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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Dinge in unsinnig knalligen Farben vorzustellen, höllisch verzerrt und so himmlisch tragisch, so tragisch schön … romantische Überfunktion durch wilde Antizipation … Man könnte es auch als naives, verzweifeltes Wunschdenken bezeichnen, was mich zur personifizierten Verkrampfung werden ließ ...
    Mit anderen Worten, ich wusste, dass es Wunschdenken war, zu glauben, wir könnten zusammenkommen …
    Und ich wusste in Grunde genommen so wenig über ihn …
    Doch, das, was ich glaubte zu wissen, erschien mir so überaus attraktiv, dass es mich perfekt einzulullen vermochte, was Finn wiederum nicht wusste, falls er überhaupt irgendetwas von meinem bemitleidenswerten Zustand mitbekam.
    Er trank heißen Kaffee, ohne zu pusten! Sogar das imponierte mir. Ein wahrer Mann pustet seinen Kaffee nicht erst lauwarm, bevor er ihn trinkt , dachte ich in meinem Schmachtwahn! Dann fuhr er sich durch seine wundervollen Haare. Ich begann mich zu fragen, ob er diese Geste in so einem verrückten, amerikanischen Workshop gelernt hatte: ‚Wie man sich durch das Haupthaar fährt und dabei total sexy aussieht‘, ein Wochenendseminar für nur fünfhundert Dollar und einer Geldzurückgarantie.
    Patrick erzählte mit tiefer Dozentenstimme und sarkastischem Unterton von seinen irrwitzigen Erlebnissen während einer Neuseeland Rucksack Tour vor drei Jahren. Er hatte eine Liebschaft mit einer jungen Maori angefangen, die in einem Bierlokal arbeitete, und wäre beinah durch ihre wild entschlossene Großfamilie mit ihr verheiratet worden. Die Story war einfach immer wieder zum Totlachen.
    Finn schmunzelte und erzählte daraufhin von einem unbedarften Trip in die Wüste von Arizona, der spontan von seiner damaligen Clique an seinem achtzehnten Geburtstag organisiert worden war.
    Lenny schoss gleich die typische Frage ab, die jedem amerikanischen Wüstengänger gestellt wird: »Und … habt ihr dabei Drogen genommen?«
    Ich stopfte mir ein Stück Baguette in den Mund und blinzelte neugierig zu Finn rüber.
    »Mhm, haben wir«, antwortete er ehrlich. »Wir haben alle was genommen, alles, was wir dabei hatten. Papers und Pilze. Es war sehr interessant für … für unser Bewusstsein … und auch ziemlich aufregend, wie die Realität sich langsam anderen Regeln unterzog, als wäre man in eine magische Welt eingetreten, also am Anfang jedenfalls, da ging es mehr um Farben, alles wurde bunter und greller, der Sand erst gelb und dann blutrot, der Himmel ein Wahnsinnsblau, unsere Klamotten wirkten wie schrill Clownskostüme, aber dann, also … dann schlug plötzlich die Stimmung um, und alles wurde schleichend ziemlich seltsam, die Atmosphäre zwischen allen wurde irgendwie unheimlich, als wären wir uns alle fremd. Jeder sah nur noch bizarre Gestalten und Fratzen, und zum Schluss wurde es richtig eklig … Wir haben uns gegenseitig angebrüllt, einer hat geheult, eins der Mädchen hat die ganze Zeit geglaubt, riesige Sandwürmer würden uns gleich auffressen, und schließlich haben wir uns alle übergeben! Wir haben uns die Seele aus dem Leib gekotzt, es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Wir haben alle gezittert, obwohl es heiß war. Ich glaube ... nein, ich bin mir eigentlich sicher, wir hatten großes Glück, dass keinem was Schlimmeres passiert ist.«
    Er schob sich gelassen ein Stück Brot in den Mund, als hätte er gerade vom Wetter gesprochen.
    »Puh, krasse Geschichte, Mann. Da hattet ihr aber `ne komische Dynamik in eurer Gruppe«, sagte Lenny sichtlich mitgenommen.
    Patrick und ich nickten stumm.
    »Drogen sind halt echter Hirnpfusch …«, ließ Patrick kurz darauf verlauten. Und wir alle stimmten ihm nickend zu.
    »Ich fand meine Trips auch sehr schräg, aber nicht so wie bei dir, Finn«, fuhr Lenny aufgeregt fort. »Wir hatten nämlich richtig Spaß, haben die ganze Zeit nur abgelacht und uns gegenseitig ‚wie abgefahren, Alter, wie abgefahren‘ zugerufen, die ganze Zeit, wie `ne kaputte Schallplatte! Ein Kumpel hat stundenlang einen Baum umarmt und vor Rührseligkeit gelacht und geheult, echt, beides gleichzeitig. Trotzdem, noch mal würd ich‘s nicht mehr machen, also im Hirn rumpfuschen, wie mein schlauer Bruder schon bemerkt hat … ist nicht wirklich witzig. Die Storys über Leute, die von ihren Horrortrips nicht mehr runterkamen, reichen mir.«
    Er schüttelte heftig den Kopf, um seiner Rede ordentlich Nachdruck zu verleihen.
    Patrick, der fürsorgliche ältere Bruder, sah ihn pflichtgemäß streng an: »Wann hast du mal Trips

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