SOULMATE (German Edition)
diesen Mist überhaupt hören, Val? Tut mir echt leid, dass das so aus mir rausgequollen ist, das wollte ich nicht. Ich bin eigentlich kein Typ, der gern über vergangene Dinge spricht, vor allem dann nicht, wenn sie nichts weiter als unangenehme Erinnerungen sind. Und gerade mit dir fühl ich mich endlich wieder …« Er stockte auf ein Mal und kniff die Augen zu. Ich strich ihm mit dem Daumen über die Lippen, weil ich merkte, wie schwer es ihm fiel, über seine Gefühle zu reden. Finn blickte mich wieder an. »Also, ich will nach vorne blicken, verstehst du? Du bist für mich … ich … ich will dich nicht mit meinem alten Kram nerven.«
Ich schüttelte den Kopf, auch wenn ich zu gern noch gehört hätte, was ich denn für ihn sei. »Nein, ist schon okay. Ich bin froh, wenn du mir erzählst, was mit dir los ist, weil ich sonst verwirrt bin und einfach nicht weiß, ob dein Verhalten etwas mit mir zutun hat. Ich denke sonst, etwas Falsches gesagt oder getan zu haben. Das ist manchmal so ... Es verunsichert mich einfach ...«
Er seufzte leise. »Es hat absolut nichts mit dir zu tun, glaub mir, bitte«, sagte er nachdrücklich. »Val, du bist süß, und du bist auch ... wahnsinnig aufregend, du bringst mich auf ganz andere Gedanken, wow. Als ich dich auf der Silvesterparty sah, habe ich mir sofort den Kopf zerbrochen, wie ich dich ansprechen könnte, ohne wie ein Schwachkopf rüberzukommen, oder aufdringlich zu wirken. Ich bin nicht gut in solchen Dingen, wirklich gar nicht gut, aber ich hatte Glück, und Patrick hat uns vorgestellt. Ich habe vor lauter Aufregung sicher nur blödes Zeug gelabert, oder?«
Ich starrte ihn ungläubig an, wollte ihn auf der Stelle küssen, war aber zu erstaunt über seine grandiose Fehleinschätzung.
»Nein, gar nicht, also, ich hab unsere Unterhaltung sehr genossen.«
»Ich werde mir eine neue Handynummer zulegen«, sagte er ernst, »damit sie mich nicht mehr stalken kann, ich hätte das längst tun sollen, dann hätte ich mir … uns … diese ärgerliche Unterbrechung erspart.«
»Was will sie denn eigentlich?«, fragte ich neugierig. Die Frage war mir mehr oder weniger spontan entwischt, aber zum Glück schien sie Finn nicht zu stören.
»Well, wenn ich das wüsste. Sie kann nicht akzeptieren, dass Schluss ist, sie will es nicht wahr haben. Sie glaubt, sie könnte mich noch umstimmen. Ich soll mit ihr sprechen, was ich aber nicht tun werde, denn alles ist schon gesagt. Es ist vorbei, und ich bin froh, dass ich sie los bin, auch wenn sich das jetzt hart anhört, aber so ist es. Sie wollte mich völlig vereinnahmen, nur für sich haben, verstehst du, hat aber dauernd ihre Fühler nach anderen Typen ausgestreckt, kannst du dir so was vorstellen?«
Nein!
Ich konnte es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Frau mit Finn an ihrer Seite noch Augen für andere Männer haben sollte. Ich war baff.
»Hast du sie geliebt?«, fragte ich, unsicher, ob diese Frage nicht doch zu weit ging, aber ich konnte mich nicht zurückhalten.
Er antwortete nicht gleich, kaute auf der Unterlippe herum, rieb sich mit den Fingern über den Nasenrücken, als fühlte er sich unbehaglich.»Ich denke schon«
Er senkte den Blick.
»Hab aber schnell gemerkt, dass ich für sie nur irgendein Vollidiot bin, den sie schön ausnutzen und vor allem herumkommandieren und als ihr Eigentum ansehen kann. Ich bin fertig mit der, möchte absolut nichts mehr von ihr hören, geschweige denn sie sehen, deswegen hat mich die SMS auch so geärgert. Ich dachte, ihre Nachstellungen hätten aufgehört, und ich hätte endlich meine Ruhe, aber ausgerechnet heute Nacht musste wieder so ein Mist von ihr kommen.«
»Hast du ihr geantwortet?«
»Ja.«
Ich wartete darauf, dass er mir mehr verriet, aber er schwieg darüber, stattdessen sagte er: »Valerie, bitte, lass uns nicht mehr darüber reden, ja!? Ich will mit dir schlafen … jetzt.«
Und ich wollte mit ihm schlafen ... Erst recht, nachdem ich nun auch noch erfahren hatte, dass er offenbar tief verletzt worden war. Ich wollte Balsam für ihn sein, wollte ihn großzügig entschädigen, ihm zeigen, dass sich das Glück diesmal auf seine Seite geschlagen hatte …
Zweifellos war ich überzeugt, so verrückt, wie ich nach ihm war, würde mir das gut gelingen …
Finn drückte sich hart gegen meinen Oberschenkel und jetzt presste ich meinen Mund auf seinen, biss ihm leicht in die Oberlippe und ließ meine Zunge über seine Unterlippe fahren.
Ich hörte ein
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