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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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allen Schandtaten bereit!«
    Ich blickte mich kurz um, um zu prüfen, wo Finn blieb und sah ihn genau in dem Moment aus dem Laden treten.
    »Wir fahren jetzt zu mir nach Hause. Und was machst du so?«
    »Nett, dass du fragst!«, grummelte er künstlich. »Hm, was mach ich so? Ich warte auf Lenny. Wir wollen einen Trip planen, da wir …«
    Finn trat neben mich und fixierte mich aufmerksam. Ich lächelte ihm kurz zu, widmete mich dann wieder meinem Gespräch mit Patrick.
    »Was echt? Ist ja `n Ding. Wir reden noch ausführlich, ja? Ich ruf dich später an. Bis dann!« Hektisch drückte ich ihn weg, ohne auf seine interessante Neuigkeit weiter einzugehen oder ihre Reichweite zu begreifen.
    Ich strauchelte innerlich für einen winzigen Augenblick, einen Bruchteil einer Sekunde, weil ich mich fragte, wieso ich so abrupt, fast schroff, unser Gespräch beendet hatte. Konnte möglicherweise der aufmerksame Blick von Finn auf mir der Grund gewesen sein? Oder hatte ich außer für meinen charismatischen Begleiter keine Augen und Ohren für niemand, nicht mal für meinen besten Kumpel? Mein Trost war, dass ich genau wusste, Patrick würde mir mein Verhalten nicht krummnehmen und Verständnis zeigen. Außerdem würde ich ihn wirklich zurückrufen, sobald sich die nächste günstige Gelegenheit dazu bot.
    Wir gingen los in Richtung U-Bahnhof. Finn trug die zwei Sixpacks unter dem linken Arm, in der rechten Hand hielt er ein kleines Likörfläschchen, das ich ihm abnahm, um das Etikett zu lesen. »First Kick?«
    »Was Kleines zur Einstimmung …« Er blinzelte mich frech an. »Mach ruhig auf! Mit wem hast du gerade telefoniert?«
    Hatte er es denn nicht mitgekriegt?
    Ich öffnete den Verschluss des Fläschchens und nahm einen vorsichtigen Schluck. Das Zeug schmeckte sehr süß und sehr hochprozentig. Sofort verzog ich das Gesicht, schüttelte mich und gab ihm das Fläschchen zurück.
    »Ach, das war Patrick«, antwortete ich schließlich.
    »Aha, und wie geht‘s ihm so?« Er machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Prima, schätz ich mal!«
    Finn trank das Fläschchen in einem Zug fast leer und bot mir den letzten Schluck an.
    »Was hat er denn erzählt?«
    Ich kippte den Rest von dem Likörzeugs hinunter und zog wieder eine Grimasse. Finn musste leicht grinsen, als er meinen zerknautschten Gesichtsausdruck sah.
    »Ich glaube, er sagte so etwas wie, dass Lenny und er einen … einen Trip machen wollen«, sagte ich stockend, als würde mir erst jetzt einiges klar werden.
    »Einen Trip? Mit Lenny? Wohin denn?«
    »Weiß ich nicht, hat er nicht gesagt, na ja, ich hab auch nicht gefragt. Ich werde ihn später anrufen.«
    Er blickte ohne eine weitere Bemerkung geradeaus auf die Kreuzung, griff dann nach meiner Hand und hielt sie mit einem leichten Druck fest. Seine Berührung löste freudige Wellen in mir mir aus. Ich spähte zu ihm hoch. Wieder sah er viel zu nachdenklich aus, doch mittlerweile liebte ich diesen Ausdruck an ihm, er wirkte damit so klug. Er ist ein tiefgründiger, intelligenter Mann , dachte ich voller Bewunderung, und das bei solch einem Aussehen!
    Wir gingen eine Weile schweigend nebeneinander her.
    So mit ihm durch die Straßen zu laufen, gab mir ein erhabenes Gefühl, denn ich bemerkte voller Stolz, dass wir auffielen, nein, falsch … dass er auffiel. Es waren die verstohlenen Blicke mancher Frauen, die genau in dem Moment, wenn sie ihn erblickten, verschämt wegzusehen versuchten. Es gab aber auch einige, die ungeniert und meine Wenigkeit problemlos ignorierend weiterstierten.
    Ich bin nicht die Einzige, die ihn heiß findet , stellte ich amüsiert fest. Finn jedoch schien nichts von all der Aufregung, die er versuchte, wahrzunehmen, zumindest zeigte er keinerlei Reaktionen, die darauf hingedeutet hätten. Ich fragte mich, ob ihm diese im Prinzip recht schmeichelhafte Art der Aufmerksamkeit möglicherweise gleichgültig war, weil er sich bereits daran gewöhnt hatte oder es für profan hielt?
    Wir liefen an der Fußgängerampel über die Straße, vorbei an einem großen Billig-Friseurladen, auf dessen Fensterfassade eine mit Kamm und Schere bewaffnete Comic Superheldenfigur als Logo prangerte, und schlängelten uns weiter durch einen Haufen Leute, die an den Haltestellen auf ihren Bus warteten.
    Nach etwa dreißig Metern stiegen wir in die U-Bahn hinab und fuhren endlich weiter. Die paar Stationen bis Friedrich-Wilhelm-Platz saßen wir auf unserer Sitzbank wie zwei zusammengeklebte Hälften eines Ganzen, küssten

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