Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sophies größte Sehnsucht

Sophies größte Sehnsucht

Titel: Sophies größte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soraya Lane
Vom Netzwerk:
nicht offen zugegeben hätte.
    Seine Vergangenheit gehörte allerdings nicht zu seinen Lieblingsthemen.
    „So nennen Sie die verrückten Pferde da drüben doch?“
    „Zum letzten Mal bin ich bei der Meisterschaft in Las Vegas geritten“, setzte er an. Er wollte ihre Frage ja beantworten, aber es fiel ihm schwer. „Ich war noch lange nicht so weit, meine Karriere zu beenden, aber alle haben mich gewarnt: Noch eine Gehirnerschütterung, noch ein Sturz, und es ist ganz aus.“
    Dass er sich eine ruinierte Gesundheit nicht leisten konnte, weil er für Lucy verantwortlich war, verschwieg er ihr. Es war noch zu früh, von seiner Tochter zu sprechen.
    „Deshalb mussten sie aufhören?“
    Er nickte traurig. „Ich war dabei, meinen Titel zu verteidigen, als sie mich bewusstlos aus der Arena trugen.“
    Sophie lächelte aufmunternd. „Aber es geht Ihnen gut, das ist doch die Hauptsache, oder?“
    Oh ja. Viel wichtiger, als sie ahnen konnte.
    „Und Sie? Sind Sie hier aufgewachsen?“, fragte er.
    Ihre Reaktion überraschte ihn. Bei der harmlosen Frage zuckte sie zusammen und antwortete erst nach kurzem Zögern.
    „Ich bin zwar hier aufgewachsen, aber erst vor Kurzem wieder hierher zurückgekehrt.“
    Unvermittelt stand sie auf, stellte die leere Tasse in die Spüle und wandte sich zu ihm um. „Ich sollte jetzt los, ich hab noch viel zu tun heute.“
    Hatte er einen wunden Punkt getroffen? Warum wollte sie nicht über sich sprechen? Nun ja, ihm selbst lag es auch nicht, sein Innenleben vor anderen auszubreiten, ein Stück weit konnte er sie also verstehen.
    „Dann sehen wir uns morgen, oder?“, fragte er.
    Es war wohl nicht der richtige Moment, ihr zu sagen, dass sie nicht jeden Tag zu kommen brauchte.
    Sophie wich seinem Blick aus. Seine Frage hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Noch nie hatte sie sich einem Mann gegenüber so unsicher gefühlt. Einerseits wollte sie alles über ihn wissen, und es fiel ihr immer schwerer, ihr Interesse an ihm zu verbergen. Andererseits war das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte, eine Männergeschichte. Sie war ja nicht einmal sicher, ob ihr Interesse auf Gegenseitigkeit beruhte.
    Manchmal hatte sie durchaus das Gefühl, dass sie ihm gefiel, wenn er sie auf diese ganz bestimmte Art ansah. Im nächsten Moment wirkte er dann wieder abweisend und verschlossen.
    „Wie wär’s mit morgen Nachmittag?“, schlug sie vor.
    „Passt“, sagte er lächelnd.
    Sie erwiderte das Lächeln nur zu gern. In seiner Nähe fühlte sie sich wohl, keine Frage. So wohl, dass sie ihm fast ihre Lebensgeschichte oder ihre aktuellen Probleme erzählt hätte.
    „Und danke noch mal für Ihre Hilfe“, fügte er hinzu, als sie schon auf dem Weg zur Tür war.
    Doch sie drehte sich nicht noch einmal um. Gerade weil sie sich auf diese seltsame Weise zu ihm hingezogen fühlte, blieb sie besser auf Abstand.
    „Sie brauchen mich nicht hinauszubegleiten“, sagte sie, als sie seine Schritte hinter sich hörte.
    Als er daraufhin stehen blieb, blickte sie doch noch einmal über die Schulter. „Sie kommen doch bis morgen allein mit den Pferden klar?“
    Es war eine lahme Frage, ganz eindeutig, aber jetzt, wo sie schon fast auf der Veranda stand, tat es ihr leid, dass sie so schnell aufgebrochen war.
    Lark lächelte breit. „Klar.“
    Ein anderer Vorwand, noch länger zu bleiben, fiel ihr auf die Schnelle nicht ein. Dabei hätte sie gerne noch weiter mit ihm geredet. Nur nicht gerade über sich selbst. Etwas an ihm faszinierte sie, und sie wollte der Sache auf den Grund gehen. Mehr Zeit mit ihm verbringen.
    Aber das war keine gute Idee. Der Drang, wieder in seine Küche zu eilen, war übermächtig. Oder sich noch lieber gleich in seine Arme zu werfen.
    Sophie schluckte. Jetzt war aber Schluss. Sie musste sich diese braun gebrannten, muskulösen Arme und die breiten Schultern ganz schnell aus dem Kopf schlagen.
    „Und Sie haben sich gemerkt, welche Medikamente die Pferde bekommen müssen?“
    Lark betrachtete Sophie nachdenklich. Gerade eben hatte sie nicht schnell genug aufbrechen können, jetzt schien es so, als wolle sie nicht gehen. Die eine Hand hatte sie in die Hüfte gestemmt, und sie wirkte ernst. Am liebsten hätte er sie ein bisschen geneckt, mit ihr herumgealbert und ihren weichen Mund wieder zum Lachen gebracht. So wie vorher, bei den Pferden.
    Aber für einen Mann, der sich nicht wirklich auf eine Frau oder eine Beziehung einlassen wollte, hatte er schon mehr als genug geflirtet. Er wollte ihr

Weitere Kostenlose Bücher