Sonnenglut der Leidenschaft
glauben?“ Wieder schenkte sie ihm ein Lächeln, das ihm offensichtlich schwer zusetzte. Es machte ihr richtig Spaß, ihn herauszufordern. Wahrscheinlich war doch eine Abenteurerin an ihr verloren gegangen. Insgeheim freute sie sich schon auf seinen nächsten Schachzug. Solange sie sich Wortgefechte lieferten, bestand wenigstens nicht die Gefahr, dass er sie wieder an sich riss und mit seinen Küssen halb um den Verstand brachte.
Als er nicht reagierte, versuchte sie erneut, den wahren Grund für sein großzügiges Angebot aus ihm herauszubekommen. „Mir machst du nichts vor. Du behauptest, der Verkauf wäre ausschließlich in meinem Interesse. Aber darauf falle ich nicht herein. Du bist derjenige, der von einem schnellen Kauf profitiert. Ich weiß zwar nicht, wieso, aber das werde ich schon noch herausfinden.“
Er sah aus, als würde er vor unterdrückter Wut platzen.
„Ich bin lediglich daran interessiert, dich so schnell wie möglich aus meinem Leben zu vertreiben“, erwiderte er und funkelte sie wild an. „Der Marktpreis für die Wohnung beträgt 750 000 Pfund Sterling. Ich werde dir jetzt einen Scheck über eine Million ausstellen. Damit sind auch die dir entstandenen Kosten abgedeckt.“
So hoch lag der Marktpreis gar nicht, doch Tariq wollte keine wertvolle Zeit mit dem Feilschen um ein paar Hunderttausend Pfund vergeuden. Er wollte, dass Gwynneth abreiste, nicht nur zu ihrer eigenen Sicherheit, sondern auch, weil er sich immer stärker zu ihr hingezogen fühlte. Und das konnte er sich nicht erlauben.
„Du willst mir also einen Scheck geben?“, fragte sie misstrauisch. Offensichtlich versuchte er mit aller Macht, sie aus der Wohnung zu vertreiben. Aber darauf fiel sie nicht herein. Es war doch überaus verdächtig, dass er ihr das Doppelte von dem bot, was die Wohnung wert war. Er muss wirklich einen wichtigen Grund haben, um mich loszuwerden, dachte sie. Wenn der Scheck aber nun nicht gedeckt ist, was dann?
Sie atmete tief durch und fragte ihn selbst. „Du stellst mir einen Scheck aus, ich überschreibe dir die Wohnung, und dann stelle ich fest, dass der Scheck nicht gedeckt ist.“
„Du zweifelst an meinem ehrbaren Geschäftsgebaren?“, fragte Tariq ungläubig.
Herausfordernd begegnete sie seinem Blick. „Du willst die Wohnung mit aller Macht in deinen Besitz bringen. Dafür gibt es doch mit Sicherheit einen Grund. Warum solltest du mir sonst das Doppelte des Marktwertes bieten? Bestimmt nicht aus Wohltätigkeit. Vermutlich hast du gehofft, ich würde bei dem Betrag keine Fragen stellen, sondern den Scheck nehmen und verschwinden. Also willst du mich entweder mit einem ungedeckten Scheck betrügen, oder du weißt etwas über die Wohnung, das ihren Wert erheblich steigert. Irgendwie musst du doch von dem Handel profitieren.“ Sie lächelte böse. „Warum sollte dir sonst so viel daran liegen?“
„Beurteilst du alles nach seinem finanziellen Wert?“, fragte Tariq verächtlich.
Wieso sah er sie so verächtlich an? Eigentlich hatte sie allen Grund, ihn ihre Verachtung spüren zu lassen. Doch er drehte den Spieß einfach um.
„Es geht hier um ein Finanzgeschäft. Die Wohnung stellt einen finanziellen Wert dar und ist entsprechend zu bewerten“, antwortete sie kühl. „Ich werde nicht auf dein Angebot eingehen, bevor mir die Bewertung der Wohnung durch einen unabhängigen Gutachter vorliegt.“
„Du zweifelst an meinem Wort?“
Unnachgiebig hielt sie seinem entrüsteten Blick stand. „Allerdings.“
Das war zu viel für Tariq. Er fluchte unterdrückt und zog Gwynneth vom Balkonstuhl hoch an seine Brust.
Wild und wie von Sinnen küsste er sie. Eine Hand hielt ihren Kopf, die andere streichelte ihre Brüste. Dieses Mal bestand kein Zweifel daran, wie erregt er war. Gwynneth fühlte den harten, pulsierenden Beweis seiner Erregung deutlich an ihrem Körper.
Vor ihrem geistigen Auge spielten sich tausendundeine erotische Szenen ab. Tausendundeine erregende Liebkosungen unter dem funkelnden Sternenzelt einer Wüstennacht in den Armen des Geliebten. Nächte voller Leidenschaft, Verlangen, Liebe …
Diese Vorstellung machte Gwynneth Angst. Verzweifelt versuchte sie, sich von den Bildern und von Tariq zu lösen.
Tariq spürte, wie ihr Herz an seinem flatterte – wie ein gefangener Vogel. Behutsam legte er die Hand darauf. Daraufhin stöhnte sie, und ihr Herz pochte noch schneller.
Wie gelang es dieser temperamentvollen Schönheit aus dem Norden nur immer wieder, ihn um seine
Weitere Kostenlose Bücher