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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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auch gleich aussteigen, langsam reiche es mit seiner Abwesenheit und man brauche Leute, die verlässlich seien und sich gern engagierten.
    »Die haben schon recht«, sagte er. »Ich hätte es ihnen längst sagen müssen, dass sie mit mir nicht mehr rechnen brauchen. Meine Zeit beim Theater ist vorbei.«
    »Bist du sicher?« Die Sorgenfalten auf seiner Stirn ließen mich zweifeln.
    »Ja, auf jeden Fall! Ist schon in Ordnung«, antwortete er und tauchte im Badewasser ab.
    Als er wieder hervorkam, lächelte er über das ganze Gesicht, shampoonierte sich die Haare ein und stellte sie anschließend Strähne für Strähne auf. Ich konnte nicht anders, als mich auf seinen Schoß setzen und ihn wild abzuküssen. Wir stiegen erst aus der Wanne, als wir schon ganz verschrumpelt waren.
     
    An der Kasse vom Huxleys nannte ich meinen Namen und fragte nach den Freitickets. Finn stupste mich mehrmals von hinten an, während der Kassierer eine Art Gästeliste hervorkramte und nachsah.
    »Wieso Freitickets?«, wollte er dringend wissen. Sein Blick verriet mir, dass er irritiert war. »Wieso kriegen wir Freitickets, Valerie?«
    Ein flaues Bauchgefühl meldete sich, als ich überlegte, was ich antworten sollte. Ach was , dachte ich trotzig, was ist denn schon dabei?
    »Tom hat sie uns spendiert«, antwortete ich schließlich wahrheitsgemäß. »Toll, oder?«
    Ich wandte mich wieder dem Kassierer Typ zu, der ein enges Muscle-Shirt mit der Aufschrift ‚Mama‘s nasty Boy‘ trug, doch weder besonders nasty noch besonders muskulös aussah. »Okay, könnt rein, Stempel nicht vergessen!«, sagte er und winkte uns zu einer blonden, Kaugummi kauenden Frau durch, von der wir den besagten Stempel verpasst bekamen: ich auf die linke, Finn auf die rechte Hand.
    Da ich die ganze Zeit einen Schritt vor Finn gelaufen war, bemerkte ich seinen grimmigen Blick erst, als ich wegen des Andrangs vor mir stehenbleiben musste und mich nach ihm umdrehte.
    »Wer ist hier eigentlich der Hauptact?«, fragte er mich bei der Gelegenheit in einem, wie ich fand, unwirschen Tonfall, als würde er am liebsten auf dem Absatz kehrt machen wollen. Dabei fühlte ich mich gerade mega gut, war zur rechten Zeit am rechten Ort mit dem tollsten Typen des Planeten an meiner Seite. Okay, seine kleine Missstimmung durfte mich jetzt auf gar keinen Fall einschüchtern. Dennoch war ich trotz meiner bisherigen Erfahrungen extrem verblüfft darüber, wie schnell sich bei Finn der Wind drehen konnte. Vor fünf Minuten erst hatte er mit mir herum geshakert und gemeint, er habe richtig Lust auf einen Live-Gig und konnte dabei seine Hände nicht von mir lassen.
    »Finn, ich glaub, das wird ein richtig schöner Abend«, sagte ich, bemühte mich um ein strahlendes, ansteckendes Lächeln. »Lass uns mal ein bisschen zur Bühne vorgehen.«
    Ich dachte, so zu tun, als gäbe es nicht den geringsten Grund für Skepsis - was ja auch stimmte - wäre sicher das Beste. Ich nahm also seine Hand und zog ihn energisch hinter mir her. Nach und nach wurde sein anfangs schlaffer Griff fester und seine Gesichtszüge wieder weicher und freundlicher.
    Irgendwann standen wir nur noch ein paar wenige Meter von der Bühne entfernt, inmitten eines dicht gedrängten Publikums, in dem die Anzahl der weiblichen Gäste ganz eindeutig überwog. Wo kamen all diese Frauen her? Es war erstaunlich! Irgendwo auf einem Plakat hatte ich gelesen, dass die Hauptband ‚Dutch Hunks from Outer Space‘ hieß und aus Holland stammte, hatte aber keine Idee, was für Musik sie machten.
    Als Toms Band endlich die Bühne bestieg und sich an ihre Instrumente ranmachte, fehlte Tom.
    Wo war er bloß? Er hatte mir doch hoffentlich keinen Quatsch erzählt, von wegen, er habe eine neue Band und spiele im Huxleys?
    Und die Freikarten? Ach, Unsinn, Tom ist doch kein Spinner , dachte ich, und fast im selben Moment hüpfte er auf die Bühne, schnallte sich seine E-Gitarre um, ließ den Kopf zur Entspannung einmal herumkreisen und grinste anschließend zum Publikum herunter.
    Alle sahen ungeduldig zur Bühne, schrien und johlten ununterbrochen und schienen gut mit Spannung aufgeladen zu sein.
    Der Sänger, ein schmächtiger Typ mit einer Sturmfrisur, die der von Lenny stark ähnelte, trat ans Mikrofon und sagte: »Hi, ähm … wir sind ‚Chasing Bullit‘. Wir freuen uns hier zu sein, stimmt‘s Jungs?« Er drehte sich zu seinen Bandkollegen um, die alle übertrieben heftig nickten, sah dann zum Drummer, der wie auf Kommando mit »One,

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