SOULMATE (German Edition)
uns heute Abend noch treffen, damit wir ausführlich reden können? Ich weiß, das kommt euch jetzt wahrscheinlich nicht so gelegen, aber es betrifft auch Finn.«
»Wie meinst du das?« Ich stand gerade auf dem Schlauch.
»Na, er wohnt schließlich bei Lenny. Da müssen manche Dinge besprochen werden. Finn kann da natürlich weiter wohnen bleiben, kein Problem.«
»Du willst dich wirklich heute Abend noch treffen?«
»Wär schon gut, weil wir gleich morgen mit den Vorbereitungen loslegen wollen. Außerdem ist erst 21.00 Uhr, oder hattet ihr vor, die ganze Nacht …?«
Ich unterbrach ihn schnell: »Nein, schon gut, ich frag mal, was Finn davon hält.«
Mein Sexgott hatte die Arme vor der Brust verschränkt und hielt den Kopf seitlich geneigt, was mich ganz unerwartet an Tom erinnerte. Ein kurzer Schreckmoment packte mich … Oh je , dachte ich, das mit Tom ist gerade mal drei Tage her, Finn sollte besser nie etwas davon erfahren .
»Patrick will wissen, ob wir uns nachher noch mit ihm und Lenny treffen könnten.« Ich machte ein demonstrativ unentschlossenes Gesicht mit großen Augen und gerunzelter Stirn und wartete auf Finns Reaktion …
Weshalb tat ich das?
Einen kurzen Augenblick hatte ich ein befremdliches Gefühl zu mir selbst.
»Warum nicht. Und wo?«, fragte er, ohne eine Miene zu verziehen.
»Wo?«, fragte ich Patrick.
»Habt ihr Lust rüberzukommen?«
Ich übermittelte die Frage an Finn, der sich einige Sekunden Zeit ließ - ich dachte schon, er werde ablehnen - bevor er zustimmend nickte.
»Okay«, tönte ich ins Handy. »Wir kommen rum.«
Patrick war hocherfreut. »Na bestens, dann bis nachher, du Flittchen.«
Och!
Ich legte grinsend auf und kroch schnell zu Finn ins Bett zurück. Eine weitere Nummer, bevor wir losgingen, war sicher noch drin, hoffte ich inständig.
»Und wohin wollen die beiden?«, wollte er wissen, während er zuließ, dass ich mich an ihn drückte und hoffnungsvoll mit dem Finger über seine Lippen fuhr.
»Südamerika! Motorradtour! So ein ‚Freiheit und Abenteuer- Trip‘, was mich ehrlich gesagt schon ein wenig überrascht, weil Patrick gar nicht der Typ für derartige Action ist, ist ihm viel zu anstrengend, lieber liegt er faul am Strand und liest ein gutes Buch, und abends trinkt er Wein und diskutiert bis in die Puppen.«
»Da siehst du, dass jeder für eine Überraschung gut sein kann, sogar dein Sandkasten-Freund!«
»Lenny hat dir wahrscheinlich schon viel über mich erzählt, stimmt‘s?« Es war eigentlich eine rhetorische Frage.
»Da kannst du drauf wetten, ich weiß so einiges!« Er leckte sich anzüglich über die Lippen, was mich veranlasste, mein Kissen gegen seine Brust zu klatschen. »Hey!«, beschwerte er sich gespielt. »Lenny redet ja auch dann noch wie ein Wasserfall, wenn er stocknüchtern ist«, sagte er. »Die werden sich auf ihrer Brüdertour auf jeden Fall nicht langweilen miteinander.«
Ich lachte über seine zutreffende Einschätzung.
Vorsichtig führte ich meine Hand unter die Bettdecke, legte sie auf seinen Oberschenkel und strich langsam aufwärts. Finn grinste mich schmutzig an, was mich voreilig jubeln ließ. Nur eine Sekunde später sprang er plötzlich aus dem Bett und begann, seine Klamotten zusammenzusuchen.
»Oh nein, bleib hier«, rief ich empört. »Wir können uns doch ruhig noch ein paar Minuten Zeit lassen, hm? Bitte? Komm wieder ins Bett, Finn!«
Ich machte ein bettelndes Unschuldsgesicht und legte wie bei einem Gebet die Handflächen aufeinander. Finn lachte kopfschüttelnd, vermutlich über meine Unersättlichkeit ...
»Valerie, komm, steh auf! Lass uns checken, warum die so eine Hektik machen«, insistierte er zu meinem größten Bedauern.
Ich seufzte. »Das ist normal bei Patrick und Lenny. Wenn sie einen Einfall haben, werden sofort alle Hebel in Gang gesetzt, da gibt es keine Zeit zu verlieren, da muss alles stehen und liegen gelassen werden. Die sind sich in vieler Hinsicht wirklich total ähnlich, obwohl sie sich bei manchen Dingen auf Teufel komm raus nicht einigen können, wie du sicher auch schon mal gemerkt haben wirst. Auf den ersten Blick hält man sie für zwei völlig gegensätzliche Persönlichkeiten, weil ihre Interessen doch zum Großteil auseinandergehen, aber wie sie die Dinge letztendlich angehen, zeigt schon deutlich die ähnliche Lebenseinstellung und ihre brüderliche Verbundenheit.«
Er sah mich mit einem nachdenklichen Blick an. »Ist beneidenswert«, sagte er. »Die halten fest
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