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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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in seinem Sessel zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber ich mache mir einfach Sorgen. Eine zweite Meinung einzuholen kann doch auch nicht schaden, oder?“
    „Wir stehen dem Ganzen mehr als aufgeschlossen gegenüber“, versicherte Elizabeth nun. „Wir sind nicht hier, um Sie zu überzeugen, dass Sie falsch liegen. Wir wollen einfach nur sichergehen, dass Sie die Zeichen richtig deuten.“
    „Und vor allem keinem Schwindel aufsitzen“, ergänzte Daniel mit Nachdruck.
    „Wir haben beides erlebt“, fuhr Elizabeth fort. „Geister, die tatsächlich versuchen, mit den Lebenden in Kontakt zu treten, aber auch Hinterbliebene, die sich in ihrer Trauer an einen Strohhalm klammen und verzweifelt auf ein Zeichen ihrer hinübergegangenen Lieben hoffen. Und dann sind da natürlich auch noch Menschen, welche die Trauer und Verletzlichkeit Hinterbliebener für ihren eigenen Vorteil nutzen.“
    „Menschen, die behaupten mit Geistern kommunizieren zu können“, erklärte Daniel. „Falsche Botschaften übermitteln und den Trauernden ihr Geld aus der Tasche ziehen.“
    „Cynthia will aber gar kein Geld von mir!“, sagte Abby mit einem vehementen Kopfschütteln. „Im Gegenteil, sie lehnt jede finanzielle Zuwendung strikt ab!“
    „Ist Cynthia das Medium, dass Sie konsultieren?“, fragte Daniel nach.
    „Ja, Cynthia Henrickson. Sie tut das nicht für Geld. Sie ist berufen.“
    „Na, das ist doch schon mal ein gutes Zeichen“, lächelte Daniel beschwichtigend. Er schnappte sich einen Zitronenkeks vom Teller, der dann mit einem Happs im Mund verschwand.
    „Ich habe Cynthia auch nicht selbst aufgesucht“, verteidigte sich Abby weiter. „Sie kam zu mir, wenige Tage, nachdem ich Beatrices Geist das erste Mal im Haus gespürt hatte. Cynthia sagte, Beatrice hätte sich an sie gewandt, weil sie es nicht geschafft hatte, mit ihrer Nachricht zu mir durchzudringen.“
    „Und was war Beatrices Nachricht?“, wollte Elizabeth wissen. Auch sie bediente sich nun bei den Keksen.
    „Die erste Nachricht war, dass ich mir eine Alarmanlage zulegen sollte. Sie machte sich um meine Sicherheit Sorgen.“
    „Sehr vernünftiger Ratschlag“, bemerkte Daniel.
    „Fand ich auch, deshalb habe ich mich umgehend darum gekümmert. Cynthia hatte glücklicherweise einen Elektriker an der Hand, der kurzfristig Zeit hatte, und mir die Alarmanlage zu einem Freundschaftspreis einbaute.“
    „Sie meinten, das wäre die erste Nachricht gewesen“, sagte Daniel, und Elizabeth fragte sich, ob sie die einzige war, die merkte, dass er wie ein Polizist klang. „Es gab also weitere Nachrichten?“
    „Die gab es in der Tat“, nickte Abby. Sie hatte ihre abwehrende Haltung abgelegt und erzählte nun bereitwillig ihre Geschichte. „Die nächste Botschaft betraf mein Auto. Meine Schwester bat mich, es schnellstens zur Inspektion zu bringen. Und der Mechaniker fand dann heraus, dass sich kaum noch Bremsflüssigkeit in den Leitungen befand. Die Bremsen hätten jederzeit versagen können.“
    „Da haben Sie wirklich Glück gehabt“, sagte Elizabeth. Erschaudernd dachte sie daran, wie es sein musste, wenn in diesen abschüssigen Straßen die Bremsen versagten. „Wie ging es weiter?“
    „Es gab ein paar recht private Botschaften“, sagte sie ausweichend. „Aber dann hat Beatrice mir von dem Geld erzählt.“ Abby nahm ihre Tasse in die Hand und rührte den kleinen Silberlöffel. „Sie muss es vor Jahren als Notgroschen in ihrem Zimmer versteckt haben. Es waren fast zehntausend Dollar, versteckt unter ihrer alten Nähmaschine. Sie hat mich auch wissen lassen, wie ich es anlegen und an wen ich mich damit wenden soll. Sie macht sich nämlich auch etwas Sorgen, um meine finanzielle Situation, müssen Sie wissen.“ Abby seufzte. „Leider nicht ganz zu Unrecht. Aber die Investition hat sich als äußerst lukrativ herausgestellt. Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Geld verdoppelt.“
    „Wow“, sagte Daniel. „Ich kenne mich zwar nicht besonders gut mit Finanzgeschäften aus  …“
    Was für eine Untertreibung, dachte Elizabeth mit einem innerlichen Augenrollen.
    „…aber das erscheint mir bei der heutigen Wirtschaftslage fast wie ein Wunder.“
    „Ja, nicht wahr?“, schmunzelte Abby. Sie warf ihrem Neffen einen triumphierenden Blick zu. So überrascht, wie Chris dreinsah, hatte er noch nicht gewusst, dass die von einem angeblichen Geist, beziehungsweise einem Medium angeregte Geldanlage erfolgreich gewesen war. „Dabei war

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