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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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Roman Herwig ihr seine Visitenkarte in die Jackentasche und schenkte ihr ein jungenhaftes Lächeln. „Ruf mich ruhig an, wenn du dich mal wieder aussprechen möchtest. Und auch sonst … jederzeit.“
    Sie lächelte zu ihm auf. „Danke, Roman, danke für alles.“
    „Es war mir ein besonderes Vergnügen.“
    Spontan stellte sie sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Dann wandte sie sich schnell ab und verließ noch vor ihm das Lokal.
    Es war schon ziemlich spät am Abend, als Sophie auf Kellan Manor ankam. Eine Schlechtwetterfront über Südengland hatte den beiden Piloten und dem Flugzeug eine Menge abgefordert, und Sophie war heilfroh, als sie wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Eigentlich flog sie recht gern, aber dieser unruhige Flug hatte an ihren Nerven gezerrt.
    Erschöpft gönnte sie sich ein ausgiebiges Bad im Whirlpool und eine Tasse mit heißer Schokolade, die Maria ihr aufs Zimmer brachte. Danach ging es ihr deutlich besser. In ihren dicken Flanellbademantel gehüllt, setzte sie sich schließlich an ihren Schreibtisch und begann zu arbeiten.
    Erst als gegen Mitternacht das Telefon klingelte, löste sie ihre Finger wieder von der Tastatur ihres Laptops.
    „Hi, Baby! Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt.“ Constantins sinnliche Stimme kroch ihr sofort unter die Haut.
    „Hi! Nein, ich bin noch gar nicht im Bett.“
    „Vermisst du mich?“
    „Rasend! Wie läuft es bei euch?“
    „Alles perfekt. Und bei dir? Ich habe gehört, der Flug war nicht unbedingt ein Vergnügen.“
    „Ach, es ist überstanden. Mir geht es gut. Marias heiße Schokolade hat eine tolle Wirkung.“
    Sein dunkles Lachen löste ein Kribbeln unter ihrer Bauchdecke aus. „Oh ja, ich weiß. Was machst du gerade? Arbeitest du noch?“
    „Ja.“
    „Eine Nacht noch, Liebes, dann bin ich endlich wieder bei dir.“
    Sie schluckte und fragte sich zum wiederholten Male, warum sie diesem Mann einfach nicht vertrauen konnte. Alles könnte so einfach und wundervoll sein.
    „Ich liebe dich so sehr, Conny.“ In ihrem Hals machte sich plötzlich ein riesiger Kloß breit.
    „Ich liebe dich auch. Wie war dein Tag? Was hast du heute alles so angestellt? Hast du ein paar Freunde getroffen?“
    „Oh, ähm, nein, dafür war die Zeit zu knapp. Heute Vormittag habe ich zusammen mit meiner Mutter und Johannes gefrühstückt, und anschließend war ich noch kurz in der Redaktion. Danach bin ich eigentlich auch schon wieder auf dem Weg zum Flughafen gewesen. Wann bist du denn morgen hier, Conny?“
    Einen Moment lang blieb es still in der Leitung, doch dann hörte sie wieder seine dunkle, leicht vibrierende Stimme. „Wenn alles nach Plan verläuft, werde ich wohl gegen fünfzehn Uhr landen.“
    Auf eine nahezu schlaflose Nacht folgte ein grauer nebelverhangener Morgen. Sophie duschte ausgiebig, zog sich Jeans undein schlichtes Sweatshirt an und saß dann allein am großen Küchentisch vor ihrem Kaffee. Maria war schon früh nach Inverness aufgebrochen, weil sie dort einen Arzttermin hatte und auch noch einige Besorgungen machen wollte. Es war sehr still im Haus. Mit einem tiefen Seufzen warf Sophie einen weiteren Blick auf die Küchenuhr.
    Noch fast vier Stunden, dachte sie und starrte noch eine Weile auf die frisch gescheuerte Tischplatte.
    Vor ungefähr zehn Jahren war sie von zu Hause ausgezogen. Sie hatte seither immer allein gelebt und sich dabei niemals einsam gefühlt. Das war jetzt plötzlich anders.
    Ohne Constantin kam sie sich verlassen vor.
    Sie beschloss zu arbeiten, bis er endlich nach Hause kommen würde, um sich von ihrer beklemmenden Sehnsucht abzulenken. Aber oben angekommen, ging sie an ihrem Zimmer vorbei. Obwohl sie sich auf Kellan Manor sehr wohlfühlte, waren ihr große Teile des Hauses noch immer fremd. Constantin betonte häufig, wie wichtig es ihm sei, dass sie es auch als ihr Zuhause ansah. Also schlenderte sie langsam und ziellos die obere Galerie entlang.
    Das Erdgeschoss war ihr bestens vertraut, und auch hier oben, im ersten Stock, kannte sie sich inzwischen recht gut aus. Constantins Büro, ein schöner, lichtdurchfluteter Raum, lag den beiden großen Schlafzimmern schräg gegenüber. Gleich daneben gab es noch ein weiteres, etwas kleineres Zimmer, das nur dürftig möbliert war. Im hinteren Teil des Flures lagen die übrigen Gästezimmer mit den dazugehörigen Bädern, die von den Mitgliedern der Band genutzt wurden, wenn sie hier waren. Da Sophie unterdessen auch diese Räume

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