Soulmates - Ruf des Schicksals
küsste er die Stelle, in die er sich verbissen hatte.
Eine Weile lagen sie schweigend einfach so da. Chay hielt ihn und drückte ihn fest an sich.
»Ich liebe dich, Bit.«
»Ich dich auch, Chay.«
»Du wirst vorsichtig sein, ja?«
Keaton nickte stumm.
Chay drückte ihm einen Kuss auf die Schulter. »Ich will dich nicht verlieren.«
Keatons Augen füllten sich mit Tränen. Er wollte Chay auch nicht verlieren. Seit langer Zeit war er zum ersten Mal wieder wirklich glücklich. Er war zu Hause, hatte eine Familie und einen Ort, an den er gehörte.
»Ich werde nirgendwohin gehen.« Er zog Chays Arm hoch und gab ihm einen Kuss auf die Hand.
»Gut.«
Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Chays erschlafftes Glied glitt aus ihm hinaus. Es kitzelte ein wenig. Keaton lächelte. Eigentlich sollte er sich einen Lappen besorgen, um sie sauber zu machen, aber gerade jetzt war er einfach zu glücklich und wollte Chays warme Umarmung nicht verlassen.
»Du kleiner...! Das war mein Kissen, auf das du...!«
Keaton kicherte und sprang auf. Wenn er es sich so recht überlegte, war es wohl doch Zeit, sich sauber zu machen.
Kapitel 14
Chay hatte den beschissensten Tag seit langem hinter sich. Als er an diesem Morgen zur Arbeit gekommen war, hatten bereits drei Patienten auf ihn gewartet, und der Strom war seitdem nicht abgerissen. Er machte sich Sorgen um Keaton. Seine Sprechstundenhilfe warf ihm finstere Blicke zu. Tina, seine Assistentin, wanderte die ganze Zeit gedankenverloren von Raum zu Raum. Und Tommy, sein anderer Assistent, musterte ihn eindringlicher als sonst.
Nach dem Mittagessen, als sich die Lage endlich etwas entspannt hatte, ging er in sein Büro und rief Bit an, um zu hören, ob alles in Ordnung war. Er hatte ihn zwar überreden können, sich krankzumelden, aber er war immer noch allein zu Hause, während jemand da draußen rumschlich, der versuchte ihn umzubringen.
Chay drückte die letzte Taste. Nach viermal Klingeln ging Keaton dran.
»Hallo?«, japste Bit.
Chay runzelte die Stirn. »Warum bist du so außer Atem? Was hast du gemacht? Du sollst dich ausruhen und nicht mit dem Hund spielen, das verdammte Haus putzen oder was zur Hölle du sonst gerade tust.«
Am andern Ende der Leitung herrschte absolute Stille.
»Also?«
»Ich überlege, ob ich einfach auflegen oder dich lieber fragen soll, warum du so miese Laune hast. Im Moment tendiere ich zum Auflegen.«
»Aha. Erwischt! Was machst du gerade?«
Bit lachte leise. »Wenn du mich dann wieder anmaulst, war's das. Ich räum die Garage auf.«
Seufzend rieb Chay sich die Nasenwurzel. Verdammt, sein Kopf hämmerte. Er atmete tief ein und aus. Kein Unterschied zu vorher, also wiederholte er das Ganze.
»Und was treibst du?«
»Ich überlege, ob ich dich einfach auflegen lasse oder mich beruhigen soll, um dich zu fragen, wie's dir geht.«
Bit musste wieder lachen. »Na ja, möchtest du denn, dass ich auflege, oder soll ich dir sagen, dass es mir gut geht?«
»Warum räumst du die Garage auf?«
»Du hast doch selbst gesagt, dass wir das machen sollten. Also mache ich es.«
Chay hatte das Bedürfnis, seinen Kopf auf die Tischkante zu schlagen. »Mit wir meinte ich auch mich, Bit. Wir bezeichnet mehr als eine Person.«
»Pita hilft mir. Also sind wir mehr als eine Person.«
Chay musste grinsen. Bit klang so, als ginge es ihm gut. Tatsächlich hörte es sich so an, als ob Keaton bester Laune wäre. Chay wünschte sich, er wäre zu Hause bei ihm anstatt hier im Büro, wo er von seinen Angestellten und Patienten ständig prüfend gemustert wurde. Naja, im Grunde genommen nicht von seinen Patienten; die Tiere schienen mit ihm kein Problem zu haben, dafür ihre Besitzer.
»Pita ist ein Hund. Der zählt nicht als Person.«
»Sag ihm das mal«, schnaubte Keaton. »Tatsächlich ist er eine große Hilfe. Ich geb ihm was, das er tragen kann, und er bringt es für mich raus zur Mülltonne.«
Er stutzte. »Du hast es geschafft, den Hund Sachen in die Mülltonne werfen zu lassen?«
»Nein, er kommt da noch nicht ran. Er wirft es daneben auf einen Haufen.«
»Du machst Witze.«
»Nein.«
»Verdammt! Ich bin beeindruckt«, gluckste Chay.
»Ah, freu dich nicht zu früh. Mit allem, was ich ihm gebe, muss ich ein Tauziehen veranstalten, damit er es loslässt und ich es auf den Haufen werfen kann.«
Bei der Vorstellung musste Chay lachen und entspannte sich. Plötzlich fühlte er sich besser als während des gesamten Tages zuvor. Ihn
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