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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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einen von uns verloren, säße ich immer noch im Fernsehzimmer des Colonial Manor und würde darauf warten, dass alte Männer mit dem Gesicht in ihren Haferbrei fallen.“
    „Moment mal, wie verliert man einen Reaper?“ Die Frage konnte ich mir nicht verkneifen. „Durch einen Sensenunfall?“ Mein Witz schien nicht sonderlich gut anzukommen.
    „Je weniger du über das Geschäft der Reaper weißt, desto besser“, flüsterte Nash, und Todd nickte zustimmend.
    Ich hob abwehrend die Hände und lehnte mich im Stuhl zurück. „Entschuldigung! Also … Alte Männer landen im Haferbrei …?“
    Todd zuckte die Schultern. „Ja. Aber zumindest kommt hier ab und zu mal ein Schussopfer rein oder ein Krebspatient, der einen Rückfall hatte. Das Leben besteht nun mal aus Überraschungen, oder?“
    „Ich schätze schon.“ Wobei ich mir eingestehen musste, dass mich nicht mehr viel überraschen konnte, nachdem ich darüber aufgeklärt worden war, kein Mensch zu sein. Abgesehen von den tödlichen Vorahnungen natürlich. Es wäre toll, wenn mich der Tod so wie normale Menschen hätte überraschen können.
    Aber natürlich nur, solange ich nicht diejenige war, die sterben sollte.
    „Apropos Überraschungen …“ Ich warf Nash einen fragenden Blick zu und fuhr fort, als er nickte. Anscheinend bildete ich mir Todds Redebereitschaft nicht bloß ein. „Wir brauchen deine Hilfe, um eine ziemlich üble Überraschung zu vermeiden.“
    Todd tat so, als sehe er auf die Uhr, obwohl er gar keine trug. „Ihr zwei habt mich schon meine Pause gekostet. In zehn Minuten kommt ein Aneurysma im vierten Stock rein, da muss ich pünktlich sein. Ich hasse diese Trödelei.“
    „Es dauert nicht lange.“ Ich sah ihn eindringlich an und hielt den Blickkontakt, als ich merkte, dass er zögerte. „Bitte!“
    Der Reaper fuhr sich seufzend durch die kurzen Locken. „Ich gebe euch fünf Minuten.“
    Ich atmete erleichtert auf, bis mir die Absurdität der Situation bewusst wurde.
    Hatte ich den Tod gerade um eine Audienz gebeten?

11. KAPITEL
    „Es geht also um den Seelentausch?“, fragte der Reaper und riss mich aus den Gedanken. Während ich mir bewusst gemacht hatte, was in den letzten 24 Stunden alles passiert war, machte sich der Schock allmählich bemerkbar.
    Als ich nicht antwortete, nickte Nash an meiner statt.
    Todd zuckte die Schultern und lümmelte sich in den Stuhl. „Darüber weiß ich genauso viel wie ihr. Ein Leben gegen ein anderes.“
    Nash sah mich fragend an, und ich bedeutete ihm mit einem Nicken weiterzumachen, während ich mich bemühte, mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Nash beugte sich vor und stützte die Unterarme auf den Tisch. „Aber die Strafe gilt nur, wenn man jemand rettet, der auf der Liste steht, ist es nicht so? Jemanden, der sterben soll !“
    „Ihr ‚rettet‘ niemanden.“ Todds Miene verfinsterte sich – das Thema war anscheinend ein rotes Tuch für ihn. „Ihr stehlt Seelen und zögert damit nur das Unvermeidbare hinaus. Ganz abgesehen davon, dass ihr dabei auch noch meinen ganzen Zeitplan durcheinanderbringt und mein Boss wieder einen Wutanfall bekommt. Ihr habt ja keine Vorstellung davon, wie viel Papierkram mit einem einzigen Austausch verbunden ist!“
    „Ich …“ Nash wollte einhaken, doch Todd unterbrach ihn.
    „Abgesehen davon ist es illegal! Deshalb auch die Strafe.“
    Ich schraubte meine Cola-Flasche zu und schob sie in die Mitte des Tisches. „Gilt die Strafe auch, wenn wir jemanden retten, der gar nicht sterben sollte?“
    Todd runzelte verwirrt die Stirn. Dann fiel der Groschen offensichtlich, und sein Blick wurde eiskalt. „So etwas passiert hier nicht …“
    „Ach, komm schon, Todd.“ Nash musterte den Reaper eindringlich, und längst vergessen geglaubter Schmerz spiegelte sich in seinen Zügen. „Du schuldest mir die Wahrheit!“
    Todd ignorierte den Einwurf und sprach einfach weiter:„… und selbst wenn, würdet ihr es nie erfahren, denn ein Reaper wird niemals zugeben, dass er aus Versehen die falsche Seele mitgenommen hat.“
    „Wir reden hier nicht von einem Versehen.“
    Plötzlich schwang die Tür zur Cafeteria auf, und eine Frau stürmte herein, drei Kinder im Schlepptau. Schlagartig wurde mir wieder bewusst, dass wir dieses seltsame Gespräch an einem öffentlichen Ort führten.
    „Was ist mit der Liste? Die müsste doch beweisen, wenn ein Fehler passiert.“ Nash hatte die Stimme zu einem Flüstern gesenkt, damit die Frau mit den Kindern nichts

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