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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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sieht alles so sexy aus, dass es nicht normal ist , und schmunzelte unauffällig in mich hinein.
    Er nahm einen tiefen Lungenzug und pustete den Rauch genüsslich in den Raum, dann schnalzte er mit der Zunge, so auf die lässige Art, zuckte mit den Augenbrauen und starrte mich eindringlich an, ohne ein Wort zu sagen.
    »Was denn?«, fragte ich irritiert und doch entzückt über jede einzelne seiner Gesten.
     
    Okay ...
    Dann beugt er sich vor, sein Blick weiterhin in meinen Augen verankert, ich wie hypnotisiert, höre auf zu atmen … mercy on me, please … hebt seine Jacke an und kramt etwas aus der Innentasche hervor, das er mir schließlich vors Gesicht hält. Ich, durch die abrupte Unterbrechung unseres Blickkontakts aus meiner Träumerei gerissen, greife nach der flachen, schwarz glänzenden Packung in der Größe einer halben Schokoladentafel und lese laut: »Super Size Kondome, gefühlsecht ...«
     
    »Hm!«, sagte ich, mit einem Pokerface zwar, aber erwartungsvoll glühenden Ohren. »Wann hast du die denn ergattert, etwa in dem Tabakladen?«
    »Yep«, machte er und musterte mich selbstzufrieden. »Der rote Typ hat seinen - angeblich - eigenen Vorrat verkauft … für ein paar Cent mehr.«
    Das war es also gewesen, was er mit dem Verkäufer so konspirativ austauschen musste. Ich war völlig aus dem Häuschen, versuchte aber weiterhin nicht allzu aufgeregt auszusehen.
    »Für wie viel denn?«, fragte ich, nicht weil ich es wirklich wissen wollte, vielmehr um der ganzen Situation mit gespielter Gelassenheit standhalten zu können. Ich war erregt bis in die Eingeweide, so entsetzlich scharf auf ihn, dass ich kaum atmen konnte und durchdrungen von einem überwältigenden Gefühl der Hingezogenheit, obwohl er mir immer noch eher fremd als vertraut erschien oder vielleicht gerade deswegen.
    »Ach, zwanzig Euro«, sagte er abwinkend, als handle es sich um einen unwesentlichen Aufpreis, und wandte sich dem Kühlschrank zu.
    »Wie bitte? Was für ein Wucherpreis!«, entrüstete ich mich ganz ehrlich und zog hektisch an meiner Zigarette.
    Er nahm zwei Bier aus dem Tiefkühlfach und stellte die übrigen in die oberen Fächer.
    »Komm, lass uns ins Zimmer gehen«, sagte er mit einer auffordernden Kopfbewegung in Richtung Tür.
    Was immer du willst , dachte ich überglücklich und lief leichtfüßig auf Zehenspitzen hinterher. Vielleicht … vielleicht schwebte ich auch … wie eine Fee …
     
    Da saßen wir also wieder, Seite an Seite, auf meiner ramponierten Ledercouch, tranken unser mitgebrachtes Bier, das in der Tiefkühltruhe schön kalt geworden war … Ich fühlte mich wie auf Kohlen und Finn sicher auch … die Luft knisterte so laut, als säßen wir neben einem riesigen Lagerfeuer ...
    Mein Zimmer war zwar spartanisch eingerichtet, hatte ja außer dem imposanten Bücherregal und meiner beachtlichen Film- und Musiksammlung wirklich nicht viel zu bieten, aber die Heizung lief auf Hochtouren und wärmte den Raum trotz der Zugluft auf eine wohlige Temperatur. Ich nahm mir vor, schon sehr bald für mehr Atmosphäre zu sorgen, wie auch immer das aussehen sollte. Patrick könnte mich beraten, wenn er von seinem Trip zurück war.
    Im Hintergrund spielte ‚Moloko‘, das zweite Album ‚I‘m not a doctor‘, auf das wir uns recht schnell geeinigt hatten.
    »Hm«, hatte Finn gemacht. »Cooles Album, ich liebe es«. Und ich dachte, wow, der Mann hat Geschmack. Schon wieder eine Gemeinsamkeit, die wir teilen ...
    Wir sprachen ziemlich lange über Musik, tauschten angeregt unser Wissen aus, zählten verschiedene Bands und Musiker auf, alte und neue, zogen großspurige Vergleiche, wurden immer lockerer, offenbarten uns gegenseitig unsere peinlichsten Lieblingssongs, lachten uns dabei scheckig, erstellten mit großem Vergnügen eine Top- Ten-Liste ungeliebter Prominenter, stritten scherzend wegen der ultimativen Nummer Eins, verrieten uns gegenseitig unsere absoluten Musik-Geheimtipps, von denen der andere bisher nichts gehört hatte, spielten weitere meiner CDs ab, wurden zunehmend alberner, tranken die Biere komplett weg und waren irgendwann ganz schön angeschickert. Dann begannen wir, uns gegenseitig die Pullover auszuziehen, weil es ziemlich heiß wurde, fingen an, uns zu küssen, erst zaghaft und dann immer leidenschaftlicher und fielen schließlich und endlich übereinander her … fielen übereinander her, wie ich es bisher noch nie erlebt hatte.
    Finn trug mich zum Bett - meine Beine um seine Hüften gewickelt,

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