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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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brauchte dringend eine Beschäftigung für seine Hände. Natürlich hätte er hinuntergehen und ein wenig auf dem Flügel klimpern könne, aber erwollte nicht das Risiko eingehen, auch noch Sophie um ihren Schlaf zu bringen. Es war viel zu wichtig, dass sie gesund blieb.
    In den darauffolgenden Tagen bekam Sophie Constantin kaum zu Gesicht. Er verbrachte viel Zeit im Studio, in der Bibliothek, oder er vergrub sich in seinem Zimmer. Sie war meistens auf sich allein gestellt.
    Fast täglich telefonierte sie mit ihrer Mutter, die es nun kaum noch abwarten konnte, ihren zukünftigen Schwiegersohn endlich kennenzulernen. Judith von Wenningen machte allerdings auch keinen Hehl daraus, dass ihr die ganze Sache mit der bevorstehenden Heirat fast schon ein bisschen unheimlich war.
    „Ich mag dich kaum noch fragen, ob du wirklich sicher bist, dass es das Richtige ist, meine Süße.“
    „Es ist das Richtige, Mama. Er ist der Richtige. Ich liebe nur ihn.“
    Ihren Kummer behielt sie für sich.
    Jede Mahlzeit nahm sie allein ein, oder aber Maria leistete ihr ein wenig Gesellschaft, aber das geschah nur selten. Sophie wusste niemals, wann und ob Constantin bereits gegessen hatte, wenn sie sich an den Tisch setzte, und sie wagte auch nicht, Maria danach zu fragen.
    Die Gespräche, die sie mit der Haushälterin führte, blieben oberflächlich. Persönliche Dinge berührten sie dabei nur am Rande. Das Thema Constantin schien zwischen ihnen völlig tabu zu sein. Sophie hätte wohl schon seit Tagen unter einer bedrückenden Einsamkeit gelitten, wären da nicht die Telefonate mit ihrer Mutter, Roman und Helen gewesen.
    Und sie schrieb! Stunde um Stunde.
    Das Schreiben half. Es brachte ihr eine gewisse Erfüllung und genug Ablenkung und Beschäftigung, um diese langen, einsamen Tage zu überstehen.
    „Nun ist es ja nicht mehr lange hin bis zu Ihrem großen Tag“, stellte Maria eines Morgens fest, während Sophie frühstückte.Die Haushälterin hatte sich einen Becher Kaffee eingeschenkt und sich mit an den Tisch gesetzt. „Schade, dass ich nicht mit dabei sein kann. Sagen Sie, was werden Sie eigentlich tragen?“
    „Tragen? Was meinen Sie?“
    Das Gesicht der Haushälterin nahm einen sichtbar verständnislosen Ausdruck an. „In vier Tagen werden Sie heiraten, Mädchen.“
    Sophie senkte ihren Blick. „Ach so, das meinen Sie. Ja, ähm, was schlagen Sie vor, Maria?“
    „Sie fragen mich, was Sie an Ihrem Hochzeitstag anziehen sollen? Mich?“
    Sophies Blick verschleierte sich. „Na, Sie kennen doch meine Garderobe. Ich habe überhaupt keine Ahnung, was ich anziehen soll. Hm, ich habe ein ziemlich elegantes Kostüm, aber …“ Vielsagend tätschelte Sophie ihren Bauch und verdrehte die Augen. „Das wird wohl nicht mehr passen.“
    „Fragen Sie lieber Constantin.“
    „Nein.“
    Beide Frauen blieben einige Zeit stumm. Maria behagte die Richtung nicht, die das Gespräch so abrupt genommen hatte, und Sophie spürte das. Langsam erhob sie sich. „Danke für das Frühstück, Maria.“ Die ältere Frau nickte nur.
    Kaum saß Sophie wieder an ihrem Schreibtisch, klopfte es an ihrer Zimmertür. Ihr Herz begann höherzuschlagen, denn sie wusste sofort, dass er es war. Wie immer wappnete sie sich innerlich gegen die heftigen Gefühlswallungen, die stets von ihr Besitz ergriffen, wenn sie mit ihrem zukünftigen Ehemann konfrontiert wurde.
    „Komm rein!“
    Constantin folgte ihrer Aufforderung und fixierte sie sogleich mit einem mürrischen Blick. Wie so oft war er ganz in Schwarz gekleidet und sah dabei schlichtweg umwerfend gut aus. Ihr Herz machte den gewohnten Satz, als er ihr gegenüberstand.
    „Hast du ein paar Minuten übrig?“
    „Natürlich.“
    Er hustete trocken. „Ich habe einige Kleider kommen lassen. Ich hoffe, das ist in deinem Sinne und ich habe mit meiner Vorauswahl deinen Geschmack getroffen.“
    Wenn sie es sich nicht wieder einmal einbildete, klang seine Stimme eine winzige Spur freundlicher als sonst.
    „Die Zeit rennt uns ein wenig davon. Und auch wenn die Zeremonie nur in einem kleinen Rahmen stattfinden wird, sollten wir doch dem Anlass entsprechend gekleidet sein, meinst du nicht auch, Sophie?“
    Ihr Herz klopfte ihr noch immer bis zum Hals. Es war fast unheimlich, dass er nur wenige Minuten nach ihrem Gespräch mit Maria damit herausrückte. „Ja, sicher. Ich bin ganz deiner Meinung.“
    „Da ich nicht abergläubisch bin, würde ich mich freuen, wenn du mir anschließend zeigen würdest, für welches

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