, dass die letzten Tage heftig waren, doch wir sind noch nicht fertig. Bitte, die Anlagen müssen laufen und ich werde das ohne Ihren Schutz nicht schaffen.”
    „Ohne meinen Schutz? Gegen wen soll ich Sie denn beschützen? Gegen wen kämpfen wir hier? Wer versucht, Sie zu töten? Ich nehme Ihnen nicht mehr ab, dass Sie Ihre Gegenspieler nicht kennen. Haben Sie Jäger nicht zugehört, als er Ihnen über die Takavaran berichtet hat?” Lea fielen noch mindestens zehn weitere Fragen und Vorwürfe ein. „Es sind genau die Menschen, denen Sie ihren Stolz zurückgeben wollten! Ich erinnere mich noch gut an Ihre Worte. Genau die Menschen wollen Sie jetzt umbringen!”
    „Nein. Das ist nicht wahr. Sie verstehen das nicht!” Simin stockte, das Flugzeug setzte hart auf. Sie waren wieder in Hamburg. Ihr fehlten die Worte.
    „Sie wollen, dass ich Sie verstehe?” Lea glühte. „Ihnen weiterhin vertraue? Und am Tagesende auch meinen Kopf für Sie hinhalte?”
    „Lea, ich schaffe den Weg nicht alleine. Ich brauche dich, mehr als ich es mir eingestehen möchte”, flüsterte Simin und versuchte, nach Lea Hand zu greifen.
    „Nein, nein, nicht so... spiel nicht mit mir! Und schau mich nicht so an!” Lea zog ihre Hand zurück. Sie wollte sich nicht wieder einwickeln lassen, die Iranerin wusste ganz genau, was Lea für sie empfand.
    „Dann sag mir, was ich tun soll? Ich will dich nicht verlieren”, fragte Simin mit weinerlicher Stimme.
    Lea schwamm, war das jetzt wieder ein weiteres Register ihrer Täuschung? Den Kuss in Kuala Lumpur konnte sie immer noch spüren. Sie musste wieder festen Boden unter die Füße bekommen. Niemals wieder würde sie sich von Simin Navid zum Narren halten lassen. Sie war Soldat und befand sich im Krieg. Es war Zeit anzugreifen.
    „Dann öffne diese Nachricht!” Lea gab ihr das iPad mit der CIA-Notiz. In einem Textfeld konnte man einen Code eingeben.
    „Was ist das?”, fragte Simin verunsichert. Ihre Augen huschten aufgeregt über das Display.
    „Deine Vergangenheit. Und vielleicht auch eine Zukunft. Das weiß ich noch nicht. Jetzt kannst du mir zeigen, was ich dir wert bin.” Lea war sich bewusst, wie hoch ihr Einsatz war, Hagen hatte ihr früher immer eingebläut, niemals solche Risiken einzugehen.
    „Woher... diese Datei solltest du nicht haben.” Simin wusste sehr schnell, um was es ging.
    „Stimmt.” Lea blickte sie nur an, während andere bereits das Flugzeug verließen. Aufmerksam blickte sie auf Simins Hände, die das iPad verkrampft festhielten, aber nicht den Code eintippten.
    „Du hast keine Ahnung, was du tust”, drohte Simin leise. Ihre Augen blitzten. So hatte Lea sie noch nie erlebt. Jäger kam zu ihnen und unterbrach das Gespräch unabsichtlich. „Die Damen, leider haben wir keine Zeit, wir werden abgeholt. Unser Marder steht auf der Rollbahn, nicht bequem, dafür aber laut und stickig.”
    „MACH DEN FERNSEHER LAUTER”, rief jemand in ihrer Nähe, unzählige Augenpaare drehten sich blitzartig zu dem Monitor schräg über ihnen. Jäger blieb seine gute Laune im Halse stecken. Simins Augen

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