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Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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Lichtstrahl aus der Straße. Der Asphalt spaltete sich wie Wasser. Ich hielt mich am Sitz fest und krallte meine Fingernägel in das Leder, während ich wie am Spieß schrie. Der Schmerz in meinem Handgelenk war mir egal. Jayden bremste, mit all seiner Kraft und riss das Steuer nach links. Das Auto begann zu schleudern. Wir wurden in die Luft katapultiert, dabei überschlugen wir uns. Ich sah gerade mein Leben vor mir ablaufen, während ich kopfüber in diesem Auto auf den Beton starrte. Gleich würde ich auf der Straße zerschmettert werden.
Ich sah zu Jayden. Er richtete seine Hand gegen die Frontscheibe, diese zersprang im selben Augenblick. Ein enormer Windstoß ging von Jayden aus nach unten. Meine Augen waren so weit aufgerissen, dass sie beinahe schmerzten. Ich richtete meinen Blick wieder auf die Straße unter uns. Das Auto drehte sich langsam und kam mit enormem Druck krachend auf dem Asphalt an. Dies alles geschah innerhalb von wenigen Sekunden.
Zitternd saß ich in dem Sitz. Bewegen konnte ich mich nicht, genauso wenig wie sprechen. Die Funktionen meines Körpers waren wie ausgeschaltet.
"Geht es dir gut?", fragte mich Jayden.
Langsam drehte ich meinen Kopf in seine Richtung. Fassungslos starrte ich ihn an. "Ist das dein Ernst?", fragte ich mit erstickter Stimme.
"Es tut mir leid. Ich hätte wissen müssen, dass er uns aufspürt."
"Von was redest du überhaupt? Wir sind um ein Haar draufgegangen Jayden", brüllte ich. "Ich habe gerade - keine Ahnung, was da passiert ist, aber normal war es sicher nicht. Du hast das Auto, wie auch immer, wieder herumgedreht. Was war das?" Ich war gerade dabei durchzudrehen. "Und was zum Teufel ist das da draußen?" Ich zeigte auf das rote Licht, das immer noch aus dem Boden schien.
Er machte ein besorgtes Gesicht. "Mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut. Ich werde dich beschützen."
"Vor was den?", fragte ich außer mir und warf meine Arme in die Luft.
"Vor Markus", antwortete er und stieg aus dem demolierten Wagen. Er lief in Richtung des Lichts.
Schnell löste ich meinen Sicherheitsgurt, als Jayden sich umdrehte und seine Hand erhob, legte sich mein Sicherheitsgurt wie von Geisterhand um meine Brust. Der Gurt ließ sich nicht mehr aus dem Verschluss lösen. Mit aller Kraft zog ich daran. Nichts geschah. Mein Körper wurde davon gegen den Sitz gepresst, sodass ich nicht einmal herauskriechen konnte.
Panisch sah ich wie Jayden dem roten Licht immer näher kam. Mein Herz schlug wie wild. Ein Mann kam auf ihn zu. Die Haare, so dunkel wie die Nacht, umrandeten sein düsteres Gesicht. Er war ganz in Schwarz gekleidet und verschmolz beinahe mit der Dunkelheit, wäre da nicht dieses Licht.
Sein Blick war konzentriert auf Jayden gerichtet.
"Du weißt, dass ich sie nicht freigeben kann", sagte Jayden ruhig.
"Sie gehört mir", antwortete der Unbekannte. "Zwing mich nicht dich zu töten Bruder." Seine Stimme klang tief, rau und bedrohlich.
Das war Jaydens Bruder? Ich konnte nicht fassen, was ich da gerade gehört hatte.
"Niemand muss sterben Markus, aber wenn du es darauf anlegst, werde ich keine Rücksicht nehmen", warnte ihn Jayden.
"Du warst schon immer starrköpfig, kleiner Bruder", sagte Markus ruhig. "Doch du weißt, ich brauche dieses Mädchen und du stehst zwischen ihr und mir."
Jayden hob die Hand und richtete sie gegen den Mann, als er plötzlich wie versteinert dastand.
"Markus!", brüllte Jayden, während dieser an ihm vorbei ging. "Du wirst den ganzen Zorn der Magier auf dich laden, wenn du sie mitnimmst."
Nur oberflächlich bekam mein Bewusstsein mit, was Jayden da sagte, ich starrte auf Markus, dessen Blick auf mich geheftet war. Er kam dem Wagen immer näher. Angsterfüllt versuchte ich mich aus dem Auto zu befreien, um davon zu laufen, auch wenn ich wahrscheinlich nicht weit gekommen wäre.
Als er mich erreichte, öffnete er langsam die zerbeulte Tür. Mein Herz sprang mir vor Angst praktisch aus der Brust. Plötzlich löste sich der Sicherheitsgurt und ließ mich frei.
Markus sah hinein und streckte mir seine Hand entgegen. "Du brauchst dich nicht zu fürchten. Ich werde dir nichts tun", beteuerte er.
Ich konnte mich nicht bewegen.
"Lass sie in Ruhe!", schrie Jayden, immer noch reglos stehend.
"Ich gebe dir mein Wort", fuhr Markus fort. "Du bist bei mir in keinerlei Gefahr."
"Was willst du von mir?", fragte ich. "Ich kenne dich nicht. Woher soll ich wissen, dass du dein Wort hältst? Du bedrohst schließlich sogar deinen Bruder."
"Ich werde dir alles erklären

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