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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Tagen, falls ich mich noch dran erinnere ... vor lauter Liebestaumel.

Angefixt
     
    Sobald Finn und ich aus dem Tor hinaus waren, liefen wir Arm in Arm fest aneinandergeschmiegt zur Bushaltestelle. Es war bereits stockdunkel und die Luft noch eisiger geworden. Wir mussten zusehen, dass wir so schnell wie möglich in meine kleine Wohnung zurückkehrten, wo wir uns für den Rest der Nacht ins warme Bett kuscheln und unartige Dinge tun konnten … Das war jedenfalls der vielversprechende grandiose Plan in meinem Kopf.
    Unterwegs müssen wir unbedingt noch Kondome besorgen , dachte ich und hoffte, Finn würde sich auch daran erinnern.
    »Deine Eltern sind beeindruckend«, sagte er. »So wie du!«
    Ich drückte ihm einen euphorischen Kuss auf die Wange. »Nein, du, Finn! Du bist beeindruckend. Wie du mit ihnen umgegangen bist, war große Klasse. Du hast sie um den Finger gewickelt«, sagte ich und war tatsächlich sehr fasziniert davon, wie selbstsicher er mit meinen anspruchsvollen Eltern geplaudert hatte. Meine Eltern konnten auf manche Menschen ziemlich einschüchternd wirken.
    Schade, dass wir uns nicht direkt ins Bett beamen können , dachte ich schon im nächsten Augenblick, voller Ungeduld auf den weiteren Verlauf des Abends.
     
    Bevor wir Rathaus Steglitz in die U-Bahn umstiegen, suchten wir einen Tabak- und Getränkeladen unter der S-Bahn Überführung auf. Finn wollte Bier und Zigaretten besorgen. Augenzwinkernd sagte er: »Wir feiern doch, Babe, da brauchen wir was zu trinken ...«
    Natürlich war ich vollauf begeistert, mal abgesehen von der Tatsache, dass ich durchaus eine Trinkpause vertragen konnte.
    »Was feiern wir denn?«, grinste ich ihn an, während ich aufgeregt eine Haarsträhne zwirbelte.
    Er beugte sich zu mir herunter und platzierte einen flüchtigen Kuss auf meinen Mund. »Na, 2010 ... neues Jahr, neues Glück, sagt man doch ...« Dann bat er mich kurz zu warten, er werde den Einkauf erledigen.
    Was unsere Feierfreudigkeit anging, schienen wir uns in nichts nachzustehen.
     
    Finn suchte die Regale ab, griff sich zwei Sixpacks und ging damit zur Verkaufstheke.
    Ich stand neben einem Zeitschriftenständer und beobachtete von dort aus, wie er sich zu dem Verkäufer an der Kasse vorbeugte und ihm irgendetwas zuflüsterte. Der Verkäufer, ein spindeldürrer Karottenkopf mit Brille, nickte kaum merklich, bewegte seine wulstigen Lippen, hob den Zeigefinger, als würde er meinen »Wart mal eine Sekunde …« und griff unter die Ladentheke.
    Ich ging nach draußen und wartete dort, weil ich einfach zu zappelig war.
    Die kalte Nachtluft war durchdrungen von verschiedenen intensiven Gerüchen, die aus dicht aneinander gedrängten türkischen und asiatischen Imbiss Läden und von Blumenständen und Backshops wellenartig in meine Nase drangen …
    So roch Berlin für mich … herrlich …
    Ich holte ganz tief Luft, bis mein Brustkorb anschwoll, und atmete in einem langen, bewussten Pfeifton wieder aus.
    Ich fühlte mich großartig, als wären mir Flügel gewachsen ...
    Dies könnte wirklich ein besonderes Jahr werden , sagte meine innere Stimme, zum Bersten optimistisch. So wie dieses Jahr hat noch kein Jahr bisher begonnen .
    Ein älterer Mann mit einem Dackel an der Leine ging dicht an mir vorbei und nickte mir mit einem breiten Lächeln geheimnisvoll zu. Ich wunderte mich über ihn, bis der Groschen fiel und ich kapierte, dass etwas an meiner Ausstrahlung sein Verhalten provoziert haben musste. Wahrscheinlich stand ich inmitten einer strahlenden, magischen Lichtquelle, in der nur frisch verliebte stehen können …
    Mein Handy klingelte und ließ mich zusammenzucken.
    Ich fummelte es aus der Innentasche meiner Jacke heraus und sah auf dem Display, dass der Anruf von Patrick kam.
    »Hey, Paddy, dearest Pal of mine, hehe!«, trällerte ich fröhlich ins Handy.
    »Wo steckst du?«, fragte er mit einer energischen Direktheit, die nur ihm so selbstverständlich zustand. »Was ist da los? Ist so laut im Hintergrund! Wo bist du überhaupt?«
    »Bin grad in Steglitz. Wir haben meine Eltern besucht.«
    »Wir?«
    »Finn und ich«, gab ich glückbeseelt preis und stellte mir Patricks erstaunten Gesichtsausdruck vor.
    »Ach, sag bloß!«
    »Mhm.«
    »Hab ich‘s mir doch gedacht, dass da was läuft«, sagte er mit einem Grinsen, das man sogar durchs Handy mitkriegte.
    »Ich weiß nicht, was genau da zwischen uns läuft. Ich kann nur sagen, wir verbringen grad ein paar aufregende Stunden miteinander, und ich bin zu

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