Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
Vom Netzwerk:
glaube, dass Gott die Geschicke lenkt und dass er keinen Rat von mir braucht. Da Gott die Verantwortung hat, bin ich überzeugt, dass sich zum Schluss alles zum Besten wendet. Weshalb sollte ich mir also Sorgen machen?»
    Heute werden sogar Psychotherapeuten schon zu modernen Evangelisten. Sie verlangen nicht, dass wir ein gottesfürchtiges Leben führen, damit wir dem Höllenfeuer im Jenseits entkommen, sondern sie wollen uns dadurch vor den Höllenqualen eines Magengeschwürs oder eines Nervenzusammenbruchs bewahren, vor Angina Pectoris und Geisteskrankheiten. Ein gutes Beispiel für das, was unsere Psychotherapeuten und Psychologen lehren, ist das Buch Die Rückkehr zur Religion von Dr.Henry C. Link.
    Ja, die christliche Religion ist eine Kraft, die zuversichtlich macht und gesund. Jesus sagte: «Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben sollen.» Er prangerte die erstarrte Ordnung und hohlen Rituale an, die zu seiner Zeit als Religion bezeichnet wurden, und verurteilte sie. Er war ein Rebell! Er predigte eine neue Religion, eine Religion, die die Welt aus dem Gleichgewicht zu bringen drohte. Deshalb wurde er gekreuzigt. Er predigte, dass die Religion für den Menschen da sei und nicht umgekehrt und dass der Sabbat für den Menschen gemacht sei und nicht der Mensch für den Sabbat. Er sprach mehr über Furcht als über Sünde. Die falsche Art von Furcht ist eine Sünde – eine Sünde wider Ihre Gesundheit, eine Sünde wider ein reicheres, glücklicheres, mutigeres Leben, für das Jesus eintrat. Emerson sprach von sich als einem «Professor der Wissenschaft der Freude». Auch Jesus war ein Lehrer «der Wissenschaft der Freude». Er befahl seinen Jüngern: «Freuet euch alsdann und hüpfet!»
Die falsche Art von Furcht ist eine Sünde – eine Sünde wider Ihre Gesundheit, eine Sünde wider ein reicheres, glücklicheres, mutigeres Leben.
    Jesus erklärte, dass es in der Religion nur zwei wichtige Dinge gebe: Gott zu lieben von ganzem Herzen und unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst. Ein Mensch, der so lebt, ist religiös, ob ihm dies bewusst ist oder nicht. Mein Schwiegervater ist dafür ein gutes Beispiel. Er bemühte sich, so zu leben,wie es in Matthäus 7, Vers 12 geschrieben steht: «Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.» Er war unfähig, irgendetwas Gemeines, Egoistisches oder Unehrliches zu tun. Aber er ging nicht in die Kirche und betrachtete sich als Agnostiker. Unsinn! Was macht einen Menschen zum Christen? Ich möchte John Baillie die Antwort geben lassen. Er war ein bekannter Theologieprofessor, der an der Universität von Edinburgh lehrte. Er sagte: «Was einen Menschen zum Christen macht, ist weder die intellektuelle Billigung gewisser Ideen noch die Anpassung an bestimmte Vorschriften, sondern das Erfülltsein von einem gewissen Geist und eine gewisse Lebensführung.»
    Wenn das einen Menschen zum Christen macht, ist mein Schwiegervater dafür ein leuchtendes Beispiel.
    William James, der Vater der modernen Psychologie, schrieb einmal an einen Freund, dass es ihm mit den Jahren «immer schwerer falle, ohne Gott auszukommen».
    Ich erwähnte bereits früher in diesem Buch, dass den Schiedsrichtern bei den von meinen Studenten eingesandten Geschichten zum Thema Sorgen die Wahl so schwer fiel, dass sie den ersten Preis teilten. Hier ist nun die zweite Geschichte, die gewann, der eindrucksvolle Bericht einer Frau, die viel Lehrgeld für die Erfahrung bezahlen musste, dass sie «nicht ohne Gott auskommen konnte».
    Ich nenne sie Mary Cushman, obwohl das nicht ihr tatsächlicher Name ist. Aber sie hat Kinder und Enkelkinder, denen es vielleicht peinlich ist, dass die Geschichte in meinem Buch erscheint. Deshalb war ich einverstanden, ihre wahre Identität nicht aufzudecken. Die Frau selbst ist nicht erfunden. Dies ist ihre Geschichte:
    «In der Zeit der Depression war der durchschnittliche Lohn meines Mannes 18 Dollar in der Woche. Oft bekam er nicht einmal so viel, weil er nicht bezahlt wurde, wenn er krank war – und das war er häufig. Er hatte mehrere kleine Unfälle, außerdem Mumps, Scharlach und immer wieder Grippe. Wir verloren das kleine Haus, das wir mit unseren eigenen Händen gebaut hatten. Wir schuldeten dem Lebensmittelhändler 50 Dollar – und mussten fünf Kinder durchfüttern. Ich wusch und bügelte für die Nachbarn und kaufte gebrauchte Kleidung aus dem Laden der Heilsarmee und änderte sie für meine Kinder um. Meine

Weitere Kostenlose Bücher