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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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seltsam distanziert. „Ja, ich bin auch sehr stolz darauf.“ Nun räusperte er sich. „Ich möchte, dass Sie sich hier wie zu Hause fühlen, Sophie. Solange Sie hier sein werden, meine ich.“
    „Danke. Ich weiß Ihr Entgegenkommen und Ihre Gastfreundschaft wirklich zu schätzen. Und ich freue mich auch schon sehr auf die Arbeit.“
    Als sie erneut seinem Blick begegnete, intensivierte sich das Grün in seinen Augen, und sie erkannte auf Anhieb einen gewissen Unwillen darin.
    „Wann haben Sie vor, mit Ihrer … Arbeit zu beginnen?“
    Ich hab es doch geahnt. Die Sache geht ihm gehörig gegen den Strich.
    „Sobald Sie dazu bereit sind, Herr Afra.“
    Sein Gesichtsausdruck wurde noch eine Spur finsterer. „Gut, dann eben gleich morgen nach dem Frühstück. Wie heißt es doch so schön? Je eher daran, je eher davon.“ Er wandte sich ab und machte zwei Schritte, dann drehte er sich abrupt noch einmal zu ihr herum.
    Über seiner Nase erkannte sie nun zwei steile senkrechte Falten, und seine ungewöhnlichen Augen schienen türkisfarbene Funken auf sie abzufeuern. Wenn Sophie nicht genau gewusst hätte, dass es eigentlich keinen Anlass dafür gab, hätte sie schwören können, dass der Mann buchstäblich vor unterdrückter Wut kochte. Seine düstere Miene ließ keinen anderen Schluss zu.
    „In den nächsten Tagen wird es hier wahrscheinlich ein bisschen turbulent zugehen. Die gesamte Band ist noch für einige Tage im Haus. Wir arbeiten an einem neuen Album, deshalb werde ich nicht viel Zeit für dieses … Buch haben. Das ganze Theater kann sich also ein paar Tage länger hinziehen.“ Nocheinmal warf er einen kurzen Blick auf ihre Füße. „Ich heiße Constantin. Nenn mich einfach Conny, wenn es dir gefällt, das tun hier alle. Ich hasse dieses förmliche Gequatsche, okay?“
    „Okay.“ Ihre kurze, ein wenig atemlos hervorgebrachte Antwort hörte er gar nicht mehr, denn er war bereits in dem Zimmer verschwunden, das direkt neben ihrem lag. Sophie atmete einige Male tief und gründlich ein und wieder aus, als seine Balkontür hinter ihm ins Schloss fiel.
    „Na klasse! Das kann ja heiter werden“, murmelte sie, während sie ebenfalls zurück in ihr Zimmer marschierte und die Tür zusperrte. „Blasiert und launisch, herrisch, arrogant, irgendwie chronisch wütend und ziemlich unnahbar. Bravo, Sophie! Es wird eine wahre Freude sein, diesem herzallerliebsten Typen etwas aus seiner hübschen Nase zu ziehen.“
    Das Abendessen verlief außerordentlich unterhaltsam.
    Wenn man einmal von dem Hausherrn absah, waren alle Anwesenden bester Laune und erfreulich aufgeschlossen. Sophie wurde ohne große Umstände in die kleine Gemeinschaft aufgenommen.
    So lernte sie Fabian Afra, Helens Ehemann, und auch den Rest der Band kennen. Die beiden Afrabrüder hätten verschiedener kaum sein können. Nur beim näheren Hinsehen erkannte man eine gewisse äußere Ähnlichkeit. Fabians Haar war einen ganzen Ton heller und seine Augen kornblumenblau. Auch er war ein sehr attraktiver Mann, doch im Wesen unterschied er sich extrem von seinem Bruder. Constantin blieb den ganzen Abend still und in sich gekehrt. Er wirkte brummig und missmutig, während Fabian lustige Gesprächsbeiträge lieferte und herrlich verliebt mit seiner Frau flirtete. Sophie mochte Fabian Afra sofort.
    Dann waren da noch Lutz Wölfer, Hans-Jürgen Aumann und Dirk Burkhard.
    Lutz, offenkundig eine wahre Stimmungskanone, hatte ein fein geschnittenes Gesicht und samtbraune Augen. DieseKombination ließ ihn ungefähr zehn Jahre jünger aussehen, als er in Wirklichkeit war. Er spielte das Keyboard und sang auch oft im Background.
    Hans-Jürgen, ein großer Mann mit strohblonder Mähne, die ihm bis auf die breiten Schultern reichte, hätte gut und gerne einem alten Film über die Wikinger entsprungen sein können. Er war für den Bass zuständig, und Sophie dachte bei sich, dass dieses Instrument hervorragend zu ihm passte.
    Der hochgewachsene schlaksige Dirk mit seinem sandfarbenen Stoppelhaar und den stahlblauen Augen wirkte verlässlich und gutmütig. Er spielte normalerweise die Leadgitarre, aber auch noch diverse andere Instrumente, wenn es nötig war. Die anderen Männer bezeichneten ihn neidlos als wahres Musikgenie.
    Fabian Afra komponierte und war mit Leib und Seele Schlagzeuger der Band, spielte aber auch Klavier, das er jedoch überwiegend für seine Kompositionen nutzte, wie er betonte. Bei Konzerten oder Auftritten blieben Fabian, Lutz, Hans-Jürgen und

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