Sonnenwende
Pornofilmen, aber – hey! – warum nicht? Er übernahm ihren Rhythmus und gab sein Bestes. Sie fing an zu stöhnen, laut zu stöhnen. Es war ziemlich geil.
»Ahhh, du zerreißt mich!«
Auweia, das war wohl zu viel, dachte Tom und nahm sich zurück, aber sofort hatte sie wieder ihre Finger in seine Pobacken gekrallt und stieß ihn in sich hinein.
»Los, komm!«, rief sie, und er begriff, dass dieses Du-zerreißt-mich-Gerede ihn anmachen sollte. Tat es auch, doch nach einigen Minuten war klar: Sein Bestes war nicht ausreichend, Sandra kam nicht weiter.
»Auf den Rücken«, befahl sie. Sie setzte sich auf ihn, stützte sich mit den Händen auf seiner Brust ab und übernahm das Kommando. Jetzt klappte es besser.
Tom war erstaunt, wie gut es ihm gelang, trotz der vielen Irritationen seine Erektion zu halten. Doch so, wie Sandra sich ihrem Orgasmus entgegenschuftete, hätte sie wohl lieber eine Flasche Asti Spumante zwischen den Schenkeln gehabt. Sein Penis steckte bis zum Anschlag in ihr, die Eichel stieß hinten an, wie jemand, der sich die Nase an einer Scheibe plattdrückte. Sandras Pegel erreichte eine neue Marke: »Du zerreißt mich!!«
An dieser Stelle begann er zu grübeln, denn er hatte sich, offen gestanden, etwas Mut angetrunken, und das zwischen seinen Beinen war nicht gerade die grandioseste Erektion seines |89| Lebens. Inzwischen bemerkte er sogar etwas Spiel, wo keins sein sollte, und ganz sicher riss er sie damit nicht in Stücke. Drei Lagen Toilettenpapier wären nach seiner Einschätzung noch machbar gewesen, aber bei einem Briefumschlag hätte er bereits Schwierigkeiten gehabt. Luftpost wäre noch gegangen.
Ihre Sitzknochen bohrten Löcher in seine Leisten, sie ruderte hin und her wie ein Scheibenwischer auf Stufe drei. Es tat weh. Es brannte. Richtig – es tat richtig weh. So, dass er fürchtete, die Schlagadern in seinen Leisten könnten platzen. Keine schöne Vorstellung.
»Zerreiß mich!«, schmetterte sie. »ZERREISS MICH!«
Oje.
Sie sah den Punkt am Horizont, schwamm aber gegen die Strömung und kam nicht vorwärts, also nahm sie die Hände über den Kopf und stützte sich an der Decke ab, um noch mehr Halt zu haben – und noch mehr Reibung. Ihre Haare wirbelten um sie herum wie Wäsche in einem Trockner. Das hätte sehr sexy aussehen können, wenn Tom die Muße gehabt hätte, dieses Bild zu genießen. Vor allem aber war er damit beschäftigt, sich so zu biegen, dass sie ihn nicht in Stücke teilte, was nicht ganz einfach war, denn er wurde gerade ANS BETT GENAGELT! Er biss die Zähne zusammen und verzog das Gesicht – zum Glück sah sie ihn nicht. Auf der anderen Seite: Weshalb machte er sich Sorgen? Sie nahm ihn sowieso nicht wahr. Er hätte sich eine Taucherbrille und Kopfhörer aufsetzen, einen Dutt knoten und sein Haupt mit Federn schmücken können, sie hätte es nicht gemerkt. An seiner Stelle hätte hier ein Stück Holz liegen können, oder eben eine Flasche Asti, in Beton gegossen. Scheiße, tat das weh!
Sie bog auf die Zielgerade ein, seine Leisten brannten, als hätte sie Herdplatten unter dem Hintern, seine Beine waren bereits abgestorben. Vorsichtig schob er seine Hände unter |90| ihre Schenkel in dem Versuch, wenigstens etwas Gegendruck zu erzeugen. So arbeiteten sie gegeneinander: Sandra drückte von oben, Tom von unten.
»Finger weg!«, schrie sie.
Seine Finger gruben sich in die Matratze. Halte durch, Tom, halte durch! Du schaffst es, du schaffst es. Au. Durchhalten! Au, au! Ich schaffe es, ich schaffe es, ich schaffe es … nicht.
»Ah …«, machte er. »Ahh … AAHHH … AauuaaahHH!« Plötzlich wusste Sandra wieder, wer unter ihr lag.
»Was ist?«, stöhnte sie, »was ist los?«
Und als sie sein schmerzverzerrtes Gesicht sah: »Kommst du? KOMMST DU ETWA SCHON?«
»Nein, nein … es ist … meine Leiste. Du tust mir weh. Entschuldige, bitte.«
Sie stellte den Motor ab.
»Was? … Das ist nicht dein Ernst?«
»Ich fürchte, doch«, sagte er kleinlaut.
»Schöner Mist. Ich war sooo kurz davor.«
»Entschuldige«, sagte Tom noch einmal, einfach, weil ihm schon wieder nichts Besseres einfiel.
Sie knipste ihre Erregung aus und fand sofort zu ihrer gewohnten Fassung zurück.
»Ist schon in Ordnung«, entschied sie nach kurzer Bedenkzeit. »Wir versuchen es gleich noch mal.«
Mit diesen Worten zog sie seinen Penis heraus, wie andere ein Pflaster abzogen.
Sie versuchten es nicht noch mal. Fast brachte Tom nicht den Mut auf, aber dann sagte er doch:
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