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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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versuchte, in meinem Kopf einen sinnvollen Satz zu formulieren. »Ich dachte, du willst nicht, dass ich dich anrufe.«
    Er sah mich irritiert an. »Habe ich so etwas gesagt?«
    Ich musste gestehen: »Nein … nicht direkt …«
    »Also nein!«
    »Du hast aber gesagt, dass du mich anrufen wirst.«
    Er kniff ungehalten die Augen zusammen. »Und habe ich auch gesagt, dass du mich nicht anrufen darfst, oder habe ich gerade eine Lücke in meinem Gedächtnis? Hilf mir auf die Sprünge, Valerie, habe ich gesagt, du darfst mich nicht anrufen?«
    Was für ein bescheuertes Hin und Her!
    Ich war inzwischen bis aufs Mark verunsichert, weil ich absolut nicht begriff, worauf er eigentlich hinauswollte und vor allen Dingen, was ihn überhaupt so aufbrachte.
    Stritten wir etwa? Aber worüber eigentlich?
    »Vielleicht war alles ein Missverständnis, Finn«, versuchte ich einzulenken. Ich wollte, dass wir nett zueinander waren. Ich hatte ihn so sehr vermisst. Ich wollte ihn umarmen, küssen, seine Wärme spüren, all das, und nichts davon schien gerade möglich.
    »Missverständnis? Hm? Trotzdem, Valerie, wenn du, wie du sagst, mich lieben würdest, hättest du dich anders verhalten. Du hättest noch am Sonntagabend angerufen, und wir hätten uns sehen können. Ich weiß nicht, wie ich dir glauben soll, verstehst du? Du handelst nicht sehr glaubwürdig.«
    Auf einmal war ich den Tränen nahe.
    Ich spürte, wie meine Augen leicht zu brennen begannen, das tun sie immer, bevor es losgeht. Ich durfte auf gar keinen Fall weinen. Wie würde das denn aussehen? Als wäre ich wirklich schuldig im Sinne der Anklage, dabei war ich reinen Gewissens. Er sah alles verquer, hatte keine Ahnung, wie ich gelitten hatte. Wie konnte er überhaupt … diese Zweifel … woher kamen die bloß?
    »Finn, bitte, du kannst mir glauben. Ich habe dich ganz furchtbar vermisst, wie ich noch nie zuvor jemanden vermisst habe. Ich dachte wirklich, ich soll dich in Ruhe lassen, damit du arbeiten kannst. Aber heute habe ich es nicht mehr ausgehalten und musste dich einfach sehen. Bitte, das ist die ganze Wahrheit. Was kann ich denn tun, um dich zu überzeugen, sag es mir doch einfach?«
    Er seufzte und griff nach einer Packung Zigaretten.
    »Trink den Whiskey«, sagte er und klang beinah ein bisschen freundlich. »Ist wirklich gutes Zeug, war ziemlich teuer.«
    Er zog eine Kippe aus der Schachtel und bot mir auch eine an. Eigentlich wollte ich nicht, aber ich wollte auch nichts ablehnen. Wie das alles zusammenpassen sollte, war mir schleierhaft, aber in der Hoffnung, dass er von seinem merkwürdigen Trip wieder runterkam, machte ich einfach alles mit. Ich nahm einige Schlucke von meinem Drink, schüttelte mich und spürte sofort, wie mir innerlich wärmer wurde und die Gedanken sich ein wenig leichter anfühlten. Whiskey kannte bei mir offensichtlich eine Abkürzung direkt ins Hirn.
    »Morgen werde ich losziehen und haargenau die gleiche Pflanze besorgen, und wenn ich die ganze Stadt abklappern muss, das ist wohl klar. Es tut mir auch wirklich leid, was ich mit ihr angerichtet habe.« Er sah mich traurig an, zog an seiner Kippe und senkte den Blick.
    » Du warst das?«, fragte ich erschrocken.
    Er nickte schuldbewusst, nahm plötzlich meine Hand, drückte meine Finger auf und führte sie an seine Wange. So hielt er einen Moment inne.
    »Ja«, sagte er schließlich und ließ meine Hand wieder los. »Weil ich nichts mehr von dir gehört habe, war ich enttäuscht und … auch sauer und musste in dem Augenblick einen Weg finden, diese ganzen miesen Gefühle rauszulassen … und da musste die arme Pflanze daran glauben. Es tut mir sehr leid für sie und überhaupt, aber … Ich dachte eben, dass du mir etwas vormachst.«
    Ich war erschüttert, doch gleichzeitig horchte ich hoffnungsvoll auf, hatte er doch indirekt, auf sehr merkwürdige Weise, erklärt, dass er mich brauchte … und wollte …
    Das war es doch, was diese Worte zu bedeuten hatten?
    Ich trank tapfer die letzten Schlucke aus meinem Glas und stellte es sicherheitshalber weg, da ich mich bereits ausreichend erhitzt fühlte, und ich wollte mich gewiss nicht betrinken, nicht heute Abend, wo es so kompliziert geworden war.
    Er drückte seine Kippe aus, nahm mir meine aus der Hand, drückte diese ebenfalls aus und wandte sich daraufhin mir zu. Vorsichtig beugte er sich ein wenig vor und küsste mich.
    »Liebst du mich wirklich?«, fragte er leise.
    Ich lächelte und nickte. »Wirklich«, sagte ich, überglücklich,

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