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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Ich habe Ihren Appel l zur Kenntnis genommen. Wir werden die nächste Konferenz abhalten, wenn wir wieder in Hamburg sind.” Paul schaltete das Videosystem der Lufthansa offline und verließ wortlos den Raum.
    Lea schaute ihm ratlos nach, auch ihr kleiner Mann im Ohr saß nur ruhelos im Schützengraben und wusste nicht, in welcher Richtung er seine Sandsäcke neu aufschichten sollte.
    „ Scheiße. Jetzt haben wir ein Problem!” Hagen trug auch nicht gerade zur Klärung der Situation bei. „Keiner der Dienste hat eine Ahnung, warum Teile der republikanischen Garde zu Terroristen mutierten. Es fehlt das Motiv. Diese Betonköpfe wären in der Vergangenheit noch nicht einmal ohne Befehl bei Rot über die Straße gegangen. Kein Schwein weiß, warum die Simin Navid killen wollen! Und deshalb sogar bereit waren, zwei tote Präsidenten als Kollateralschäden hinzunehmen. Bei einem Scheitern der Sonnenfeuer-Technologie würden die schließlich Milliarden verlieren. Kleine, ich muss mich abreagieren. Ich bin aus der Leitung. Lass dich nicht erschießen!”
    Hagen legt auf. Lea lächelte noch Jäger an und gab Leon einen Kuss auf die Wange. Dann verließ auch sie die Konferenzkabine.
    Simin kam ihr entgegen. „Alles in Ordnung? Sie sehen besorgt aus.” Natürlich konnte sie erkennen, was los war.
    „Nein. Wir haben Probleme. Ich bin gleich wieder bei Ihnen, lassen Sie sich in der Zwischenzeit von Jäger ins Bild setzen.” Lea hatte gerade keine Kraft, mit ihr zu sprechen. Zumindest für einen kurzen Moment wollte sie allein sein und ging in den Waschraum.
     
    ***

Spurensuche
    Lea blickte in den Spiegel, sie hatte selten so mies aus ausgesehen. Würde sie diesen Job schaffen? Sie verstand ihn noch nicht einmal. Mit etwas Wasser im Gesicht versuchte sie die Gedanken wegzuspülen. Vergebens, Fragen über Fragen beschäftigten sie. Wer hatte im Iran ein Motiv, Simin Navid zu töten? Sie wollte es verstehen! Es ging nicht um Religion und nicht um Geld, verdammt, warum sollte man ansonsten jemand töten wollen, wenn nicht aus Fanatismus oder Habgier? Warum würde Lea jemand töten wollen? Aus Liebe? Um jemand zu rächen? Oder jemand zu beschützen? Etwas zu beschützen? Lea hatte bereits in der Vergangenheit getötet, um ihre Mandanten zu beschützen. Das war für sie vertretbar. Und wenn jemand Hagen töten würde? Klar, den würde sie garantiert auch nicht laufen lassen. Aus Rache könnte sie sich auch gut vorstellen, einen Menschen umzubringen.
    Wollte jemand Simin töten, weil sie eine Schuld trug? Hatte sie ein Verbrechen begangen? Nur, Lea konnte sich kein Verbrechen vorstellen, was eine derartige Intrige rechtfertigen würde. Würde Simin zukünftig ein Verbrechen begehen? Auch das war schwer vorstellbar, schließlich war sie die Trägerin des Friedensnobelpreises, die ihr ganzes Schaffen zum Wohle der Menschheit ausgerichtet hatte. Könnte Simin die ganze Welt getäuscht haben? Wäre eine Bedrohung durch die Sonnenfeuertechnologie denkbar? Diesen Gedanken konnte Lea kaum fassen. Wäre es vorstellbar, dass Simins Vater oder die Iraner im Betriebsanlauf der Rekonfigurationsanlagen eine Bedrohung sahen? Eine Bedrohung, die diese unglaubliche Wut rechtfertigen würde? Wie sollten drei unterirdische Müllpressen eine Gefahr darstellen? Auch wenn Lea nicht über das technischen Wissen verfügte, der KI97 Technologie war nur schwerlich eine Gefahr dieses Ausmaßes zuzuordnen. Und KI98, die Technologie, die noch nicht funktionierte? Und die angeblich auch niemals funktionieren würde? KI98 wäre theoretisch waffenfähig und damit definitiv eine Gefahr. Und was wäre, wenn KI98 bereits existierte? Und zudem jemand einen Missbrauch plante? Und wenn es so wäre, warum konnte man mit diesem Verdacht nicht an die Öffentlichkeit gehen? Weil Simin ein doppeltes Spiel spielte? Nur sie kontrollierte die Anlagen, nur sie hatte die Sicherheitszertifikate, um die vermeintlichen Müllpressen anzuwerfen.
    Nur, mit wem sollte Lea über diesen Verdacht sprechen? Sie hatte keinerlei Beweise und entsprechende Nachforschungen wären so gut wie unmöglich. Wäre überhaupt Simin in der Lage Böses zu tun? Nein, nein und nochmals nein, Lea wollte sich nicht vorstellen, dermaßen getäuscht worden zu sein. Niemand konnte sich so verstellen. Nein, das würde kein Mensch schaffen. Oder wurde auch Simin getäuscht? Nur, von wem? Für jede Frage fielen ihr zwei neue ein.
    Diese Gedanken uferten aus, sie hatte keinen Fixpunkt, um ihre Annahmen von

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