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Späte Heimkehr

Späte Heimkehr

Titel: Späte Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Vielen Dank für den schönen Nachmittag, Barney.«
    »Es war ein großartiger Tag. Bis bald.« Als sie losfuhren, winkte er ihnen nach.
    Bob und Gwen sahen sich an, aber Gwen hielt ihren Mann mit strengem Blick davon ab, eine Bemerkung über die zärtliche Verabschiedung zu machen, die sie eben beobachtet hatten.
    Im Rückspiegel musterte Bob Abbys erhitztes und glückliches Gesicht und begann zu singen:
»If you were the only girl in the world and I were the only boy …«

[home]
    Neuntes Kapitel
    F ür Bob McBride war die schönste Zeit des Tages der Abend, wenn die harte Arbeit hinter ihm lag und er sich nach einer von Gwens herzhaften Mahlzeiten im Kreis seiner Familie entspannen konnte.
    Die nach Babypuder duftenden Zwillinge kamen in ihre Bademäntel gehüllt in das kleine Wohnzimmer, um sich ihren Gutenachtkuss abzuholen.
    »Und, wer hat beim Monopoly gewonnen?«
    »Kevin natürlich.«
    »Aber der schummelt ja auch.«
    »Würde ich nie tun!« Kevin grinste seinen Vater an und ließ sich neben seine Mutter aufs Sofa plumpsen.
    »Was strickst du denn da, Mama?«
    »Einen Pullunder für Brian. In letzter Zeit schießt er wie eine Kletterbohne in die Höhe. Bist du eigentlich mit den Hausaufgaben fertig?«
    »Nicht ganz. Die Mädchen wollten ja unbedingt eine Runde Monopoly mit mir spielen. Hinterher quengeln sie jedes Mal, dabei wissen sie doch, dass ich immer gewinne.«
    Abby blickte vom
Daily Telegraf
auf, den sie jeden Abend mit nach Hause brachte. »Wie kommt das eigentlich?«
    »Weil die sich nie trauen, ihr Geld auszugeben. Ich kaufe immer, so viel ich kann.«
    »Hoffentlich gehst du dann später nicht auch so verschwenderisch mit echtem Geld um«, sagte Gwen.
    »Geld braucht man doch sowieso nicht mehr. Heutzutage kauft man alles auf Raten«, verkündete Kevin großspurig.
    »Aber nicht in dieser Familie«, schaltete sein Vater sich ein. »Was du nicht in der Tasche hast, kannst du auch nicht ausgeben.«
    Abby sagte lieber nichts über das Kleid, das sie sich bei McKenzies hatte zurücklegen lassen.
    »Und jetzt klemm dich hinter die Hausaufgaben, junger Mann. Dann darfst du später noch Radio hören«, sagte Bob, und Kevin hockte sich wieder an den Küchentisch, an dem in der Familie alle Arbeiten erledigt wurden.
    Bob schaltete das Radio ein, und es wurde ruhig. Während die Abendnachrichten liefen, mussten alle mucksmäuschenstill sein, so wie jeden Mittag um eins, wenn Gwens Lieblingssendung
Blue Hills
kam.
    Abby faltete ihre Zeitung zusammen und räkelte sich.
    »Wieso klingen diese Sprecher eigentlich immer so gekünstelt? Können die nicht wie normale Menschen reden?«, überlegte sie laut.
    »Weil sie nun mal Radiosprecher sind«, flüsterte Gwen. »Das lernen sie bei der BBC .«
    »Seid doch still, Mädchen. Ich möchte hören, was sie über die Rendex-Rallye sagen.«
    Gwen und Abby grinsten sich an. »Wahrscheinlich würde er am liebsten mit unserer Betsy mitmachen und quer durch Australien rasen«, konnte Gwen sich nicht verkneifen zu flüstern.
    Als die Sendung zu Ende war, ging Abby in die Küche, um die letzte Kanne Tee aufzubrühen, während Bob und Gwen sich über die Nachrichten unterhielten.
    »Sieht so aus, als würden wir jetzt doch Fernsehen bekommen. Ich bin ja überhaupt nicht dafür«, meinte Bob und zündete sich eine von Gwens Filterzigaretten an.
    »Also, ich fände es schön, wenn ich mir ein Ereignis wie die Krönung der britischen Königin daheim ansehen könnte«, wandte Gwen ein.
    »Stell dir doch nur mal vor, wie alle in ihren Wohnzimmern sitzen und in die Flimmerkiste starren. Kein Mensch wird mehr lesen oder Radio hören oder ins Kino gehen – du wirst schon sehen«, prophezeite Bob.
    »Da wir gerade davon reden«, sagte Abby, die mit den Tassen auf dem Tablett ins Zimmer kam. »Am Samstag gehe ich ins Kino. Sie zeigen
Fenster zum Hof

    »Mit wem?«, wollte Bob wissen.
    »Grace Kelly.«
    Alle prusteten vor Lachen.
    »Ach so. Nein, ich gehe mit Barney«, erklärte Abby und deckte die Tassen auf.
    Gwen und Bob warfen sich rasch einen Blick zu.
    »Nur ihr beide?«
    Abby richtete sich auf und starrte ihre Eltern an. »Ja. Warum denn nicht?«
    »Wir haben doch schon darüber gesprochen, Schatz. Natürlich haben wir nichts dagegen, dass du ausgehst und deinen Spaß hast. Aber erwarte bloß nicht, dass etwas Ernstes daraus wird. Barney ist ein anständiger Kerl, und du bist ein gutes Mädchen, aber setz dir bitte keine Flausen in den Kopf«, warnte ihr Vater.
    »Wie

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