Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition)

Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition)

Titel: Sonnenflügel: Roman. Band 2 der Fledermaus-Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
Vom Netzwerk:
wendeten?“, schlug er vor.
    „Die Eulen?“, erwiderte Cortez und wandte ihm seine hellen, durchdringenden Augen zu.
    „Sie müssen viele ihrer Art verloren haben, genauso wie wir. Vielleicht, wenn wir mit ihnen sprächen, wären sie einverstanden uns bei einem Angriff zu unterstützen.“
    „Die Eulen sind weder unsere Freunde noch eure“, sagte Cortez mit eisiger Verachtung. „Es wäre ein tödlicher Fehler, etwas anderes anzunehmen.“
    „Können wir es nicht wenigstens versuchen...“
    „Ich sage es noch einmal: Das bringt nichts“, sagte Cortez streng. „Wir haben Gerüchte über den Krieg gehört, den die Eulen gegen euch im Norden führen wollen. Es wird kein Bündnis geben.“
    Schatten hielt wütend den Mund. Es hatte keinen Sinn zu streiten. Ohne Hoffnung blickte er von seiner Mutter zu Marina. Wenn sie keine Unterstützung von den Ratten bekamen, konnten sie dann überhaupt eine Rettung versuchen?
    „Ein Angriff wäre Selbstmord“, sagte Cortez. „Aber vielleicht gibt es einen anderen Weg.“ Er wandte sich an den Wachoffizier, der ihn begleitet hatte. „Können wir einen Tunnel graben? Hier?“
    Überrascht sah Schatten, wie Cortez auf dem Plan ein Zeichen machte.
    „Sehr wahrscheinlich, Herr.“ Die Ratte stieß mit der Nase auf den Fuß der Pyramide. „Die Wände und Fundamente der Festung müssen zerbrochen sein und die Bruchstücke müssen sich genug gesetzt haben, dass wir einen Durchgang finden können. Angenommen natürlich, dass dieser Raum tatsächlich so nahe an den Außenwänden liegt. Ja, ich glaube, wir können durch einen Tunnel von unten hinein.“
    Schattens ganzer Körper war angespannt vor Erwartung. Er musste sich zum Atmen zwingen.
    Cortez grübelte einen Augenblick über dem Plan, bevor er sprach. „Ich bin bereit Folgendes zu tun. Es hat keinen Sinn einen Frontalangriff auf die Festung zu starten. Aber wenn wir uns in die Kammer graben können und sie unbewacht ist, wie wir hoffen, dann können wir vielleicht die Gefangenen befreien und durch den Tunnel hinausbringen.“
    „Ich danke Euch“, sagte Schatten.
    Cortez reckte die Nase hoch, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Aber wenn wir dort auf heftigen Widerstand stoßen, könnte es sein, dass wir uns zurückziehen müssen. Ich werde dann die Entscheidung treffen. Verstanden? Wir versuchen meine Freunde zu befreien und eure. Das ist alles. Unsere Truppe muss klein sein. Je mehr von uns hineingehen, desto größer ist die Gefahr, dass man uns sieht oder hört.“
    „Ich gehe mit“, sagte Schatten.
    „Ich auch“, sagte Ariel.
    „Und ich“, sagte Marina.
    „Ich komme auch mit.“ Es war Ishmael, dessen Augen blitzten.
    „Du bist nicht in dem Zustand für so etwas“, sagte Caliban.
    „Ich habe meinen Bruder dort zurückgelassen“, sagte die andere Fledermaus. „Ich komme mit. Ihr braucht mich sowieso. Ich bin der Einzige, der schon mal da drin gewesen ist.“
    „Ich danke dir, Ishmael“, sagte Schatten. Er blickte zu Caliban, der eine Kralle in den Sand steckte und die Augen abwandte.
    „Cassiel wäre unseretwegen zurückgekommen“, sagte die Bulldoggenfledermaus ruhig. „Ich werde seinetwegen zurückgehen.“
    „Wir brechen um Mittag auf“, sagte Cortez. „Sie werden dann ruhen und unsere Chancen sind am größten, dass wir sie überraschen können. Niemand hat je versucht ihre Pyramide zu betreten. Sie werden uns also mit Sicherheit nicht erwarten. Trotzdem, wenn wir einmal drin sind und ihre Schreie ertönen, werden wir nicht viel Zeit haben, bevor ihre ganze Übermacht auf uns herabgestürzt kommt. Wir müssen schnell sein.“
    Goth kreiste mit Voxzaco über der Pyramide, als die Sonne sich vom Horizont erhob. Er lachte erfreut, als er sah, dass sie schon zu ihrer halben Größe geschrumpft war.
    „Sie wird verdunkelt sein zur Mitte des Tages“, sagte Voxzaco. „Ihr habt genügend Opfertiere, hoffe ich?“
    „Einhundertzehn“, sagte Goth. Vor ein paar Stunden war er selbst in den Knochenraum hinabgegangen, um sie zu zählen, nur um sicher zu sein. Wie die nördlichen Fledermäuse sich geduckt hatten, als er den Kopf hineingestreckt hatte! Aber er war enttäuscht gewesen, Schatten nicht unter ihnen zu sehen. Für einen Augenblick war er sicher gewesen, dass er ihn entdeckt hätte, aber als er näher herangegangen war und die Fledermaus auf den Boden gedrückt hatte, um sie besser betrachten zu können, hatte er gesehen, dass es ein älterer Silberflügel war, der von den Menschen beringt

Weitere Kostenlose Bücher