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Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition)

Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition)

Titel: Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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meisten gehofft Chinook zu finden? „Aber er könnte trotzdem noch am Leben sein“, sagte er ihr.
    „Wie denn?“, fragte sie mit gespitzten Ohren.
    „Sie haben“, sagte Caliban, „eine Menge von uns als Gefangene zu ihrer Pyramide geschafft.“
    „Und Cassiel?“, fragte Ariel und blickte Schatten an. Er wusste, sie war auf das Schlimmste gefasst, trotzdem war ein hoffnungsvolles Zittern in ihrer Stimme.
    „Er ist am Leben, Mami. Die Kannibalen haben ihn vor fünf Nächten gefangen, bevor ich überhaupt hierher gekommen bin. Aber er ist am Leben.“
    „Wie kannst du da so sicher sein?“, fragte sie. „Zephir hat es gesagt.“
    „Zephir ist hier?“, fragte Marina überrascht.
    „Nein, aber ich habe mit ihm gesprochen“, sagte Schatten atemlos, „und er hat mir gesagt, dass Cassiel noch am Leben ist und auch dass die Sonne in Gefahr ist und dass, wenn sie stirbt, Zotz den Himmel für immer regieren wird.“
    Er wusste, es musste ziemlich verrückt klingen. Er sah, wie sie ihn alle anstarrten. Er begann mit dem Anfang, von dem Augenblick an, als er von den Menschen gefangen und an die Metallscheibe gekettet wurde. Schon jetzt fühlte er sich von diesen Ereignissen weit entfernt. Sie waren bereits vergangen und er hatte so viele Tage und Nächte damit zugebracht, von Minute zu Minute lediglich zu überleben. Nur das Jetzt schien ihm wirklich.
    „Goth hat überlebt?“, fragte Marina in dumpfem Entsetzen, als Schatten ihnen von Ishmaels Flucht aus der Pyramide der Kannibalen berichtete.
    „Und er ist jetzt auch noch König.“
    Marina schnaubte nur vor Abscheu. „Natürlich ist er das. Es könnte keine nettere Fledermaus getroffen haben.“
    Und dann erzählte er ihnen, wie er eine Botschaft über die Welt an Zephir im Turmhelm geschrien und seine gedämpfte Antwort gehört hatte: Rette die Sonne oder Zotz wird herrschen .
    „Mein Plan war, heute Nacht nach Norden zu fliegen“, sagte Caliban. „Und ich sage immer noch, wir bleiben dabei. Es tut mir Leid für Cassiel. Es tut mir Leid für Chinook und die anderen. Aber es gibt nichts, was wir tun können. Und diese Sache mit der Sonne, das ist nichts, womit wir uns abgeben müssen. Wir brauchen die Führung unserer Ältesten und vielleicht können wir mit einer größeren Truppe zurückkommen.“
    „Dann wird es zu spät sein“, sagte Schatten mit einer Überzeugung, die ihn selbst überraschte. Woran lag das, an der Dringlichkeit seiner Träume oder daran, dass er gesehen hatte, dass der Sonne schon ein Stück fehlte? Jedenfalls war er sicher, dass es nur noch eine Sache von Nächten, vielleicht sogar von Stunden war, bevor die Sonne vollständig verschlungen sein würde. „Wir können nicht wegfliegen.“
    „Was willst du damit sagen, Schatten?“, wollte Marina wissen und er konnte bereits diesen vertrauten Anflug von Ärger in ihrer Stimme hören. „Dass du die Sonne retten musst? Ich meine, das ist eine riesige Aufgabe, richtig? Selbst für dich ist das gewaltig! Hast du vor, das ganz allein zu machen?“
    „Denkst du, das gefällt mir“, entgegnete Schatten knapp.
    ja doch, das glaube ich. Klar, dass du dir das größte Problem einfallen lässt, das es je gegeben hat ...“
    „Ich habe es mir nicht einfallen lassen ...“
    „Die Sonne retten! Weißt du, wir haben einen langen Weg hinter uns, um dich zu holen. Es war nicht gerade leicht. Willst du nicht einfach nach Hause kommen?“
    „Und was wird aus den anderen, was ist mit Chinook passiert?“
    „Das bringt uns nicht weiter, ihr zwei“, sagte Ariel scharf und Schatten blickte beschämt zu Boden. Sein Gesicht brannte unter dem Fell. Sich vor allen anderen zu zanken wie kleine Kinder.
    Ariel wandte sich an Caliban. „Selbst wenn wir es in den Norden schafften, gibt es dort keine Hilfe für uns. Die Eulen sind bereit Krieg zu führen. Jede freie Fledermaus wird gebraucht für den Kampf. Es gibt eine Million von uns in Brückenstadt und die Eulen sind unterwegs dorthin.“
    „Brückenstadt?“ Schatten warf Caliban einen besorgten Blick zu. „Ishmael hat gesagt, das ist der Ort, wo Goth seine Scheibe abwerfen würde nach der Sonnenfinsternis.“ Er stellte sich die gewaltige Explosion vor, die er aus der Ferne gesehen hatte. Eine davon an der richtigen Stelle würde eine Million Fledermäuse auslöschen.
    Schatten kniff die Augen so fest zu, dass hinter den Lidern Licht aufblitzte. Wie konnten sie nur all dies verhindern?
    Es war einfach zu viel.
    „Warum hilft uns Nocturna

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