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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Hand tippte ungeduldig auf und ab.
    Ich holte tief Luft und schnaufte sie durch die Nase wieder aus. »Es ist nämlich so, also, Finn hatte leider von Anfang an das Gefühl, dass zwischen Tom und mir mehr war, als ich zugegeben habe … Und, also, er ist manchmal so … so unsicher und flippt aus … irgendwie.«
    Colette hob die Hände in die Luft und schüttelte den Kopf. »Moment, stopp mal, Cherie. Äh, was war genau zwischen dir und Tom?« In ihren großen, fragenden Augen blitzte auch deutlich ihre typische Neugier auf.
    Sollte ich sie einweihen? Ich dachte nicht wirklich darüber nach, brauchte dringend eine Verbündete, eine Freundin, jemanden, der mich verstand …
    »Also, ich hab … mit Tom Nowak … du weißt schon ...« Ich machte eine bewusst schuldvolle Miene. »Tja, weil ich … dumm und sauer und traurig und … und betrunken war, verstehst du jetzt? Es war blöderweise kurz nachdem ich mit Finn was angefangen hatte, aber … Finn weiß davon nichts«, ich seufzte. »Leider ist er trotzdem sehr misstrauisch und er reagiert ... ich weiß nicht, er hat ungewöhnlich starke Reaktionen! Ich kann es nicht besser beschreiben.«
    Colette sah mich an, als fände sie meine ganze Aufregung reichlich übertrieben »Na und! Dann beruigst du ihn und alles ist güt. Er soll siesch mal nicht so aufführen wie ein verärgerter Gockel, oder?«
    »Es ist nicht so einfach«, sagte ich frustriert.
    Colette winkte ab. »Hör zu, Vallrie. Wenn du wirklisch einen Tiep aben willst, dann sag iesch, die Wahreit muss niescht jeder wissen, eh! Dein Fien ist Monsieur Jelaous Guy? Okay, dann alt deine süße Klappe über Nowak …! Oh, Vallrie, darf iesch sagen, iesch beneide diesch? Iesch würde ohne Zögern … Okay, guck niescht so sauer, iesch mach nur Spaß.«
    »Colette, ich geh jetzt rüber und versuch, mit ihm zu reden. Wartest du?«
    »Oh, natürliesch, iesch warte ier. Iesch ole mir einen Drink und beobachte eusch von ier aus, okay?«
    Ich nickte erleichtert. Sie tätschelte noch kurz meine Wange und drehte sich zum Tresen, um den Barkeeper auf sich aufmerksam zu machen.
     
    Ich tauchte wie aus dem Nichts vor Finn auf. »Da bist du ja!?«, flötete ich, als wäre ich überrascht. Meine vorgespielte Coolness erschien mir leicht durchschaubar. Er sah mich ausdruckslos an, kniff die Augen zusammen und antwortete mit monotoner Stimme: »Wollte etwas trinken. Willst du … soll ich dir auch was bestellen?«
    Sein Angebot ließ mich sofort Hoffnung schöpfen, doch er lächelte kein bisschen … nicht mal im Ansatz …
    »Gern ... Ein Bier, bitte.«
    Ich war dennoch erleichtert darüber, dass er nicht gleich mit Vorwürfen oder irgendwelchen Anschuldigungen loslegte. Sie würden sicher noch kommen, ganz sicher, früher oder später. Meine Intuition, auf die ich mich meist verlassen konnte, schlug nämlich Daueralarm und ließ sich nicht abstellen.
    Ich versuchte, in seinen schönen Augen Wärme und Zuneigung für mich zu finden, aber was ich fand, war ... nein, wollte es nicht wahrhaben, dass mir schon wieder eisige Kälte und Zorn entgegenfunkelten - seine Stirn war in einem permanent angespannten Zustand, die Adern an den Schläfen waren dick hervorgetreten - bildete ich mir allen Ernstes ein, ihn mit schönen Worten, vernünftigen Erklärungen und gutem Willen besänftigen und wieder auf meine Seite ziehen zu können, meinen Stolz und gesunden Menschenverstand mal beiseitegelassen …
    Er reichte mir wortlos das Bier.
    Eine fremdartige Stille entstand zwischen uns und mit jeder Sekunde, die verging, empfand ich sie als unerträglicher. Wir blickten beide zur Bühne, auf der sich noch nicht viel tat, standen regungslos und verkrampft nebeneinander. In meinem Hals bildete sich ein Kloß, der sich weder wegräuspern noch herunterschlucken ließ.
    Oh Gott, die Situation fühlte sich furchtbar an. Finn schwieg verbissen, eine Hand in der Hosentasche, ein wenig gegen den Tresen gelehnt.
    Ich würde etwas sagen müssen, um ihn aus der Reserve zu locken, traute mich aber nicht, wusste auch nicht, wie ich anfangen sollte, sah mich hilfesuchend nach Colette um, entdeckte sie da, wo ich sie zurückgelassen hatte: Sie unterhielt sich mit einem großen, bulligen Typen, der mit ihr zu flirten versuchte. Er hatte die Ärmel seines T-Shirts bis über die Schultern hochgeschoben, wollte Colette wohl mit seinem fleischigen Bizeps imponieren. Sein Objekt der Begierde wiederum wirkte nur mäßig beeindruckt, sah immer wieder an ihm vorbei

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