Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenfeuer

Sonnenfeuer

Titel: Sonnenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
Vom Netzwerk:
Prügelei, aus der plötzlich Ernst geworden ist. Aber haben Sie auch rausgekriegt, worum es dabei überhaupt gegangen ist?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Das konnte keiner mehr sagen, dazu waren sie viel zu besoffen. Ich weiß nur, daß es irgendwie mit dem Satteln eines Pferdes zu tun hatte.«
    »Das hat die Polizei gesagt«, stellte Will richtig. »Aber ich habe da eine ganz andere Sache gehört. Dieser Buchanan hatte auf der
Louisa
eine Kabine gebucht. Und das Schiff sollte am Morgen nach Rockhampton aufbrechen.«
    Jack packte Will am Kragen. »Das will ich nicht noch einmal hören. Darcy hätte Perfy niemals sitzenlassen.«
    »He, nun mal langsam, mein Freund«, protestierte Will. »Nicht Darcy, sondern sein Bruder. Wie ich gehört habe, hat er mit seinen Kumpeln abgemacht, daß sie Darcy aufs Schiff verschleppen, damit er die Hochzeit verpaßt.«
    »Das verstehe ich nicht. Warum?«
    »Strengen Sie doch mal ihren Grips an, Mann. Dieser Bruder ist einer von der ganz gerissenen Sorte. Er wollte Darcy an der Heirat hindern. Es heißt, er hat auf dem Schiff gewartet, daß die anderen seinen Bruder bringen. Verstehen Sie, er hat auf dem Schiff gewartet!«
    Will hielt Jack sein Glas zum Nachfüllen hin, und Jack schenkte ihm ohne Zögern ein. Er wußte nicht, was er von der Sache halten sollte.
    »Nehmen Sie sich’s nicht so zu Herzen«, wandte Will ein. »Ich gebe nur weiter, was man mir erzählt hat.« Er hielt inne, weil er nicht wußte, wie Jack seine Worte aufnehmen würde. Dieser forderte ihn jedoch mit einem Nicken auf weiterzureden. Er konnte sich schon denken, was jetzt kommen würde, aber er wollte es noch einmal hören. »Ben Buchanan hat dem Käpt’n erzählt, die Heirat wäre nicht standesgemäß.«
    »Nicht standesgemäß«, wiederholte Jack dumpf.
    »Genau. Verstehen Sie jetzt? Sie wollten Darcy an der Heirat hindern, also von Ihrem Mädchen fortschaffen. Ich hab natürlich meine Ohren aufgestellt, als sie über den Kerl geredet haben, der umgebracht worden ist. Hab keine Ahnung gehabt, wie er heißt, ich hab nur gewußt, daß es Perfys Bräutigam war. Aber dann braucht man eigentlich nur noch zwei und zwei zusammenzählen. Eine Bitte noch, mein Guter: Von mir haben Sie nichts gehört!«
    »Ist doch klar«, versicherte ihm Jack. »Ben Buchanan also!«
    Will Gaunt befeuchtete die Lippen und grinste. »Sie haben’s erfaßt. Kann nicht schaden, wenn man die Wahrheit kennt!«
    Als sie sich zum Abendessen an den Tisch setzten, blickte Jack seine Tochter an. Sie hatte ihren unschuldigen Ausdruck verloren, und die Züge um den Mund verrieten Anspannung. »Willst du dir immer noch die Farm ansehen?« fragte er.
    »Ja, natürlich«, antwortete sie bestimmt.
    »Oh, Liebes, fang nicht wieder davon an«, seufzte Alice.
    »Ich habe darüber nachgedacht«, erklärte Jack den Frauen. »Perfy sollte nichts überstürzen. Vielleicht ist es besser, wenn sie ihren Anteil nicht verkauft. Durch den Goldrausch in der Gegend steigt der Wert der Farm möglicherweise auf das Doppelte. Darcy hat selbst gesagt, das Vieh ist Gold wert, weil die vielen tausend Glücksritter was zu essen brauchen.«
    »Stimmt«, bemerkte Perfy. »Genau das hat Darcy gesagt.«
    »Würdest du deinen Anteil an der Farm lieber behalten, Liebes?« erkundigte sich ihr Vater.
    »Das muß ich. Darcy hat es so gewollt.«
    »Dann sollten wir uns wirklich mit der Entscheidung Zeit lassen«, murmelte er.
    »Bist du verrückt geworden, Jack«, rief Alice bestürzt. »Perfy kann doch nicht allein dorthin reisen.«
    Jack schob den Stuhl vom Tisch zurück. »Das soll sie auch gar nicht. Was hältst du davon, wenn ich meinen Dienst quittiere und wir erst einmal nach Bowen ziehen und uns anschauen, wie es dort aussieht?«
    »Nach Bowen?« fragte seine Frau. »Wo sollen wir dort wohnen?« Er wandte sich an Perfy. »Du kannst es dir jetzt leisten, ein Haus in Bowen zu kaufen, und wenn wir dort sind, sehen wir weiter. Es soll eine hübsche kleine Küstenstadt sein, und deine Mutter wollte ja schon immer aus Brisbane fort. Wie findest du das?«
    Zum erstenmal seit vielen Wochen lächelte Perfy wieder. »Ich würde auch gern fortziehen. Wäre es nicht wunderbar, wenn wir ein eigenes Haus hätten?«
    Alice war da anderer Meinung. »Ich habe nichts dagegen, wenn du ein Haus kaufst, Perfy. Aber mit der Farm ist das eine andere Sache. Ich glaube, du nimmst dir zuviel vor. Du kannst jetzt nicht mehr auf Darcy zählen. Was glaubst du, was diese Leute davon halten, daß die

Weitere Kostenlose Bücher