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Sorry

Titel: Sorry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoran Drvenkar
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interessiert auch nicht, wie ihr Blumen auf ihr Grab legen konntet.
    – Wir haben keine - - -
    – Es ist egal, Wolf. Ich will keine Erklärungen mehr von euch hören, ich bin voll mit Erklärungen. Ich packe jetzt meine Sachen und verschwinde von hier. Ich brauche dringend Abstand von euch. Das da draußen hätte nie passieren dürfen.
    Das war es. Frauke verläßt die Küche, und Kris fällt auf, daß Frauke sie zum dritten Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden sitzenläßt. Wolf murmelt einen Fluch und drückt seine Zigarette im Aschenbecher aus. Tamara reagiert überhaupt nicht. Sie schaut nur zur Tür, als müßte Frauke jeden Moment wieder zurückkommen.
    – Ich könnte ihr hinterherrennen, bietet sie schließlich an.
    – Ich wäre dir sehr dankbar, sagt Kris.

TAMARA
    Tamara hat keine Chance. Sie steht im Türrahmen wie jemand, der auf der Suche nach dem eigenen Zimmer die falsche Tür geöffnet hat.
    – Das ist doch Unsinn, sagt sie. Du kannst doch nicht einfach so weglaufen.
    – Ich kann machen, was ich will. Sieh mir zu. Ich packe, ich gehe, ich bin weg.
    Frauke schultert den Rucksack, dann tritt sie so nahe an ihre beste Freundin heran, daß diese sich beherrschen muß, nicht zurückzuweichen.
    – Tammi, beende es, zieh einen Schlußstrich. Kris und Wolf wissen nicht mehr, was sie tun. Sie werden es noch schlimmer machen, wenn du sie nicht bremst. Ich habe Gerald hergeholt, und ihr habt mir dafür in den Arsch getreten. Ich bin hier weg.
    Sie schiebt sich an Tamara vorbei und verläßt das Zimmer. Tamara möchte losheulen. Zieh einen Schlußstrich. Sie wünscht sich, sie wüßte, wie das geht. Sie ist enttäuscht von ihrer Freundin und rennt zum Fen ster, um Frauke hinterherzurufen. Tamara schafft es nicht einmal, das Fenster zu öffnen. Was soll ich sagen? Alles ist gesagt. Und so sieht Tamara hilflos zu, wie Frauke das Tor öffnet, sich in ihren Wagen setzt und davonfährt. Das Tor bleibt offen, der Tag ist der Tag, der er seit Tamaras Erwachen schon ist. Tamara hat nichts erreicht. Wie zieht man in solch einer Situation einen Schlußstrich? Sie fühlt sich im Stich gelassen. Ihr Blick ist verschwommen. Frust und Panik, ich erblinde aus Frust und Panik. Sie wischt sich die Tränen aus den Augen. Frauke hat recht, ich muß die Bremse ziehen, und ich habe keine Ahnung, wo diese verdammte Bremse überhaupt ist.
    Tamaras Gedanken stocken, plötzlich begreift sie, es ist eine Eingebung, sie weiß, wo die Bremse zu finden ist.
    Als Tamara eine Viertelstunde später in die Küche kommt, sitzt Wolf vor seinem geöffneten Laptop. Kris steht daneben und hält sich einen Beutel mit Eiswürfeln gegen den Hinterkopf.
    – Was tut ihr?
    – Setz dich, wir müssen reden, sagt Kris.
    Tamara setzt sich ihnen gegenüber.
    – Wie genau hat Meybach uns kontaktiert? will Kris wissen.
    – Ich glaube, wir haben ein ganz anderes Problem.
    – Frauke kommt schon wieder, mach dir keine Sorgen.
    – Das sah mir aber nicht danach aus.
    – Tamara, versuch doch mal, am Ball zu bleiben. Wie hat Meybach uns kontaktiert?
    – Er hat angerufen und sich erzählen lassen, wie wir arbeiten. Sein Auftrag kam schriftlich. Ihr habt ihn doch gelesen. Er bat uns, mit Dorothea Haneff per Mail einen Termin auszumachen. Ich habe ihr daraufhin geschrieben und noch am selben Tag eine Antwort erhalten.
    – Hast du persönlich mit ihr gesprochen?
    Tamara schüttelt den Kopf.
    – Sie ließ mich per Mail wissen, welcher Termin ihr passen würde. Sie fragte auch nach Wolfs Handynummer, falls sie an dem Tag in irgendeinem Stau festhängen sollte. Mehr Kontakt gab es nicht.
    – Zumindest wissen wir jetzt, wie dieser Penner an meine Nummer gekommen ist, sagt Wolf.
    Tamara hat noch immer keine Ahnung, worum es hier geht. Kris erklärt es ihr:
    – Wolf und ich glauben, daß wir mehr Informationen über Meybach haben, als wir denken. Wir haben eine Mail-Adresse und eine Handynummer, die bis gestern funktioniert hat.
    – Und?
    – Tamara, sag mal, reden wir in Rätseln? Wir wollen dem Killer an den Arsch, darum geht es hier.
    – Ihr wollt was?!
    Tamara steht vom Tisch auf.
    – Ihr spinnt doch völlig.
    Sie kann sehen, daß die Brüder es ernst meinen. Schuldgefühle . Sie wollen den Mist, den sie verzapft haben, wiedergutmachen, in dem sie zum Angriff übergehen. Und ich habe die Bremse gezogen. So ruhig wie möglich sagt sie:
    – Glaubt ihr wirklich, er würde uns auch nur einen Hinweis geben, wie wir ihn finden? Wie könnt ihr so was nur

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