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Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition)

Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition)

Titel: Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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gefangen und an ihnen Metallscheiben festgebunden. Dann bringen sie sie in ihren Flugmaschinen weg, nach Süden.“
    „Das Feuer fließt aus diesen Metallscheiben. Das ist es, was ich gehört habe“, sagte der Kolibri.
    „Was passiert danach mit den Fledermäusen?“, fragte Marina.
    „Kann ich nicht sagen. Ich denke, sie müssen sterben, viele von ihnen, denn die Explosionen sind gewaltig. Ich sehe nicht, wie sie die überleben können.“
    „Aber du hast einige Fledermäuse gesehen, lebende, im Dschungel?“
    „Es hat da immer Fledermäuse gegeben, aber viel größere als euch. Die Vampyrum. “
    „Vampyrum“, wiederholte Marina. Sie wusste, was der Kolibri meinen musste. „Einen Meter Flügelspanne? Fleischfresser?“
    „Ja“.
    Marina kniff die Augen so fest zusammen, dass es wehtat. Goth und Throbb waren aus dem Süden gekommen. Die Menschen brachten diese Fledermäuse in ihre Heimat zurück.
    „Früher haben sie uns im Dschungel nie beachtet, aber jetzt, wo der Nahrungsvorrat vernichtet ist, haben sie sich auf uns gestürzt. Das ist ein anderer Grund, warum wir geflohen sind. Es tut mir Leid, dass ich euch diese Nachrichten bringen muss“, sagte der Kolibri. „Es ist ungeheuerlich von den Menschen, uns so zu benutzen.“
    „Wir danken dir, Kolibri.“
    „Wir wissen, die Eulen haben euch den Krieg erklärt. Wir werden nicht auf ihrer Seite kämpfen.“
    „Dafür sind wir dankbar.“
    „Alles Gute“, sagte der Kolibri und blitzartig waren alle Vögel verschwunden.
    „Wundervolle Geschöpfe“, murmelte Frieda vor sich hin.
    Marina wendete ermattet hinter der Ältesten und kehrte mit lustlosen Flügelschlägen zu den Zedern zurück.
    „Meine Kolonie hat Recht gehabt“, sagte sie den Tränen nahe. „Sie hatten Recht, mich zu verbannen, nachdem ich beringt war. All diese dummen Geschichten von beringten Fledermäusen, die verschwunden oder plötzlich in Flammen aufgegangen sind. Sie müssen es irgendwie gewusst haben, Gerüchte gehört haben oder so etwas. Sie haben Recht gehabt. Die Menschen sind böse.“
    „Wenigstens wissen wir nun, wo die Menschen sie hinbringen“, sagte Frieda. „Die Kolibris überwintern auf der großen südlichen Landenge. Dort werden wir Schatten finden.“
    Wenn er noch am Leben ist.
    Keiner von beiden musste das aussprechen.
    „Morgen kommen wir nach Brückenstadt“, sagte Frieda. „Das soll uns wenigstens ein kleiner Trost sein.“
    Aber sie klang genauso erschöpft und hoffnungslos, wie Marina sich bis auf die Knochen fühlte.

– 11 –
Brückenstadt
    Schatten hoffte, dass dies die letzte Nacht war, die er im Dschungel verbringen musste.
    Er jagte unkonzentriert, achtete mehr auf den Himmel um sich herum als auf die Insekten, die er zu fangen versuchte. Mit Chinook und Caliban, der darauf bestanden hatte, sie zu begleiten, blieb er in der Nähe der Zuflucht und schnappte vorsichtig nach allen Insekten, die nicht so aussahen, als würden sie zurückschnappen. Von allem, was zu groß war, zu viele Fühler oder gespenstische Muster oder fremdartige Gerüche hatte, hielt er sich fern. Er mied auch die Bäume, weil dort Schlangen waren und Eulen und mehr von diesen Insekten, von denen eines ihm beinahe den Kopf abgebissen hatte. Er hielt auch Abstand zum Boden, weil da riesige Katzen waren und wer weiß, was sonst noch.
    In der kommenden Nacht wollten sie aufbrechen. Das war jedenfalls ihr Plan. Drei Nächte lang hatten sie ihn in der Statue, der Zuflucht, während der Abend- und Morgendämmerung besprochen. Schatten wusste, dass das für sie alle die einzige Möglichkeit des Überlebens war.
    Aus irgendeinem Grund war der Dschungel nach seiner Ankunft sogar noch tödlicher geworden. Vor zwei Nächten hatten sie eine Fledermaus verloren und letzte Nacht noch einmal drei. Es waren die Kannibalen. Normalerweise jagten die allein, aber in letzter Zeit flogen sie in Rudeln und suchten den Dschungel in einer Art Futterwahn ab. Eines Nachts hatte Schatten sie, als er gebückt im engen Eingang der Statue hockte, die Baumwipfel in der Nähe durchforsten gesehen und mit Schaudern die vertrauten Umrisse ihrer breiten, gezackten Flügel erkannt. Sie hatten seinen Vater getötet.
    Dies war nur einer der Gedanken, die jetzt das ständige, leise Hintergrundrauschen in seinem Kopf bildeten. Sein Vater, hier, am Leben, noch vor ein paar Nächten. Es war zu grausam und er wünschte, er könnte aufhören daran zu denken.
    Zum ersten Mal, seit er damals im Wald der Menschen in

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