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Sonnenfeuer

Sonnenfeuer

Titel: Sonnenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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entschieden.
    »Und was sollen wir dann tun?« Cornelias Stimme wurde schrill. »Die Sache muß erledigt werden, bevor sie abreist.«
    »Wir könnten eine Anzahlung leisten und sie mit dem Rest noch hinhalten.«
    »Und was meinst du, wie lang es dauert, bis Jauncy Wind davon bekommt? Der betreibt dann durch Tolley die Zwangsvollstreckung, und wir müssen doch noch eine Hypothek aufnehmen. Du mußt mit diesem Mädchen reden, und zwar jetzt. Sie ist noch nicht so gesund, wie sie glaubt, es dauert Monate, bis man das Gelbfieber überwunden hat.«
    »Worüber in Gottes Namen soll ich denn mit ihr reden?«
    Cornelia trat ans Fenster und verschränkte die Arme. »Du mußt sie heiraten.«
    »Um Himmels willen, fang nicht schon wieder damit an.«
    »Ich bitte dich! Das ist die einzige Möglichkeit. Solange sie verwöhnt wird, glaubt sie, hier ist das Paradies auf Erden. Die Heirat mit Darcy wäre für sie ein gesellschaftlicher Aufstieg gewesen, nur darauf hat sie es abgesehen.«
    Ben ließ sich in einen Sessel fallen. »Ich will sie aber nicht heiraten.«
    »O doch, du wirst sie heiraten!« Cornelia war aufgebracht. »Streng doch mal dein Hirn an. Sie träumt von einem romantischen Leben auf dem Land, es ist unsere einzige Möglichkeit. Und wenn sie für Darcy gut genug war, dann ja wohl auch für dich!«
    »Mutter, du vergißt offenbar, daß wir Darcy diesen ganzen Schlamassel verdanken.«
    Cornelia stellte sich vor ihn hin. »Nein. Ich mache dich dafür verantwortlich. Du hättest besser auf deinen Bruder aufpassen sollen, anstatt dich mit diesen feinen Leuten herumzutreiben. Dann hätte er sich gar nicht erst mit diesem Mädchen eingelassen.«
    Sie war überrascht, daß Ben ihr nicht widersprach. Jetzt hatte sie ihn soweit, und er würde tun, was sie von ihm verlangte. Schließlich hatte er auch keine andere Wahl. Und falls er später doch noch Schwierigkeiten machen sollte, würde sie ihm einfach erklären, daß er sich ja auch von Perfy scheiden lassen konnte. War er erst einmal ihr Ehemann, würde ihr ganzer Anteil in seinen Besitz übergehen. Caravale gehörte dann wieder ihm.
    »Ich werde morgen so tun, als ob ich mich nicht wohlfühle, dann unternimmst statt dessen du mit ihr eine Spazierfahrt. Mae wird euch einen Picknickkorb zurechtmachen.«
    »Ich habe keine Zeit«, wandte Ben ein.
    »Du wirst dir die Zeit einfach nehmen.«
    Früh am nächsten Morgen schickte Cornelia die Gärtner los, um den Weg zu den Wasserfällen für die Kutsche passierbar zu machen. Unterdessen stellte Mae ein reichhaltiges Picknick zusammen mit kaltem Brathuhn, Schinken, warmen Brötchen, Käse, Kartoffel- und Maisgebäck, glasiertem Orangenkuchen und verschiedenen frischen Früchten. Auch ein paar Flaschen guten Weißweins wurden eingepackt.
    »Eigentlich wollte ich Sie heute mit einem Picknick überraschen, meine Liebe«, sagte Cornelia zu Perfy. »Aber mir ist nicht ganz wohl, und so habe ich Ben gebeten, für mich einzuspringen.«
    »Ach, das wäre doch nicht nötig gewesen«, meinte Perfy. »Ich kann ebensogut den Tag hier verbringen.«
    »Nein, ich habe das Picknick schon vorbereitet, also fahren Sie ruhig. Ben wird Sie begleiten, ein freier Tag wird ihm guttun.«
    »Und es macht ihm bestimmt nichts aus?«
    »Nein, keine Sorge. Er liebt Picknicks. Die Wasserfälle sind das beliebteste Ausflugsziel.«
    »Wasserfälle?«
    »Aber ja. Caravale besteht nicht nur aus Staub und Dornengestrüpp. Die Gegend bei den Wasserfällen ist sehr malerisch.«
    Und das war sie in der Tat. Perfy staunte über den Wasserfall, der sich in drei Strömen in das darunter liegende Felsbecken ergoß.
    »Wenn der Regen kommt, verwandeln sie sich in einen einzigen großen Wasserfall«, erklärte Ben. »Es sieht dann sehr beeindruckend aus.«
    »Ich finde es jetzt schon beeindruckend«, erwiderte Perfy. Sie zog Schuhe und Strümpfe aus, setzte sich auf einen Felsen und ließ ihre Füße ins Wasser baumeln. »Schauen Sie«, rief sie Ben zu, »da springen Fische im Wasser!«
    Ben war ein sehr zuvorkommender Gastgeber. Er bestand darauf, das Picknick selbst auszupacken, und vor dem Essen setzte er sich mit einer Flasche Wein und zwei Gläsern zu Perfy.
    »Ich komme mir richtig verwegen vor, hier im Grünen zu sitzen und Wein zu trinken«, meinte Perfy fröhlich.
    »Na, dann lassen Sie uns mal verwegen sein«, erwiderte er. »Ich bin eigentlich ganz froh, daß Mutter nicht mitkommen konnte. Das hier ist mein Lieblingsplatz, und ich bin eine Ewigkeit nicht mehr

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