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Sophies größte Sehnsucht

Sophies größte Sehnsucht

Titel: Sophies größte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soraya Lane
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ein kleines Stück zu ihr hinüber, als wolle er sie küssen, hielt dann jedoch inne. Ihr Blick blieb wie gebannt an seinem Mund hängen. Seine Lippen waren voll und weich, und sie fragte sich, wie sie sich auf ihren anfühlen würden.
    Mit einem kurzen Räuspern lehnte er sich wieder zurück.
    Der Moment war verflogen.
    „Warum haben Sie angehalten?“, unterbrach Sophie die Stille.
    Lark öffnete die Wagentür. „Von hier aus hat man die beste Aussicht.“
    Bevor er ausstieg, zwinkerte er ihr zu, und ihr Herzschlag beschleunigte sich wieder. Hastig stieg sie aus. Die kühle Luft tat gut, und sie atmete tief durch. Die Aussicht war wirklich überwältigend.
    „Ich bin zwar hier aufgewachsen, aber ich habe wohl irgendwann vergessen, wie schön es hier ist“, sagte sie.
    Sie war so mit ihren Gefühlen beschäftigt gewesen, dass sie gar nicht mehr auf den Weg geachtet hatte. Jetzt nahm sie das Panorama tief in sich auf.
    „Wenn die Bedingungen besser wären, hätte ich es Ihnen von den Hügeln aus gezeigt, aber hier ist es auch ganz schön.“
    „Ganz schön? Es ist unglaublich.“ Seufzend lehnte sie sich an den Wagen.
    Bis zum Horizont erstreckten sich die Felder, bunt gesprenkelt mit Pferden und Rindern, nur vereinzelt gab es Häuser. Zu dieser Jahreszeit war alles grün, nicht so braun und ausgedörrt wie im Sommer.
    „Das klingt, als wären Sie lange weg gewesen.“
    Sophie zuckte zusammen. Genau darüber hatte sie nicht sprechen wollen.
    „Ich bin noch nicht so lange wieder hier“, sagte sie vorsichtig. „Ich bin in die Stadt gezogen, um zu studieren, und hatte dann einen Job, aber jetzt bin ich froh, wieder zu Hause zu sein.“
    Er blickte immer noch auf seine weiten Wiesen. „Kann ich verstehen. Ich habe die Farm in einer Anzeige im Internet entdeckt und sie gekauft, ohne sie mir persönlich anzusehen.“
    Nur zu gern ging sie auf das neue Thema ein. „Waren Sie vorher schon einmal hier?“
    „In Queenstown? Ja, aber das ist sehr lange her. Ich bin in Neuseeland geboren. Als ich drei oder vier Jahre alt war, wurde mein Vater von seiner Firma versetzt und meine Eltern sind in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt. Aber es fühlt sich gut an, wieder hier zu sein.“
    Sie spürte, dass er ihr nicht alles sagte, vieles stand noch unausgesprochen zwischen ihnen. Aber solange sie nicht bereit war, offen zu sein, würde sie ihn auch nicht dazu zwingen, auch wenn sie gern die ganze Geschichte gehört hätte.
    „Ich hatte immer davon geträumt, mich eines Tages hier zur Ruhe zu setzen“, fuhr er überraschenderweise fort. „Natürlich nicht schon mit fünfunddreißig. Ich hätte nie gedacht, dass meine Karriere so früh enden würde.“ Seine Stimme klang bitter. „Und dass ich mein Kind allein großziehen muss.“
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Vielleicht besser gar nichts.
    „Auf jeden Fall war es die richtige Entscheidung. Da Lucys Mutter nichts mehr von uns wissen will, sind wir so weit wie möglich von ihr weggezogen. Ich dachte, das würde es leichter machen für Lucy.“ Er hielt kurz inne. „Es ist wie eine Entschuldigung für ihre Mutter, sie nicht zu besuchen, weil die Reise so weit ist. Vielleicht bemerkt Lucy dann nicht, dass ihre Mutter sie gar nicht sehen will. Oder ist das eine blöde Idee?“
    Traurig schüttelte Sophie den Kopf. Sie wusste nur zu gut, wie Lucy sich fühlen musste.
    „Ich wette, genau dieses Foto war in der Anzeige, oder?“, fragte sie mit einem Blick in die Runde. Die Aussicht war einfach ein sichereres Thema.
    „Genau.“ Lark drehte sich wieder zu ihr um. „Dieser Blick, das Haus, die Stadt und vierzig Morgen Land. Das passte alles irgendwie.“
    „Haben Sie denn Ihre Nachbarn schon kennengelernt? Oder überhaupt jemanden in der Stadt?“ Sie war die Richtige, um das zu fragen. Wirklich heimisch fühlte sie sich ja selbst nicht mehr hier.
    „Ein paar Leute sind mir über den Weg gelaufen, aber Sie sind die Erste, mit der ich mich länger unterhalten habe“, erwiderte er achselzuckend.
    Viel auszumachen schien ihm das nicht. Er war wohl eher ein Einzelgänger.
    „Wollen wir zurückfahren? Auf dem Rückweg können wir nach den Stuten sehen.“
    Sophie nickte zustimmend und stieg wieder ein. „Wie viele Pferde haben Sie eigentlich?“, fragte sie, als er wieder hinter dem Steuer saß.
    „Ich habe Cougar, meinen Zuchthengst und eine Stute, die ich noch gekauft habe, bevor ich umgezogen bin. Die anderen habe ich in Kalifornien verkauft.“
    Der

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