Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
Vom Netzwerk:
weiß.“
    „Und? Ich verstehe nicht …“
    „Nicht jedes Paar kennt diese extreme Gefühlstiefe, Sophie.“
    „Aber du liebst Fabian doch auch, nicht wahr?“
    „Ich denke, schon“, antwortete Helen zögernd.
    „Du denkst, schon? Aber das klingt in diesem Zusammenhang recht eigenartig, finde ich.“
    „Warum? Ich bin meinem Mann sehr zugetan. Ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern, wie es war, als ich mich in ihn verliebte. Er war süß, und sehr um mich bemüht. Außerdem ist er der Vater meiner Kinder – übrigens ein sehr guter Vater.“
    Sophie war etwas verwirrt. „Das klingt eher abgeklärt als leidenschaftlich.“
    „Das mag sein, aber es ist dadurch auch nicht ganz so nervenaufreibend.“
    „Glaubst du denn nicht an die große, einmalige und alles umfassende Liebe?“
    Helen lachte. „Na, bis jetzt habe ich jedenfalls daran gezweifelt. Ich glaubte eher, dass die anfängliche Verliebtheit dazu dient, einen anderen Menschen so lange mit seinen Macken und Fehlern zu akzeptieren, bis man sich an sie gewöhnt hat. Und wenn man Glück hat und sich dazu auch noch gut versteht, hält dieser Zustand eben ein Leben lang an.“
    Die beiden Frauen blickten sich eine Weile stumm in die Augen.
    „Meine Liebe zu Constantin empfinde ich vollkommen anders. Ich kenne seine Fehler, und trotzdem liebe und begehre ich ihn leidenschaftlich“, brachte Sophie schließlich mit einem tiefen Seufzen hervor.
    „Und nur deshalb bin ich auch ein wenig ins Grübeln geraten. Das geht wieder vorbei. Mir geht es wirklich gut, Sophie. Fabian ist ein guter Ehemann.“ Das kurze Lachen, das Helen ausstieß, klang etwas verlegen. „Aber er hat mir eben noch nie – wie sagtest du so schön? – den Atem genommen.“ Wieder lachte sie kurz auf. „Was ist nun mit einem gemeinsamenFrühstück? Bevor du nachher offiziell den Mann heiraten darfst, der dich atemlos macht, solltest du etwas im Magen haben, mein Herz.“
    Die weiteren Stunden dieses Tages vergingen für Sophie nur schleppend.
    Constantin bekam sie nicht zu Gesicht. Mittags telefonierte sie kurz mit Roman, der ihr einmal mehr ins Gewissen reden wollte, aber sie versicherte ihm erneut, dass sie wusste, was sie tat. Schließlich wünschte er ihr von ganzem Herzen viel Glück, bevor sie sich voneinander verabschiedeten.
    Am frühen Nachmittag nahm Sophie ein Bad und gönnte sich anschließend eine ausgiebige Schönheitspflege. Wenn sie schon eine kaum beachtete Hochzeit feiern sollte, dann wollte sie doch wenigstens für sich selbst so tun, als sei dies der schönste Tag in ihrem Leben.
    Nachdem sie fertig frisiert und geschminkt war, rief sie kurz ihre Mutter an, die ebenfalls schon fast in den Startlöchern stand. „Ihr braucht euch nur kurz beim Portier zu melden, Mama. Ein Angestellter wird euch dann in den Raum begleiten, wo wir getraut werden.“
    „Ich weiß, mein Schatz. Dein Zukünftiger hat heute Vormittag schon bei uns angerufen und uns informiert. “
    „Oh.“
    „Ja, er hat uns auch noch einmal genau erklärt, warum die Hochzeit so geheim ablaufen muss und erst in einigen Tagen bekannt gegeben wird. Er war wirklich ausnehmend höflich. Ich muss zugeben, er gefällt mir immer besser.“
    Schnaubend verdrehte Sophie ihre dunklen Augen. „Du kennst ihn ja noch nicht einmal, Mama!“
    „Aber natürlich kenne ich ihn, Kind. Constantin war gestern Nachmittag bei uns zum Kaffee und hat sich ganz offiziell bei mir vorgestellt, wenn man so will.“
    „Er war was? Du hast Kaffee mit ihm getrunken? In deiner Wohnung?“ Sophie blieb fast die Luft weg.
    „Aber ja! Wir haben über zwei Stunden sehr nett miteinander geplaudert. Ich finde meinen zukünftigen Schwiegersohn wirklich äußerst charmant und sehr … liebenswürdig.“
    „Liebenswürdig? Conny? Dass ich nicht lache!“
    „Kind, du bist wieder einmal äußerst sarkastisch. Du weißt, ich mag das gar nicht.“
    Noch einmal holte Sophie tief und gründlich Luft. „Ach Mama, lass gut sein. Wir sehen uns dann in einer guten Stunde.“
    „Ich wünsche dir alles Glück dieser Erde, meine Kleine. Hannes benimmt sich übrigens wie ein echter Brautvater. Er hat schon dreimal seine Krawatte gewechselt, weil er sich nicht entscheiden konnte.“ Judith von Wenningen gluckste vor Lachen.
    „Danke, Mama, und grüß mir meinen aufgeregten Brautvater. Bis nachher!“ Auch Sophie lachte jetzt.
    „Ich liebe dich, meine Süße! Bis gleich!“
    Noch bevor Sophie antworten konnte, hatte Judith von Wenningen

Weitere Kostenlose Bücher