Sophies Melodie (German Edition)
schließlich ein wichtiger Tag, nicht wahr?“
„Das stimmt.“ Sie zögerte kurz. „Hast du Conny heute schon gesehen?“
„Nein, bei uns hat er sich noch nicht blicken lassen, aber seine große Stunde ist ja auch erst heute Nachmittag. Zum Glück hat er mir schon gestern den Zugangscode für euren Aufzug gegeben.“ Sie lachte. „Fühlst du dich gut?“
„Ja, alles bestens.“
„Aufgeregt?“
„Eigentlich nicht mehr so sehr. Komisch, oder? Gestern hatte ich noch ständig Panikattacken, wenn ich an die Hochzeit gedacht habe.“ Sie lachte.
„Mhm, aber weshalb ich auch hier bin … Ich wollte dir mitteilen, dass Fabian und ich schon heute Abend, also praktisch direkt nach eurer Trauung, nach Hause fliegen werden. Meinem Vater geht es nicht besonders gut.“
„Oh Helen, das tut mir leid! Ist es etwas Ernstes?“
„Wahrscheinlich nicht.“ Ihre zukünftige Schwägerin winkteab. „Er hatte vor einigen Jahren einen leichten Schlaganfall, und seither versteht er es wunderbar, uns alle, vor allem aber meine Mutter, von Zeit zu Zeit in Angst und Schrecken zu versetzen. Ich habe es inzwischen aufgegeben, mich jedes Mal unnötig aufzuregen, bevor ich nicht genau weiß, was mit ihm los ist. Trotzdem wäre ich jetzt lieber zu Hause. Man weiß ja nie.“
„Ja, das kann ich gut verstehen.“
„Du wirst doch wohl klarkommen mit diesem …“ Helen ließ ihre Augen kurz und wissend zu der Wand wandern, hinter der Constantins Zimmer lag.
Sophie nickte schmunzelnd. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde mich von nun an in erster Linie darauf konzentrieren, mich auf mein Kind zu freuen.“
„Das ist ein sehr guter Vorsatz. Das Baby wird dir neue Kraft geben und dich ein wenig von deinen eigenen Problemen ablenken, glaub einer erfahrenen Mutter.“
„Ja, und ich werde endlich wieder jemanden haben, den ich lieben und nach Herzenslust küssen darf. Ich fürchte, das arme Wesen wird eine Menge Mutterliebe ertragen müssen.“
„Davon kann ein Kind ohnehin niemals genug bekommen, Schatz. Du wirst sicherlich eine tolle Mutter sein. Davon bin ich überzeugt.“
„Wirst du wieder hier sein können, wenn das Kind zur Welt kommt?“ Sophies Frage klang selbst in ihren eigenen Ohren fast ein wenig ängstlich.
„Das kann ich dir nicht versprechen. Ich muss sehen, ob ich meine Kinder unterbringen kann.“
„Ich wünschte, wir könnten auch weiterhin Tür an Tür wohnen, so wie hier im Hotel.“
Lächelnd sah ihre zukünftige Schwägerin sie an. „Erst jetzt habe ich wirklich die Gewissheit, dass du mir verziehen hast.“
„Da gab es nichts, was ich dir hätte verzeihen müssen, Helen. Constantin gehört zu deiner Familie. Ich konnte dich in jeder Minute verstehen, das musst du mir glauben.“
Helen seufzte. „Ich hoffe inständig, dass mit euch beidenalles wieder ins Lot kommt. Nein, ich glaube fest daran, dass es passieren wird.“
„Ach, es tut manchmal so weh. Er ist …“
„… ein Idiot!“, vervollständigte Helen den Satz ihrer Freundin und lächelte milde.
„Mhm, vielleicht hast du recht. Roman hat ihn auch schon einmal so bezeichnet.“ Auch Sophie brachte ein Lächeln zustande. „Aber ich liebe diesen Idioten nun mal.“
„Ich weiß. Jeder kann das sehen, und ich wundere mich, dass Conny es nicht erkennt. Du solltest dein Gesicht sehen, wenn du ihn anschaust.“
„Er nimmt mir schlicht den Atem. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Kein Mann hatte jemals diese unglaubliche Wirkung auf mich. Manchmal denke ich, mein Herz springt mir aus der Brust, wenn er unvermutet vor mir steht.“
Helen schluckte und wandte sich ab. „Hör sofort auf, sonst bringst du mich noch zum Weinen.“
„Na ja, du wirst doch wissen, was ich meine.“
„Genug jetzt mit der ganzen Gefühlsduselei! Na los, nun zieh dich endlich an. Ich habe noch nicht gefrühstückt und sterbe fast vor Hunger.“
Alarmiert griff Sophie nach Helens Hand und hinderte sie so daran, das Zimmer zu verlassen. „Ist etwas nicht in Ordnung zwischen Fabian und dir?“
„Wie kommst du denn darauf? Nein, es ist alles in bester Ordnung.“
„Du würdest mich in so einer wichtigen Sache doch nicht anlügen, oder? Dein Gesicht sagt nämlich etwas anderes.“
„Ach Sophie, bitte mach dir keine Sorgen. Es ist nur …“
„Was?“
„Wenn du von deiner Liebe zu Constantin sprichst, dann klingt das so leidenschaftlich und so … ausschließlich und endgültig.“
Sophie nickte. „Ja, genauso empfinde ich das auch.“
„Ja, ich
Weitere Kostenlose Bücher